Mieten oder kaufen, das ist hier die nachhaltige! Frage —> kurz gefasst
Ein Neukauf erschöpft die Ressourcen der Erde und fügt am Ende ein Stück mehr zu dem bestehenden Müllproblem der Konsumgesellschaft dazu. Mieten, leasen und gebraucht kaufen sind dagegen umweltfreundlich.
Was ist dann für dich richtig? Die Frage entscheidet dann dein Geschäftsmodell, genauer das Muster deiner Einnahmen:
- Regelmäßige Einnahmen in etwa gleicher Höhe – mieten oder leasen bieten dir Vorteile. Planbare Einnahmen passen zu den regelmäßigen Ausgaben. Außerdem kannst es dir unter Umständen einen Vorteil bei der Umsatzsteuer bringen. Für die Miet-Leasingraten kannst du in der Regel die Vorsteuer monatlich absetzen.
- Unregelmäßige Einnahmen – gebraucht kaufen. Du bleibst flexible und kannst notfalls mal eine Kaufentscheidung aufschieben. Gebraucht in üblicherweise günstiger als ein neues Gerät. Du schonst damit deinen Geldbeutel und die Umwelt.
Mieten oder kaufen, wie sollst du dich entscheiden
Mieten oder kaufen von Geräten? Heikle Frage! Mit unter eine Glaubensfrage – glauben einige Selbstständige. In welcher der beiden folgenden Aussage erkennst du dich wieder? Oder weißt du schon die Antwort?
- A) „Nie würde ich einen Computer oder eine Maschine leasen. Nur Bares ist Wahres.“
- B) „Ich binde doch nicht so viel Kapital in meinem Anlagevermögen. Bei mir kommt nur Leasing infrage.“
Mieten oder kaufen, wer hat recht?
Du ahnst es vielleicht schon. Wenn ich so pointiert beginne, denn haben beide recht.
Die Entscheidung, ob du mietest oder kaufen sollt, lässt sich ganz nüchtern beantworten. Dafür brauchst du nur einen Blick auf deine Einnahmen zu werfen. Genauer gesagt, welche Art von Einnahmen du in deinem Geschäftsmodell hast.
1) Regelmäßige Einnahmen in etwas gleicher Höhe
Du hast einen festen Kundenstamm oder Einnahmen von Abonnent:innen.
- Empfehlung: Mieten oder Leasing
- Begründung: Die regelmäßigen Ausgaben für die Miete oder Leasingraten passen zu den Einnahmen. Du kannst sowohl die Einnahmen wie die Ausgabe gut planen. Somit weißt du ziemlich sicher, wie viel dir unterm Strich übrig bleibt.
Controlling Betrachtung
In der Regel kannst du bei Miete und Leasingraten die Vorsteuer gegen die eingenommene Umsatzsteuer gegen rechnen, und zwar jeden Monat.
Die gemieteten Geräte sind rechtlich gesehen nicht dein Eigentum, damit brauchst du sie in nicht in dem Anlagevermögen in der Bilanz oder Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) führen. Du hast damit kein Kapital gebunden. Außerdem entsteht am Jahresende kein Aufwand für Abschreibungen. Bei einem Leasing-Vertrag ist es nicht ganz so eindeutig. Das Onlineportal Smartsteuer erklärt die Feinheiten bei Leasingverträgen.
- Lässt sich der Leasing-Vertrag während der Laufzeit kündigen, handelt es sich meist um ein Operational-Leasing. In dem Fall hat der Leasing-Geber das Eigentumsrecht. Es funktioniert so, wie oben beschrieben bei der Miete.
- Ist es dagegen ein Finanzierungsleasing, bei dem der Vertrag unkündbar ist, dann ist es ähnlich wie ein Kauf. Der Leasinggegenstand ist schon dir zuzurechnen. In der Buchhaltung wird das Gerät dann bei dir ins Anlagevermögen gebucht.
Gibt es auch Nachteile?
Mieten oder Leasing kann teurerer sein. Summierst du die monatlichen Ausgaben auf, kann der Preis höher ausfallen, als wenn du das Gerät gekauft hättest.
Allerdings hast du über die Zeit auch den steuerlichen Vorteil. Frag am besten bei deinem Steuerberater:in nach. Sie können dir den Effekt für deinen individuellen Fall ausrechnen.
Unregelmäßige Einnahmen
Die Beträge schwanken oder du hast projektbezogene Einnahmen. Im extremen Fall einmal einen hohen Betrag und viele Monate keine oder nur geringe Einnahmen.
- Empfehlung: kaufen, aber die nachhaltigere Lösung, gebraucht kaufen.
- Begründung: Durch den Kauf gehst du keine langfristigen Verpflichtungen ein, wie zum Beispiel mit einem Leasing-Vertrag. Wenn du deine Anschaffungen im Voraus planst und dafür ansparst, hast du das Geld zu deiner Verfügung. Bei einem Notfall kannst du schnell umplanen.
Controlling Betrachtung
Du hast es mit Einmaleffekten zu tun. Nur wenn Kauf und Einnahmen in den gleichen Monat fallen, siehst du den Effekt bei der Umsatzsteuervoranmeldung sofort. Ansonsten zahlst du in den Monaten mit hohen Einnahmen die Umsatzsteuer und erhältst unter Umständen in dem Monat mit hohen Ausgaben Umsatzsteuer erstattet.
Achtung! Jetzt wird es richtig buchhalterisch – Wenn du es nicht so trocken magst, spring gleich zum nächsten Abschnitt: Dort geht es um den Vorteil für die Umwelt und das Klima.
Du kaufst das Gerät und damit ist es voll und ganz dein Eigentum. Für dein Unternehmen bedeutet es, das gekaufte Gerät gehört in das Anlagevermögen. Damit ist es aktiviert, denn in der Bilanz steht es in den Aktiva. Im Jahresabschluss kommt dann die Abschreibung als Aufwand dazu. Bei teuren Geräten verteilt sich die Abschreibung über die Nutzungsdauer. Die Details findest du in der jeweils gültigen AfA-Tabelle vom Bundesfinanzministerium. Dann gibt es noch die geringwertigen Wirtschaftsgüter (GWG). Nur um es kurz mal gesagt zu haben – Bis 800 Euro kannst du seit 2022 den gesamten Nettokaufpreis sofort abschreiben. Bis 1.000 Euro gibt es ein sogenanntes Wahlrecht für den Sammelposten. Du kannst den gesamten Wert sofort abschreiben, kannst aber auch über mehrere Jahre verteilen. Dein:e Steuerberater:in kann dich hier individuell beraten.
Gibt es auch Nachteile?
Mit dem Kauf hast du eine Investition getätigt und Kapital deines Unternehmens verwendet. Das bedeutet, du hast Gelder aus deinem Unternehmen durch den Kauf gebunden. Möchtest du die Gelder wieder zur Verfügung haben, dann müsstest du erst die Geräte verkaufen.
Ist mieten oder kaufen nachhaltiger für die Umwelt?
Der Kauf eines neuen Gerätes zieht eine Reihe von Problemen für Umwelt und Klima mit sich. Die Herstellung verbraucht Rohstoffe, Energie und es entstehen fast immer irgendwo Treibhausgase. Du bewegst dich hier in dem linearen Wirtschaftssystem. Kaufen, nutzen und am Ende der Einbahnstraße wartet die Mülldeponie.
Nachhaltig kaufen ist: Gebrauchte Geräte kaufen
Das geht auch anders. Kaufst du Gebrauchtes, dann verlängerst du dadurch die Lebensdauer eines schon bestehenden Gerätes. Das ist unter anderem auch das Ziel der Kreislaufwirtschaft. Die EU sieht in diesem Wirtschaftssystem eine nachhaltige Alternative zum derzeitigen linearen Wirtschaftssystem. Im März 2022 stellte sie übrigens das erste Kreislaufwirtschaftspaket vor. Damit läutete sich das Ende der Wegwerfgesellschaft ein. Die Maßnahmen, um die Wirtschaft umzubauen, findest du im Kreislaufwirtschaftsgesetz. Es geht dabei darum, dem übermäßigen Abfall einen Riegel vorzuschieben und die Ressourcen der Erde zu schonen.
- Das soll durch längere Lebens-, Nutzungsdauern funktionieren. Das lässt sich durch Weitergeben, teilen oder eben mieten und gebraucht kaufen erreichen.
- Geräte sollen sich reparieren lassen.
- Am Ende der Lebensdauer steht dann das Recycling der Rohstoffe, aus denen dann wieder Neues entstehen kann.
Fazit: Geräte mieten oder kaufen?
Mieten oder Leasing verlängert die Nutzungsdauer der einzelnen Geräte. Mehrere Nutzer:innen können sie verwenden.
Bist du jedoch Projekt-Arbeiter:in, dann kommst du mit einem Kauf besser weg. Mit einem Gebrauchtkauf schonst du die Umwelt und hast durch den günstigeren Preis auch noch gespart.
Achte jedoch darauf, dass du die Vorsteuer absetzen kannst. Damit ist ein Kauf von privaten Personen meist nicht ratsam. Sie können keine Rechnung mit Umsatzsteuer ausstellen. Bei Plattformen, wie Ebay, solltest du von Händlern:innen kaufen. Viele Hersteller, von Computern oder Smartphone haben eigene Outlets im Netz, auf denen sie gebrauchte Geräte verkaufen. Gerade für Rechner und Co gibt es spezielle Secondhand Plattformen, die ebenfalls die professionell aufbereiteten Geräte verkaufen. Das heißt, die Daten der Vorbesitzer:innen sind datenschutzkonform gelöscht sowie die Software auf den neuesten Stand gebracht. Ein Beispiel ist Green Panda.
Tipps vom Diwan
Rabatt geben! Aber richtig und damit nachhaltig
Rabatt geben ist eine Strategie, die richtig angewendet dein Geschäft pushen kann. Nachhaltiger sind jedoch Methoden, die ohne Preisnachlässe auskommen.
Danke, dass du den Artikel gelesen hast. Interessiert es dich, wie viel Treibhausgase dadurch entstanden sind?
Hier, der Carbon Calculator zeigt dir die CO2-Emissionen im Gramm pro neuem Seitenaufruf an. Durch den Stromverbrauch, während die Seite aus dem Internet lädt, erzeugt es die Treibhausgase.
Zum Vergleich, eine durchschnittliche Website verbraucht 1,76 Gramm CO2-Emissionen pro Aufruf.
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Bilder: DIWAN.blog