Nachhaltigkeit im Unternehmen umsetzen!

Nachhaltigkeit im Unternehmen

Nachhaltigkeit im Unternehmen umsetzen –> kurz gefasst:

Die Zukunft gehört den nachhaltigen Unternehmen. Warum? Weil die Gesellschaft sich innerhalb der nächsten Jahre grundlegend ändern muss. So lauten jedenfalls die Forderungen. Unter anderem von der UN, der EU und führenden Wissenschaftler:innen. Doch dieser Wandel kann nicht ohne die Unterstützung der vielen Unternehmer:innen funktionieren.

Außerdem bringt das Konzept Nachhaltigkeit für dein Unternehmen handfeste Vorteile:

  • Du positionierst dich frühzeitig als zukunftsweisendes Unternehmen.
  • Du gewinnst dadurch neue Kund:innen, die nachhaltig einkaufen möchten.
  • Nachhaltig ist immer auch langfristig gedacht. Dein Unternehmen baut seine tragfähige Grundlage aus. Damit sicherst du Arbeitsplätze. Deinen, aber auch die deiner Geschäftspartner:innen

Was sonst noch alles zu dem Wandel gehört, das liest du hier oder weiter im Diwan.blog.

Nachhaltigkeit? Für kleinere Unternehmen ein „must have“

Gleich vorweg, Nachhaltigkeit im Unternehmen umsetzen… Damit hast du doch schon begonnen! – Du hast dich mit Nachhaltigkeit beschäftigt. Deshalb bist du auf meinem Blog für nachhaltige Unternehmer:innen gelandet!

Der Diwan navigiert dich und dein Unternehmen in eine nachhaltige Zukunft. Ich begleite dich mit meinem Blog auf diesem Weg des Wandels.

Unser gemeinsames Ziel lautet: Die Welt grüner und gesünder zu gestalten. Der Weg dorthin führt über Nachhaltigkeit.

Als Unternehmer:in kannst du mit diesen Tipps gleich starten und die Gesellschaft ein Stückchen besser machen. Denn du bist eine:r von knapp 3,4 Millionen Soloselbstständigen oder Kleinstunternehmen. In dieser Gemeinschaft lässt sich schon was bewegen, oder?

Sind deine Kund:innen schon nachhaltig?

Eine nachhaltige Ausrichtung für dein Unternehmen bringt dir handfeste Vorteile. Indem du das Konzept für dein Unternehmen umsetzt, positionierst du dich für die Zukunft. Denn Werte, wie Umweltschutz, Gerechtigkeit und Gleichbehandlung sind kein kurzfristiger Trend, sondern werden Bestand haben.

Haben dich deine Kund:innen schon mal gefragt, ob deine Produkte nachhaltig sind? Vielleicht sind sie schon weiter auf dem nachhaltigen Weg, als du denkst. Denn aus einer Umfrage von Cap Gemini geht hervor, dass:

  • … bei 79 Prozent der Verbraucher:innen die sozialen und ökologischen Auswirkungen ihrer Einkäufe mit entscheidend sind. Mit anderen Worten sie würden lieber nachhaltige Produkte kaufen.
  • … 64 Prozent der Verbraucher:innen fühlen sich gut, wenn sie nachhaltige Produkte gekauft haben.
  • … 52 Prozent fühlen sich emotional mit einem Produkt oder Organisation verbunden, wenn diese nachhaltig sind. Ein nachhaltiges Unternehmen kann daher besser Kunden an sich binden.

Du siehst, Nachhaltigkeit kann sich für dein Unternehmen bezahlt machen. Daher stellt sich die Frage nach dem „ob“ schon gar nicht mehr. Sondern es geht um das „wann“? Denn ….

… Nachhaltigkeit ist dringend nötig!

Dies ist nicht so daher gesagt, sondern kommt vom Weltklimarat, IPCC – Die Institution berät weltweit Regierungen zu Fragen des Klimawandels. In ihrem Sonderbericht verdeutlichen sie: Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu verlangsamen, braucht es Veränderungen. Dann bestehen vielleicht noch Chancen, die schlimmsten Folgen des Klimawandels abzuwenden. Dafür ist jedoch die nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft notwendig.

Die Vereinten Nationen setzten 2015 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen oder 17 SDG Goals die Rahmenbedingungen für eine gerechtere und gesündere Welt. Doch die Zeit läuft davon, bis 2030 sollen die Staaten messbare Fortschritte erzielen. Unter anderem bei der Bekämpfung des Klimawandels, der Armut oder des Hungers. Die UN haben daher für die 2020’er Jahre die Dekade des Handelns ausgerufen!

Das SDG –Ziel 8 steht für nachhaltige Wirtschaft

Bei dem achten SDG Ziel: „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ geht es um die Nachhaltigkeit in der Wirtschaft. Denn ohne Arbeitsplätze mit gerechten Löhnen sind die Erfolgsaussichten für die anderen Ziele eher gering. Deshalb muss auch die Wirtschaft nachhaltig funktionieren, um bei der Bekämpfung von Armut oder Hunger zu helfen. Genauso lassen sich die Rohstoffe der Erde nur erhalten, wenn Industriebetriebe sie nicht weiter ausbeuten. Aus diesen Gründen hat Wirtschaft einen wichtigen Anteil daran, die Erde als lebenswerten Planeten zu erhalten.

Nachhaltigkeit im Unternehmen umsetzen, wie sieht das aus?

Nachhaltigkeit im Unternehmen blickt über die eigenen (Büro-) Wände hinaus

Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft kommt es auf eine Änderung der Sichtweise an. Denn Nachhaltigkeit beginnt im Kopf! Du schätzt dabei die Auswirkungen deiner Handlungen ab. Es geht um die Frage, welche Folgen haben diese für andere?

Du hast Nachhaltigkeit im Unternehmen umgesetzt, wenn du diese Punkte beachtest:

Check-Liste für Nachhaltigkeit im Unternehmen

  • … die Umwelt schützen.
  • … dich fair gegenüber Geschäftspartner:innen und Kund:innen zeigst.
  • … und du dein Unternehmen langfristig erfolgreich aufbaust. Dadurch sicherst du Arbeitsplätze. Deinen und auch zum Teil die deiner Geschäftspartner:innen.

Das Motto lautet also: Tue Gutes und sprich darüber!

Denn eine Marktforschung von Ernst&Young zeigt, 68 Prozent der Befragten würden grundsätzlich mehr für nachhaltige Produkte bezahlen. Sie sind dazu bereit, wenn das Produkt nachweislich der Umwelt keinen Schaden zufügt. Laut der Umfrage achten schon 52 Prozent bei Lebensmitteln auf nachhaltige Waren. Dadurch kann sich in deinem Unternehmen umgesetzte Nachhaltigkeit am Jahresende auszahlen.

1) Nachhaltigkeit im Unternehmen umgesetzt – Die Quick-Wins

Mit einigen kleinen Änderungen erzielst du schon schnell nachhaltige Effekte. Außerdem kannst du damit auch noch Geld sparen. Diese Tipps stärken schon gleich einmal die Positionierung, als nachhaltiges Unternehmen. Ich gebe dir schon mal einige allgemeine Anregungen. Du findest bestimmt für dich noch viele andere Möglichkeiten.

Plastikfrei

  • Verbanne Plastik aus deinem UmfeldAchtung! Marketing Tipp. Darauf solltest du achten, wenn deine Kund:innen oder Geschäftspartner:innen deine Räume sehen können. Durchforste doch mal deinen Schreibtisch oder die Schaufensterauslagen. Wie viel Plastik findest du dort? Kannst du es durch natürliche oder recycelte Materialien ersetzen?
  • Giveaways – Hast du noch Einwegkugelschreiber mit Firmenaufdruck? Das produziert Plastikmüll, mit dem du deine Kund:innen eigentlich eher belastest. Deshalb sind Bleistifte die nachhaltigere Wahl. Übrigens sind Tütchen mit Blumensamen und Logo-Aufdruck eine nachhaltige Alternative zur Visitenkarte

Strom

  • Ökostrom – Kannst du zu einem grünen Ökostromanbieter wechseln?
  • Elektrogeräte – Schalte nach Feierabend Rechner, Drucker und Co. aus. Denn der Stand-By-Modus verbraucht Strom. Laut Online Rechner CO2online.de kann das schon die Stromrechnung um rund 25 Euro im Jahr senken.
  • Cloud-Computing – Versuche möglichst das Datenvolumen in der Cloud gering zu halten. Dafür solltest du dir ein lokales Back-Up zulegen und deine Daten bei dir speichern. Denn die Rechenzentren mit endlosen Reihen von Cloud-Servern verbrauchen richtig viel Energie. Studien geben an, dass die Rechenzentren weltweit ungefähr ein Prozent des Stroms auf der Erde verbrauchen. Dabei produzieren sie so viel Treibhausgasemissionen, wie eine Fluggesellschaft.

2) Nachhaltigkeit im Unternehmen umgesetzt – strukturelle Anpassungen

Das Konzept Nachhaltigkeit berührt alle Bereiche deiner Geschäftstätigkeit. Denn es beginnt mit dem Einkauf und reicht weiter bis zu deinen Produkten. Deshalb benötigst du voraussichtlich für diese Änderungen etwas Zeit und Planung. Du musst dafür vielleicht deine Angebote überarbeiten oder die Einkaufsquellen neu bewerten. Dabei hilft es dir, dem Überblick zu behalten, wenn du schon eine Jahresplanung erstellst hast.

Nachhaltigkeitsreporting ist für große Unternehmen Pflicht

Große und mittlere Kapitalgesellschaften erstellen schon jetzt im Jahresabschluss einen Nachhaltigkeitsbericht. Dieses CSR-Reporting ist seit 2017 von Unternehmen ab 500 Mitarbeiter zu erstellen. Darin geht es um die ökologischen und soziale Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit. PWC berichtet, dass die EU-Kommission jetzt im April 2021 einen Vorschlag vorlegte, nachdem diese Berichtspflicht auch für Unternehmen ab 250 Beschäftigen gelten soll.

Einkauf

Verwende konsequent nachhaltige Materialien. Das sind fair gehandelte oder recycelte Waren. Die Rohstoffe bestehen aus natürlichen und biologischen Materialien. Dafür kannst dich zum Beispiel an Qualitätssiegeln orientieren, wie Fair Trade oder Fair Band. Ökosiegel, wie GOTS für Textilien oder Blauer Engel zeichnen umweltfreundliche Produkte aus. Denn auch hier gilt, schon die kleine Dinge machen einen Unterschied.

Wie kann dies aussehen? Der Kaffee im Büro ist dann fair gehandelt und biologisch angebaut. Klar, dass du aus einem Kaffeebecher trinkst und keine Einwegbecher verwendest. Im Drucker liegt Recycling-Papier und du verwendest Energiesparlampen.

Hier findest du ein praktisches Beispiel für nachhaltiges wirtschaften? An einem herkömmlichen T-Shirt zeige ich dir, was alles nicht so nachhaltig abläuft und wie es besser geht.

Produkte

Wie nachhaltig sind deine Angebote? Welche Materialien verwendest du? Wo kommen die Rohstoffe her und unter welchen Arbeitsbedingungen erfolgte die Fertigung? Kennst du die Zulieferbetriebe in der Lieferkette der Waren? Lassen sich deine Produkte reparieren oder das Material recyceln? Vielleicht kannst du durch Reparaturen einen zusätzlichen Service und dadurch einen Mehrwert für deine Kund:innen bieten.

Verkauf

Über welche Kanäle verkaufst du die Waren? Entstehen dabei Treibhausgasemissionen? Du weißt schon, das sind die CO2-Emissionen, die der Grund für die Erderwärmung sind. Du bist Online unterwegs? Websites verbrauchen Strom und sind deshalb meist mit an den CO2-Emissionen beteiligt. Du kannst zum Beispiel einen „Grünen Webhoster“ für deinen Internetauftritt wählen. Diese betreiben die Server mit Ökostrom. Verwende nach Möglichkeit umweltfreundliches Verpackungsmaterial oder verzichte ganz darauf.

Finanzen

Auch hier kannst du Nachhaltigkeit in deinem Unternehmen umsetzen. Denn nachhaltig wirtschaften bedeutet auch finanzielle Mittel mit Bedacht einzusetzen. Wie stabil ist dein Unternehmen aufgestellt? Decken die Umsätze die Kosten? Denn die Struktur deiner Kosten geben den Ausschlag, wie hoch dein Umsatz sein sollte. Daraus erkennst du wie viel Umsatz du benötigst, um einen Gewinn zu erwirtschaften. Sind deine Preise fair? Das bedeutet nicht, dass sie besonders niedrig oder hoch sein sollen. Ein Preis ist fair, wenn alle Beteiligen einen Nutzen daran haben. Nachdem du das Konzept Nachhaltigkeit im Unternehmen umgesetzt hast, gibt es vielleicht Möglichkeiten spezielle Förderungen zu beantragen. Denn gerade jetzt mitten in der Corona-Krise kann dir ein nachhaltiges Finanzmanagement helfen die schweren Zeiten durchzustehen.

Du möchtest auch Fairness und Umweltschutz zu deinem Motto machen? Dann begleite mich auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen.

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Ein T-Shirt zeigt, wie es nachhaltiger geht

Nachhaltig Wirtschaften ein Beispiel

Ein Beispiel der Fast Fashion Industrie zeigt, wo nachhaltige Wirtschaft ansetzt. Damit wird der Unterschied zwischen nachhaltiger und konsumorientierter Wirtschaft deutlicher. Als Vergleich ein T-Shirt aus Baumwolle. Es zeigt, was alles nicht so nachhaltig läuft und wie es anderes geht.

(Un) nachhaltige Wirtschaft, ein Beispiel

Auch wenn du keine Textilien verkaufst, hast du vielleicht schon mal T-Shirts mit deinem Logo bestellt. Das T-Shirt mit dem Firmenlogo kostet dich meist deutlich unter zehn Euro im Einkauf. Daran verdienen nun trotzdem eine Reihe von Unternehmen. Dies sind zum Beispiel der Betrieb in Europa, der dir dein Logo darauf druckt, Speditionen, die Textilien von den Werkstätten auf der südlichen Halbkugel transportieren und Stoffwebereien. Dann sind da noch die Baumwollarbeiter:innen auf den Feldern.

Nachhaltige Unternehmen zahlen faire Löhne


Greenpeace hat das mal für ein Baumwoll-T-Shirt durchgerechnet. Der Verkaufspreis im Laden von Fast Fashion Labels beträgt hier sogar nur 2,50 Euro.

  • Davon macht der Lohn für die Textilarbeiter:innen gerade mal 0,6 Prozent aus.
  • Der Anteil für Herstellung und Transport beträgt 15 Prozent.

Irgendwie schaffen es die Arbeiter:innen, auf der Statik einen Tagelohn von knapp über zwei US-Dollar pro Tag zu erhalten. Denn unter diesem Tagessatz beginnt in der Statistik die offizielle Armutsgrenze.

Greenpeace argumentiert, würde der Lohn der Arbeiter:innen verdoppelt, bleibt trotzdem die Wirkung auf den Verkaufspreis minimal. Bei dem 2,50 Euro T-Shirt macht dies gerade mal 0,25 Euro aus oder 0,75 Euro inklusive der Transportarbeiten. Das verdeutlicht also, dass nachhaltig produzierte Waren am Ladentisch nicht treuerer sein müssen. Es findet eine geringfügige Verschiebung der Gewinne statt. Die Textilmarke lässt etwas vom ihrem Gewinn den anderen Betrieben übrig.

Warum passiert das nicht schon heute?

Darauf gibt es fast immer eine klare Antwort. Die Machtverhältnisse sind nicht ausgewogen. Auf der einen Seite stehen Manufakturen und landwirtschaftliche Betriebe. Auf der anderen Seite stehen ihnen Seite Textilketten gegenüber, die oft zu internationalen Konzernen gehören. Ein Stück weit soll das neue Lieferkettengesetz dieses Ungleichgewicht richten. Bei dem Gesetz stehen große Unternehmen in der Verantwortung. Sie sollen gerechtere Arbeitsbedingungen bei ihren zuliefernden Betrieben sicherstellen. Mit der nachhaltigen Wirtschaft ließe sich so, wie im Beispiel die Löhne der Arbeiter:innen anheben.

Nachhaltige Wirtschaft schont die Ressourcen der Erde

Die Baumwollpflanzen brauchen Wasser, und zwar sehr viel. Greenpeace rechnete den Wasserverbrauch für ein T-Shirt aus: 2.700 Liter Wasser.

Nur so nebenbei. Mit der Menge an Wasser kannst du dir locker die nächsten 25 Jahre jeden Tag zwei Tassen Kaffee aufbrühen!

Diese Unmengen an Wasser hinterlassen Spuren in der Umwelt. Wie groß die Probleme sind, das demonstriert Greenpeace sehr anschaulich an dem Beispiel des Aralsees:

  • Der See liegt in Zentralasien, inmitten einer Baumwoll-Region.
  • Früher galt der Aralsee mal als das viertgrößte Binnengewässer der Welt.
  • Heute ist er zu gut 90 Prozent ausgetrocknet.

Wie der Aralsee austrocknet, kannst du in einer Zeitreihe bei der NASA-earthobservatory verfolgen

Nachhaltiger ist der Anbau von Baumwolle zum Beispiel in regenreichen Gebieten. Greenpeace spricht von dem sogenannten Cotton-Belt, der sich wie ein breiter Gürtel längs des Äquators zieht.

Nachhaltige Wirtschaft, so erkennst du sie, ein paar Beispiele

Übrigens, nachhaltig für das T-Shirt Beispiel heißt nicht – Keine T-Shirts mehr zu kaufen. Stattdessen jedoch fair gehandelte Textilien aus Bio-Baumwolle. Du kannst das zum Beispiel am GOTS Siegel für nachhaltige Textilien erkennen. Das Siegel vereint Kriterien für den Bioanbau und sicheren Arbeitsbedingungen. Von FairTrade gibt es ein FairTrade Cotton Siegel. Weitere Textilsiegel sind zum Beispiel auch noch INV Best oder Fair Wear. Eine andere Möglichkeit, frag einfach mal bei deinen Anbieter:innen nach, ob sie auch fair gehandelte Bio-Shirts im Programm haben.

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Titelbild: Download CC0/pixabay/chrissimon – Bearbeitung Diwan.blog

Nachhaltigkeit – die Spurensuche führt in den Wald

Nachhaltigkeit Bedeutung
Am Anfang war der Wald, dann wurde es nachhaltig

Nachhaltigkeit – was will uns das Wort eigentlich sagen ?

In diesem Blog dreht es sich um Nachhaltigkeit – ich verwende das Wort und viele andere auch. In den Medien taucht es immer häufiger auf.
Aber was genau ist Nachhaltigkeit eigentlich? Gefühlt ist gerade alles nachhaltig was neu und hip ist. Passt das überhaupt zu der Bedeutung des Wortes?

Der Duden sagt dazu:

Nachhaltigkeit, die – ein feminines Substantiv
nachhaltig – Adjektiv.
Bedeutung:
1) längere Zeit anhaltenden Wirkung
2a) Forstwirtschaftliches Prinzip
2b) Ökologisches Prinzip

Aha, also bezeichnet Nachhaltigkeit etwas, dessen Wirkung lange anhalten soll. Verhalte ich mich nachhaltig – soll die Wirkung noch lange spürbar sein. Ok, aber eigentlich vermisse ich die positive Wertung. Streng genommen, könnte nach dieser Erklärung auch die Umweltverschmutzung nachhaltig sein. Sie wirkt ja auch lange nach, wie wir beim Plastikmüll sehen. Schauen wir mal bei der Initiative Mikroplastik des Frauenhofer Instituts nach, wie „nachhaltig“ eine Plastikflasche ist. Die Forscher ermittelten, dass so eine Plastikflasche nach rund 450 Jahren zerfällt. Also, das kann nicht gemeint sein, bei der Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit – woher der Begriff überhaupt herkommt

Vielleicht hilft bei dem Problem ja die weiteren Bedeutungen aus dem Duden.
Nachhaltigkeit beschreibt demnach zwei konkrete Richtlinien, einmal in der Forstwirtschaft und in der Ökologie.
Die Website Forstwirtschaft in Deutschland gibt Auskunft. Über eine nachhaltige Forstwirtschaft schrieb erstmals Hans Carl von Carlowitz in seinem Werk der Silvicultura oeconomica von 1713. Er forderte darin, dass nicht mehr Holz gefällt werden darf, als nachwächst.
Eigentlich logisch! Diese Probleme gab es also auch schon im 18. Jahrhundert. Von Carlowitz war Vize-Berghauptmann. Damals in Preußen war das so etwas, wie heute der stellvertretende Betriebsleiter eines großen Industrieunternehmens. Eines der wichtigsten Rohstoffe zu der Zeit war Holz. Er erlebte mit, die dieser Rohstoff durch Raubbau und Umweltkatastrophen knapp wurde. Dadurch war die Metallverarbeitung in Preußen gefährdet und vielleicht auch sein Arbeitsplatz. Er schrieb also sein Buch und „erfand“ darin die Nachhaltigkeit.

Die Ökologen dehnen das nachhaltige Prinzip von Carlowitz auf alle Rohstoffe an. So dass in der Ökologie, das nachhaltige Prinzip lautet: verbrauche nicht mehr, als nachwachsen kann, sich regenerieren oder in der Zukunft wieder bereitgestellt werden kann.

Der Wald macht Nachhaltigkeit sofort sichtbar.

Nachhaltigkeit, heißt nicht auf Kredit leben

So bedeutet also Nachhaltigkeit, dass wir Menschen nicht mehr verbrauchen, als die Erde bereitstellen kann. Nachhaltig leben heißt, nicht den Wohlstand auf Kredit der nächsten Generationen erkaufen:

  • Global Footprint misst mit dem ökologischen Fußabdruck, wie viele Ressourcen oder Rohstoffe der moderne Lebensstil verbraucht. Sie errechnen wie viel die gesamte Menschheit pro Jahr verbraucht und ab wann wir eigentlich schon die Reserven vom nächsten Jahr verbrauchen. Dieser weltweite Earthovershot Day war 2018 am: 01. August – das heißt, dass wir alle zusammen 1 1/2 Erden verbraucht haben. Bislang rückte dieser Tag jedes Jahr ein Stück weiter vor, in Richtung Frühsommer! Auf ihrer Website kannst du testen, an welchem Tag dein persönlicher Earth Overshot Day ist.
  • Allerdings lebst du in der heutigen Zeit und kannst nur bedingt den Rohstoffverbrauch selbst beeinflussen – selbst als Vegetarier und oft mit den Öffentlichen unterwegs verbrauche ich noch 1,2 Erden, aber meinen persönlicher Earthovershot Day kommt erst im November.

Nachhaltigkeit, eher ein Konzept als ein Produkt

Nachhaltigkeit geht eigentlich nur gemeinsam. Wenn jeder ein bisschen die Ressourcen schont, bleiben die Werte länger erhalten. Es gibt daher viele nachhaltige Konzepte, die uns dabei helfen sollen:

  • Theoretische Modelle für das Konzept Nachhaltigkeit gibt es mehrere. Eines der bekannten ist das 3-Säulen-Modell, das zwischen Umwelt, Wirtschaft und sozialen Einflüssen unterscheidet. Diese Modelle erklären was und wie wir nachhaltig handeln sollen.
  • Praktischer geht das Cradle-to-Cradle Modell die Nachhaltigkeit an. Übersetzt heißt es Wiege zu Wiege und beschreibt den Kreislauf der Materialien. Dabei sollen die Materialien aus denen Gebrauchsgegenstände bestehen wieder verwertbar sein. Zum Beispiel kann aus dem T-Shirt Komposterde entstehen, die wiederum neue Bauwollpflanzen düngt. Oder der Computer kann wieder in seine Einzelteile zerlegt werden, um daraus die Rohstoffe für neue Elektrogeräte zu gewinnen.

Ein Produkt kann dann nachhaltig sein, wenn es so hergestellt wurde, dass dabei möglichst wenig Rohstoffe verbraucht wurden – oder die Materialien sind wieder verwertbar. Also kann die Werbung durchaus von einer nachhaltigen Trinkflasche sprechen. Gemeint ist aber die Art der Herstellung oder wie du das Produkt verwendest. Denn du kannst es lange nutzen und am Ende recyceln.

Fashion Revolution Week – #haulternative

Mit der Fashion Revolution auf die anderen Seite der Fast Fashion. #haulternative zeigt uns wieviel neue Looks schon im Kleiderschrank stecken. Das macht Shopping fast überflüssig – aber Fashion nicht langweilig

Die kurzlebige Fast Fashion schaden Menschen und der Umwelt

Fair und nachhaltig ist das neue Schwarz! Yepp! kehren wir der Fast Fashion Industrie den Rücken zu.

Diese Woche ist Aktionswoche der Fashion Revolution. Am 24. April 2013 kamen über 1.000 Arbeiter bei einem Feuer in Bekleidungsfabriken am Rana Plaza in Indien ums Leben. Zum Andenken an diese Arbeiterinnen entstand die Fashion Revolution.org, die dafür sogen will, dass solche Vorfälle nie wieder passieren.
Die Fashion Revolution wendet sich gegen die Fast Fashion Industrie, die mit ihren billigen Kleidungsstücken die westlichen Welt überschwemmen.

In einem Fact Sheet hat die Fashion Revolution.org einige Zahlen über die Fast Fashion Mode und ihre Folgen für die Umwelt zusammengetragen:

  • Der durchschnittliche Amerikaner/in wirft jährlich Kleidung im Wert von 82 Euro weg.
  • Die Fehlkäufe und Schrankhüter einer durchschnittlichen Britin summieren sich auf 320 Euro, Kleidung die sie nie trägt. Ich vermute in Deutschland sieht es nicht anders aus.
  • Das summiert sich auf 34 Milliarden Euro an nicht getragener Kleidung ! Diese Kleidung besser könnte recycelt werden.

Diese Bekleidungsberge gehen auch nicht spurlos an der Umwelt vorbei:

  • Durch die Kleidungs-Produktion entstehen 1,5 Tonnen an CO2 pro Jahr pro Haushalt !
    Das entspricht etwa der CO2 Menge von 6.000 Autos.
  • Die Herstellung von einer Jeans verbraucht enorme Wassermengen. Du kannst entweder 285 mal duschen oder eine Jeans herstellen.

Die Fashion Revolution setzt mit ihrer #haultternative Initiative ein Zeichen gegen diese Verschwendung der Fast Fashion.

  • Liebt eure Kleidung ! Jeder hat Lieblingsstücke im Schrank hängen, die einen immer gut aussehen lassen. Warum sollte also eine Garderobe nicht nur aus solchen Lieblingsstücke bestehen?
  • Auch wenn diese Lieblingsstücke mal kaputt gegen, sie haben immer noch den gebrochen Charme – bei mir ist es eine Jeansjacke, von der ich mich nicht trennen kann.
  • Risse und Löcher können kreativ verschönert werden
  • Kauft Second Hand – eines meiner Favorites!
  • Vintage Stücke peppen den Look auf – ich träume noch von Pumps aus den 1920er Jahren !
  • Kleidung tauschen, entweder mit deinen Freundinnen oder über verschiedenen Tauschzirkel im Internet

Kleiderkreisel

Kleidertausch von Greenpeace

Kleiderkorb

  • DIY
  • Mieten, Stylisten oder Designer vermieten ihre Kollektionen, oder schaut nach Pop Up Stores in euer Umgebenung. (Myonbelle ist ein Portal zum Mieten)
  • Behaltet eure Lieblingsstücke – das verlangsamt Fast Fashion

#haulternative – Liebeserklärung an meine Bluse

Sofort musste ich an meine Bluse denken, also ich von den haulternative Aktionen laß.

Diese Bluse ist einfach immer für mich da, was erwarte ich mehr von einem Kleidungsstück!

Ich habe sie vor etwa 20 Jahren auf einer Second Hand Messe in München gefunden. Damals war die Bluse schon ein echtes Vintage Stück. Sie ist original aus den 1950’er Jahren. Der Stoff ist aber nach all diesen Jahren noch immer wie neu, die Qualität ist einfach unvergleichlich. Vergleicht mal die Stoffqualität von solchen Vintage Stücken mit einer Bluse der Fast Fashion Marken !
Die Sommerbluse ist tintenblau mit handgearbeiteter Lochstrickerei, die zwar Haut erahnen lässt, aber korrekt hochgeschlossen ist. Die Bluse ist mit ihrer gradlinigen, schnörkellosen Form mein idealer Begleiter für alle Looks.

Vom Bürolook, über Jeans bis zu Seide für einen besonderen Abend, meine Bluse kann alles.

 

Lieblingsbluse macht alle Looks mit
Eine Lieblingsbluse für alle Looks

Dieses Lieblingsstück wird mich wahrscheinlich noch mein ganzes Leben begleiten. Die Bluse wird bei mir bleiben und dafür sogen, dass mein Styling unverwechselbar bleibt.

Habt ihr auch solche Allrounder im Schrank ? Dann seit ihr auf dem besten Weg zur #haulternative
Schlisst euch der Fashion Revolution an !!!!

Warum billige Blumen aus Monokultur das Artensterben beschleunigen

Billige Blumen

Blumenzucht aus Monokulturen ist zwar billig, aber durch sie nimmt das Artensterben der Pflanzen zu

Eigentlich sollten die Blumen in Gärten und Parks für mehr Nachhaltigkeit und Artenvielfalt sorgen, statt dessen sterben Arten aus.

Jetzt im Frühling, blüht es wieder im Garten und in den Stadtparks. Spätestens nach den ersten warmen Sonnentagen schieben auch die Supermärkte ihre Blumenregale  wieder vor die Türen. Primeln, Stiefmütterchen und auch schon Geranien verlocken Hobbygärtner zum Kauf. Diese Blumen sind ein beliebtes Mitnahme-Produkt, das wenig kostet und viele Blüten in kurzem Zeitraum hervorbringt.
Das nutzen auch die städtischen Gärtnereien und bepflanzen jetzt massenhaft Parks, Beete und Blumenkübel mit den günstigen Frühlingsblumen bis die Tulpen und Narzissen aufblühen.
Nach ein paar Wochen, wenn die üppige Pracht verblüht ist, tauschen die Gärtner sie einfach gegen Neue aus.
Für mich ist ein Park ein organisches System und keine Theaterkulisse. Die Natur hat ihre unterschiedlichen Phasen, das macht ja gerade ihren Reiz aus, das Wachstum mitzuerleben. Biologische und nachhaltiges Gärtnern bedeutet für mich nicht, die Pflanzen wegzuwerfen, bloß weil sie gerade nicht blühen.

Durch Monokultur sinken die Kosten – nachhaltige Blumen kosten vielleicht etwas mehr, aber dafür leben sie länger

Industriell gezogenen Blumen und auch Kräuter sind für einen Massenmarkt in Monokultur gezüchtet. Diese Produktion darf nicht viel kosten, weil der Verkaufspreis niedrig sein soll. Die Gewinne erzielen die Züchter über die Masse.
Mit Nährlösungen und speziellen Wachstumslampen bringen die Züchter die Pflanzen alle zum selben Zeitpunkt zum Blühen, rechtzeitig für den Verkauf in den Läden. Die Blumen wachsen in Monokulturen heran, bei denen die Wachstumsphasen bei allen Pflanzen gleich sein muss, um eine günstige Produktion zu gewährleisten.
Im Supermarkt kannst du für 50 Cent eine Primel oder ein Stiefmütterchen kaufen. Jetzt kannst du dir überlegen, wie viel die Primel dann bei dem Züchter gekostet haben mag, wohl nur wenige Cent.

Denn der Supermarkt möchte verdienen, die Logistikunternehmen und wahrscheinlich noch ein Blumengroßhändler. Der Züchter muss auch seine Kosten decken und etwas Gewinn machen. Da bleibt nicht viel Raum für individuelle Pflanzenzucht mit verschiedenen Sorten. Die Massenproduktion funktioniert nur, mit rationalisierten Arbeitsabläufen.

Blumenzucht in Monokulturen fördert das Artensterben, dagegen helfen nachhaltig die samenfeste Sorten

Wen wundert es dann, dass immer mehr Arten aussterben und somit die Biodiversität abnimmt. Der WWF führt eine Liste der bedrohten Pflanzen und Tiere, er schätzt, dass jährlich 0,1% bis 0,01% der Arten weltweit aussterben.
Was können wir tun, um das Artensterben zu verlangsamen?
Du kannst in deinem Garten oder Balkon anfangen:

  • Kaufe keine Billig-Blumen aus dem Supermarkt, sondern versuche möglichst aus Garten Centern mit eigener Zucht zu kaufen. Die Pflanzen sind gesünder und du hast je nach Sorte mehrere Jahre Freude an deinen Blumen. Ich versuche immer die Blumen auch im nächsten Jahr wieder zum Blühen zu bringen. Bei Primeln funktioniert das prima, aber vielfach habe ich keinen Erfolg.
  • Ziehe deine Blumen aus Samen, verwende möglichst nur Samen von samenfesten Pflanzen und keine Hybrid-Samen, das steht auf der Packung. Samenfeste Sorten bilden wieder selbst Samen aus, den du dann wiederverwenden kannst. Hybride haben entweder keinen Samen oder diese wachsen mit unterschiedlichen  Eigenschaften nach wie die ursprüngliche Pflanze.

Diese Blumen sehe vielleicht nicht so üppig aus, wie im Supermarktregal, aber sie sind gesund und du hast länger etwas von deinen Blumen und sparst so über die Jahre auch noch Geld.

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Jedes Jahr wieder blühen in meinem Garten die Primeln

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