Rabatt berechnen —> kurzgefasst
Bevor du daran gehst den Rabatt zu berechnen, gibt es ein paar Dinge zu beachten:
- Der Rabatt ist ein Preisnachlass auf den regulären Nettoverkaufspreis. Der Prozentsatz, um den du den Preis senkst, ist aus der Sicht der Kund:innen zu berechnen.
- Die Umsatzsteuer berechnest du, nachdem der Rabatt abgezogen ist.
- Ein Rabatt ist eine Aktion, die zeitlich begrenzt ist.
- Auf den Belegen für die Kund:innen weist du den Rabatt aus.
Den Rabatt berechnest du mit dem Dreisatz. Dabei ist der Basiswert der Nettoverkaufspreis.
In der Preiskalkulation rechnest du einen möglichen Rabatt schon mit ein. Achtung! Hier bezieht sich der Prozentsatz auf die Summe der gesamten Kosten. Lass dich nicht verwirren. Durch die jeweils unterschiedlichen Basiswerte der zwei Berechnungen unterschiedet sich der Prozentsatz, obwohl der gleiche Betrag damit gemeint ist.
Mit einer Nachkalkulation ermittelst du, ob dir die Aktion etwas gebracht hat. Sinnvoll sind vor allem Rabatt-Aktionen, wenn du Lagerware unter die Leute bringen möchtest. Bespiele sind Schlussverkauf bei Textilien, Räumungsverkauf oder die Backwaren, die Bäckereien Abends billiger abgeben.
Rabatt geben und den Preisnachlass sinnvoll für dein Geschäft nutzen
Hier geht es darum Rabatte zu berechnen, die ein Preisnachlass auf den regulären Verkaufspreis sind. Die Gutscheine, Rabattkarten, Geschenke oder Zugaben sind bei der Preiskalkulation oder auch steuerlich und rechtlich ein anderes Thema.
Der Rabatt senkt den Verkaufspreis um einen bestimmten Prozentsatz. In der Regel wirbst du für die Aktion mit einem Prozentsatz, um den der Preis reduziert ist.
Wichtig ist, dass die Aktion zeitlich begrenzt ist, allerdings sollte die Begrenzung keinen Druck ausüben und Kund:innen Zeit lassen sich zu informieren. Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) sagt in Paragraf 5 unter anderem, dass Rabatte, die nur für einen unangemessenen kurzen Zeitraum gelten irreführend sind.
Die Rabatt-Aktion und ihre Gründe sollte für die Kund:innen transparent sein. Du spielst mit offenen Karten und behandelst die Kund:innen fair. Den Rabatt vermerkst du dann auch auf der Rechnung oder dem Kassenbeleg.
Beispiele für Rabatte:
Räumungsverkauf, wenn du Platz schaffen möchtest, oder der Ausverkauf von Waren, die nicht mehr ganz so aktuell sind und rausmüssen – Wie bei der Bademode im Herbst. Rabatte, kannst du auf das gesamte Sortiment, bestimmte Warengruppe oder einzelnen Produkte geben.
Du kannst an bestimmten Tagen Rabatt geben, wie bei einem Jubiläumsrabatt. Auch die Happy Hour ist ein Rabatt oder der Bäcker, der Abends die Backwaren zum halben Preis verkauft.
Die Frage, ob und wann du Rabatt gibst, hängt mit den Zielen zusammen. Bevor du den Preis senkst, überlege dir genau, was du von der Aktion realistisch erwartest. Die Rabatt-Aktion sollte zu deiner Unternehmung passen. Aktionen starten, bloß weil es gerade angesagt ist, bringt meist wenig nachhaltigen Erfolg. Rabatte sind ein Teil der Preisstrategie in der Marketingplanung.
An den Beispielen oben erkennst du schon – Abverkauf von Ware, ist einer der sinnvollsten Gründe für Rabatt. Es ist für deine Kund:innen nachvollziehbar, warum du den Preis senkst – Schnäppchenjägern nimmst so schon mal etwas den Wind aus den Segeln. Weiterhin sparst du dir mit unter Umständen zusätzliche Kosten, indem du „Ladenhüter“ rausschaffst.
Den Rabatt berechnen – so gehst du vor
Diese Kennzahlen aus der Buchhaltung benötigst du
Um den Rabatt zu berechnen, brauchst du deine Kosten und dabei vor allem die Stückkosten der Produkte. Wie du zu Stückkosten kommst, erkläre ich dir in der Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Preiskalkulation.
Idealerweise hast du dir bei der Preiskalkulation schon einen möglichen Preisnachlass überlegt. Dadurch hast du die Informationen vor dir, wie viel Prozent Rabatt das Geschäft verträgt. Ansonsten gehst du so, wie in dem folgenden Beispiel vor.
Übrigens, die Umsatzsteuer schlägst du auf den reduzierten Preis auf. Daher rechne ich in dem Beispiel mit Nettopreisen.
Beispiel: Rabatt berechnen – Die Kalkulation
Dein Produkt verkaufst du normalerweise mit 100 Euro. Deine Stückkosten betragen 80 Euro. Dir bleiben also 20 Euro Gewinn, oder 20 Prozent Gewinnmarge.
Achtung! In deiner Preiskalkulation, bei der du von den Kosten aufwärts rechnest, entsprechen die 20 Euro Gewinnmarge 25 Prozent. Der Basiswert bei dieser Kalkulation sind die Gesamtkosten von 80 Euro. Du möchtest ja den Verkaufspreis ermitteln und kennst noch nicht den Betrag. Daher rechnest du mit einem Aufschlag auf die Kosten.
Das ist der Unterschied zwischen einer Aufwärts-Kalkulation, um die Verkaufspreise zu ermitteln und einer abwärts, vom Umsatz aus gerechneten Marge. Dabei gehts du den Weg anders herum und beginnst mit dem Verkaufspreis. Die 20 Euro entsprechen dann 20 Prozent, von dem Verkaufspreis, von den 100 Euro aus gerechnet. In der folgenden Grafik zeigen das die Pfeile an.
Diese Abwärts-Kalkulation benutzt du auch, um den Rabatt zu ermitteln. Deinen Kund:innen gewährst du einen Rabatt, der auf den Verkaufspreis – 100 Euro – als Basis gerechnet ist. Du kannst also bis knapp 20 Prozent Rabatt geben – und nicht bis 25 Prozent! Mit einem Rabatt unter 20 Prozent, bleibst du noch in der Gewinnzone und deckst deine Kosten. Bei Rabatten über 20 Prozent kratzt du an der Gewinnzone und läufst Gefahr einen Verlust einzufahren.
Du entscheidest dich beispielsweise 10 Prozent Rabatt zu geben.

Mit dieser Formel berechnest du den Rabatt
Die Formel, mit der du den Rabatt dann ausrechnest, ist ein Dreisatz. Vielen vielleicht noch leidig aus der Schule bekannt.
Kurz zur Erinnerung: Du benötigst drei Werte. Einen Basiswert, den du gleich 100 Prozent setzt. Dazu noch einen dritten Wert, der mit dem gesuchten in Zusammenhang steht.
In dem Beispiel ist der gesuchte Wert, der neue Verkaufspreis. Dieser ist um 10 Prozent reduziert. Damit entspricht er 90 Prozent des regulären Preises.

- Regulärer NettoVK: 100 Euro
- Rabatt: 10% oder 10 Euro
- Neuer VK: 90 Euro
- Umsatzsteuer: 19% auf 90 Euro = 107,10
Die Abkürzung VK steht für Verkaufspreis.
Was hat der Rabatt nun bewirkt?
Das zeige ich dir weiter an dem Beispiel mit 10 Prozent Rabatt.
- In einem durchschnittlichen Monat verkaufst du 10 Stück zum Preis von 100 Euro. Also 1.000 Euro Umsatz – Dein Gewinn abzüglich der Kosten von 800 Euro (10 St. x 80 Euro) sind dann 200 Euro für den Monat.
- Mit der Aktion gibst 10 Prozent Rabatt. Dadurch verkaufst du im Monat beispielsweise doppelt so viele Produkte.
So jetzt rechnen wir mal nach, wie hoch dein Umsatz dann ausfällt.
- 10 Prozent auf 100 Euro sind 90 Euro.
- Du verkaufst 20 Stück a 90 Euro – ergibt 1.800 Euro.
- Die Aktion hat dir ein Umsatzplus von 800 Euro eingebracht.
Über den Erfolg der Rabatt-Aktion entscheidet jedoch nicht der Umsatz!
Entscheidend ist die Menge, du du zusätzlich verkaufst. Das ist die große Unbekannte in deiner Rechnung. Mit der Menge steht und fällt der Erfolg der Aktion. Ein weiterer Hacken: Du kennst sie erst, wenn die Aktion abgeschlossen ist. Du hast also kaum eine Möglichkeit, sie vorher sicher zu berechnen. Es sind und bleiben Annahmen, die eintreffen können oder eben auch nicht.

Im Beispiel ist das also eine Steigerung von 100 Prozent, anstatt 10 Stück hat dir die Aktion nochmal 10 Stück zusätzlich gebracht. Erzielst du keine zusätzlichen Verkäufe, es bleibt also bei den 10 Stück, hast du weniger Umsatz und weniger Gewinn durch die Aktion.
Das begründet auch schon, warum sich Rabatte bei Waren so gut rechnen, die du los werden möchtest, wie bei einem Schlussverkauf. Die Sommerwaren sollen aus dem Lager, damit Platz für die Winterkollektion ist. Eine Rabatt-Aktion würde dir wenig bringen, wenn du dann in den folgenden Monaten umso weniger verkaufst. Beispielsweise, wenn sich deine Kund:innen bei der Aktion eindecken und in der nächsten Zeit nicht wieder kaufen. Dann geht deine gesamte Kostenkalkulation nicht auf und die Aktion kann sich als Verlust erweisen. Worauf es bei einer gewinnbringenden Rabatt-Aktion noch ankommt zeige ich dir hier gleich unten.
Den Gewinn der Rabatt-Aktion berechnen
Zusätzlichen Gewinn bringt dir die Aktion, wenn deine laufenden Kosten schon gedeckt sind. Den Gewinn ermittelst du mit einer Nachkalkulation, am besten zum Jahresende. Dabei wirkt dann die Magie der fixen Kosten.
Weil die fixen Kosten eben gleich bleiben, verbesserst du deinen Gewinn, wenn du zusätzlichen Umsatz erwirtschaftest – bei produktbezogenen Kosten ist das nicht der Fall. Kaufst du mehr Ware ein, fällt eben auch die Rechnung der Zulieferbetriebe höher aus. Je höher der Anteil der variablen Kosten ist, umso weniger kannst du durch mehr Umsatz deine prozentuale Gewinnmarge vergrößern. Es macht grundsätzlich weniger Sinn, extra Waren für eine Rabatt-Aktion zu ordnen.
Zurück zum Beispiel: Die ursprünglich kalkulierten 80 Euro für die Kosten setzten sich aus produktbezogenen Kosten und laufenden Kosten für den Geschäftsbetrieb zusammen.
- Für das Produkt fallen 50 Euro variable Kosten an und 30 Euro muss es zusätzlich erwirtschaften, um die laufenden, also fixen Kosten zu decken.
- Bei deiner Preiskalkulation planst mit durchschnittlich 10 Stück im Monat. Anteilig soll das Produkt 300 Euro der laufenden Kosten decken. Bei 10 Stück ergibt dies eben die 30 Euro.
- In der Nachkalkulation rechnest du jetzt weiter mit den anteiligen 300 Euro. Die Höhe der fixen Kosten ändert sich fast nie, ganz egal, ob du 10, 20 oder 100 Stück verkaufst. Der Vermieter erhöht deswegen nicht die Ladenmiete oder die Versicherungen berechnen in der Regel keine höheren Prämien.
- Deine Kosten betragen bei 20 verkauften Produkten 1.000 (20*50) var. Kosten + 300 fixe Kosten ergibt 1.300 Euro.
- Dein Gewinn beträgt also bei 1.800 Euro Umsatz 500 Euro. Vorsicht! Die Voraussetzung dafür ist, das alle anderen Produkte und die übrigen Monate nach Plan gelaufen sind. Fehlen dir nach der Rabatt-Aktion dann später Umsätze, geht die Rechnung nicht auf.
Alle Daten des Beispiels, hier im KPI-Dashbord oder Key-Performance-Indicator.

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