Worum geht es bei dem EU Lieferkettengesetz

EU Lieferkettengesetz

Worum geht es bei dem EU-Lieferkettengesetz —> kurz gefasst

Das EU-Lieferkettengesetz ist noch ein Vorschlag. Dem Entwurf stimmte die EU-Kommission zu, jetzt ist die Reihe an dem EU-Parlament.

Bei dem Vorschlag geht es darum, dass europäische Unternehmen Verantwortung für Menschenrechts- und Umweltstandards übernehmen. Für ihre Zulieferbetriebe im Ausland sowie entlang der Lieferkette.

Das EU-Lieferkettengesetz kann das deutsche Gesetz ergänzen

  • Es umfasst die gesamte Lieferkette
  • Haftungsklausel
  • Es beinhaltet auch Umwelt- und Klimaschutz

Kleine und mittelständische Unternehmen sind nicht oder nur indirekt betroffen

Trotzdem kannst du mithelfen und dich für faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutz einsetzen. Indem du mit nachhaltigen Unternehmen zusammenarbeitest oder faire gehandelte Waren sowie Bio-Produkte verwendest.

EU-Lieferkettengesetz der Entwurf

Den Vorschlag für das EU-Lieferkettengesetz hat die Europäische Kommission Ende Februar angenommen. Das Gesetz soll die Rolle von Menschenrechten und Umweltschutz in der globalen Handelswelt stärken.

Der internationale Handel funktioniert eigentlich durch eine globale Arbeitsteilung. In der Theorie, ein Teamwork von gleichberechtigten Partnern. In der Praxis sieht das anders aus. Hier verteilen sich die Gewinne und damit die Machtverhältnisse nicht immer gleichmäßig. 

Das Lieferkettengesetz und die globalen Warenströme

Wenn wir die globalen Handelsverflechtungen mal aus einer Flughöhe von, na ja, 10.000 Metern betrachten. Dann lassen sich die Ungleichgewichte besser ausmachen:

  • In der einen Ecke – nämlich unserer, in den Industriestaaten – sammelt sich Geld durch Gewinnmargen und damit verbunden die Einkaufsmacht. Das bedeutet, dass die gewerblichen Einkäufer:innen aus den Industriestaaten, die Preise größtenteils diktieren können. Damit haben sie den Vorteil, ihre Marge zu optimieren. Außerdem finden hier die meisten Waren zu den Verbraucher:innen, der Abnehmermarkt. Ohne Zugang zu dem Abnehmermarkt bleiben die Fertigungsbetriebe auf ihren Waren sitzen.
  • In der entgegengesetzten Ecke – im sogenannten globalen Süden. Also dort, wo die Elektrogeräte, Textilien oder die Rohstoffe herkommen – Dort sammeln sich die Negativ-Punkte: Löhne, oftmals unter dem Existenzminimum, Kinderarbeit oder erzwungene Arbeit. Gefährdungen durch unzureichende Sicherheitsvorkehrungen der Menschen und der Umwelt.
Nachhaltig Wirtschaften ein Beispiel
Nachhaltig Wirtschaften ein Beispiel

Wie das aussieht, kannst du dir an einem Beispiel für ein T-Shirt anschauen. Die Daten zu der Berechnung hat Greenpeace recherchiert.

Lieferkette, was ist das überhaupt

Die Lieferkette bezeichnet die Kette von Betrieben, die alle an der Herstellung beteiligt sind. Am Beispiel von dem T-Shirt beginnt die Lieferkette auf den Baumwollfeldern. Baumwollspinnereien, Färberei, Näherei, dazwischen Transportunternehmen und einige Zwischenhändler. Bis schließlich das T-Shirt in einem Fashion-Store in den reichen Industriestaaten landet.

Das soll ein Lieferkettengesetz ändern

Im Kern weist das Lieferkettengesetz deshalb, denen die Verantwortung zu, die bislang den größten Nutzen von dem Arbeiten in „Billiglohnländern“ hatten.  Daher sollen sich die Unternehmen in der Europäischen Union ihrer Verantwortung, gegenüber ihren Zulieferbetrieben bewusst sein. Denn sie können etwas ändern. Sie besitzen die Möglichkeiten, Geld und Einkaufsmacht, sich für bessere Arbeitsbedingungen und Umweltschutz in der ganzen Lieferkette einzusetzen. 

Ziel Lieferkettengesetz
Ziel Lieferkettengesetz

Das Idealbild ist ein fairer Handel, der die Umwelt schützt.

Das EU-Lieferkettengesetz, so sieht der Vorschlag aus

Das EU-Lieferkettengesetz will Unternehmen dazu verpflichten, zu prüfen und zu dokumentieren, wo und wie die Waren hergestellt wurden. Außerdem sollen sie überprüfen, ob dabei ein Schaden für die Umwelt entsteht.

Das EU-Lieferkettengesetz, ein Entwurf für große Unternehmen!

Der Vorschlag teilt die Unternehmen in drei Gruppen ein. Für diese gilt dann zukünftig das neue EU-Lieferkettengesetz.

  • Gruppe 1 – EU-Gesellschaften mit beschränkter Haftung, ab 500 Beschäftigten und einem weltweiten Nettoumsatz ab 150 Millionen Euro.
  • Gruppe 2 – Für bestimmte Branchen, gilt das Gesetz schon ab 250 Mitarbeiter und einem weltweiten Nettoumsatz ab 40 Millionen Euro. Allerdings, erst ab einer verlängerten Übergangsfirst von zwei Jahren. Die Initiative von Menschenrechts- und Umweltorganisationen „Lieferkettengesetz“ erläutert, dass dies die Branchen, Textil, Landwirtschaft und Bergbau sind. Die Initiative kritisiert, dass weitere Risikobranchen, wie Transport, Bauwesen, Energie und Finanzen in der Definition der EU fehlen.
  • Gruppe 3 – Unternehmen aus Drittstaaten, die in der EU tätig sind und entweder die Umsätze aus Gruppe 1 oder 2 in der EU erwirtschaften.

Personenunternehmen sowie kleine und mittelständische Unternehmen sind von dem Lieferkettengesetz nicht betroffen. Das bedeutet, zum Beispiel, dass viele der Onlinehändler nicht unter das Gesetz fallen.

Die Initiative Lieferkettengesetz weist darauf hin, dass unter das neue Gesetz nur knapp ein Prozent der EU-Unternehmen fallen. Ihr Statement dazu: „Das reicht nicht“. Die Bundesregierung ist jetzt aufgerufen, sich im EU-Parlament für Nachbesserungen einzusetzen.

Das EU-Lieferkettengesetz, wie geht es jetzt weiter?

Nachdem die Europäische Kommissionen dem Vorschlag am 23. Februar zugestimmt hatte, ist nun das Europäische Parlament an der Reihe. Danach haben die einzelnen Mitgliedstaaten bis zu zwei Jahren Zeit, um die Richtlinie auch in ihren nationalen Gesetzen umzusetzen.

Das EU-Lieferkettengesetz im Vergleich zum Deutsche Gesetz

Das deutsche Lieferkettengesetz tritt 2023 in Kraft. Verbände kritisieren es als halbherzig. So titelte Germanwatch bei der Verabschiedung des Gesetzes: „Noch nicht am Ziel, aber am Start“. Das EU-Gesetz scheint ein paar Lücken des deutschen Gesetzes stopfen zu können. 

  • EU-Gesetz reicht tiefer in die Lieferkette – Anders als im deutschen Gesetz, ist hier wirklich die ganze Lieferkette zu erfassen. Das deutsche Lieferkettengesetz reicht im Grunde nicht weiter, als bis zum ersten Zulieferbetrieb. Darüber hinaus müssen Unternehmen nur Maßnahmen ergreifen, wenn sie nachweislich über Missstände informiert sind. Doch auch im EU-Lieferkettengesetz gibt es wohl Einschränkungen. Laut der Initiative Lieferkettengesetz heißt es in der Vorlage, „etablierte Geschäftsbeziehungen“. Die Initiative vermutet, dass sich mit einem häufigen Wechsel der Geschäftsbeziehungen das Gesetz aufweichen ließe.
  • Haftungsklausel – Im EU-Entwurf gibt es eine Klausel der Haftbarkeit, diese fehlt dem deutschen Gesetz. Der BUND erklärt, dass ohne eine zivilrechtliche Haftungsregelung das deutsche Gesetz zu wenig für die betroffenen Menschen leisten kann.
  • Umweltschutz entlang der Lieferkette – Darüber hinaus geht es im EU-Lieferkettengesetz auch um Umweltschutz. So sieht der Vorschlag vor, dass Unternehmen einen Umweltplan aufstellen. Das Ziel des Plans ist es, zu zeigen, welchen Beitrag das Unternehmen leistet, damit das Klimaziel zu erreichen ist. Das große gemeinsame Ziel ist es, die Erderwärmung auf einen Anstieg von 1,5 Grad Celsius zu verlangsamen.
Lieferkettengesetz
Das deutsche Lieferkettengesetz

Das EU-Lieferkettengesetz für die großen – was tust du als Selbstständige:r

Das EU-Lieferkettengesetz trifft nicht oder nur indirekt auf dich zu? Trotzdem hast auch du viele Möglichkeiten, dich für Menschenrechte und Umweltschutz einzusetzen. Hier sind ein paar nachhaltige Ideen:

  • Eigene Lieferkette checken – Interessiere dich, woher die Produkte kommen und wie die Herstellung abläuft. Frage nach, ob deine Zulieferbetriebe fair gehandelte Waren einsetzen oder sogar selbst zertifiziert sind. Große Unternehmen bereiten sich größtenteils schon jetzt auf die kommenden Lieferkettengesetze vor und können dir relativ schnell antworten.
  • Faire und Bio-Waren einkaufen – Prüfe, ob du nicht zu einem Zulieferbetrieb wechseln kannst, der schon nachhaltig wirtschaftet oder klimaneutral arbeitet.
  • Nachhaltig einkaufen – Nicht immer ist der billigste Import aus Asien auch das Produkt, das sich am besten rechnet. Gibt es regionale Alternativen? Du sparst an den Transportkosten und kannst den positiven Effekt von „regionalen Waren“ für dein Marketing nutzen. Übrigens, die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steigt. Positioniere dich in diesem zukunftsfähigen Segment.

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Laptop und Smartphone, so wird’s auch hier nachhaltig

Laptop und Smartphone nachhaltig

Laptop und Smartphone, so wird’s auch hier nachhaltig —> kurz gefasst

Laptop und Smartphone haben oftmals ein Problem, wenn es um Umweltschutz oder Arbeitsbedingungen geht. Das beginnt bei der Herstellung und setzt sich fort, teilweise bis zur Entsorgung.

  • Herstellung – Der Verbrauch an Rohstoffen, giftige Inhalte in den Geräten, Treibhausgasemissionen sowie mitunter menschenunwürdige Arbeitsbedingungen.
  • Entsorgung – Bislang wird noch zu wenig recycelt und zu viel Elektroschrott lagert auf Deponien. Mit unter gelangt der Elektroschrott auf illegalen Routen zu dubiosen Recyclingbetrieben im globalen Süden. Hier können die giftigen Stoffe die Umwelt und die Gesundheit gefährden.

Nachhaltiger wird es:

  • Die Geräte über mehrere Jahre nutzen.
  • Sie reparieren lassen, zum Beispiel Verschleißteile austauschen oder upgraden.
  • Gebrauchte Geräte kaufen.

Geht gar nix mehr- dann entsorge sie:

  • Zurückgeben – Händler nehmen kostenfrei die Geräte zurück.
  • Abgeben – Werkstoffhöfe haben in der Regel spezielle Sammelstellen für Elektroschrott. Hausmüll ist nicht der richtige Platz für ausgediente Elektrogeräte oder Batterien.

Laptop und Smartphone sind nicht von Haus aus nachhaltig

Genau betrachtet sind Laptop oder Smartphone das Gegenteil von nachhaltig. Kaum kaufst du ein neues Gerät, bringen sie eine ordentliche Öko-Last mit und wirken sich auch negativ auf den CO2-Fußabdruck aus. Besonders, wenn du ein IT-lastiges Online Business führst. Die Öko-Last lässt sich durch das Konzept des ökologischen Rucksacks berechnen. Die Methode kann die Umweltlasten für jedes Produkt ermitteln, wie Verbrauch an Rohstoffen oder die Menge an Treibhausgasen, die durch das Produkt entstehen.

Laptop und Smartphone nachhaltig
Laptop und Smartphone kommen auch mit einem schweren ökologischen Rucksack.

Noch genauer gesagt, lassen Laptop oder Smartphone kaum eine Umweltsünde aus.

  • Verbrauch am Rohstoffen, wie Metalle, Edelmetalle oder Seltene Erden.
  • Treibhausgase entstehen bei der Förderung, Transport und Herstellung.
  • Giftige Substanzen, wie Blei, Quecksilber oder Kunststoffe, wie PEK oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Diese Kunststoffe stehen unter anderem in Verdacht, Krebserkrankungen zu fördern und möglicherweise das ungeborene Leben zu schädigen.
  • Die katastrophalen Arbeitsbedingungen in den Betrieben steht immer wieder in der Kritik. Billiglöhne, lange Arbeitszeiten und Akkordstress. Fast ausschließlich kommen die Geräte aus asiatischen Zulieferbetrieben.

Die Organisation Global2000 zeigt, wie verschwenderisch so ein kleines Smartphone mit Rohstoffen umgeht.  Ein normales Smartphone besteht unter anderem zu 15 Prozent aus Kupfer und der Anteil von Gold macht nur etwa 0,024 Prozent aus. Dafür müssen jedoch Arbeiter:innen 10,7 Kilogramm Kupfererz und 900 Kilogramm Golderz abbauen.

Laptop und Smartphone Nachhaltig
Laptop und Smartphone verbrauchen Metalle und Edelmetalle.

Laptop und Smartphone, so wird’s nachhaltiger

Deine alte Kiste gebt nichts mehr her – neue Upgrades würden die Prozessorleistung sprengen. Mit anderen Worten, du brauchst ein neues Gerät.

Gibt es grüne Laptops oder Smartphone zu kaufen?

Greenpeace hat einige Tipps parat, worauf es ankommt.

  • Energie – die Geräte sollten wenig Strom verbrauchen, also eine hohe Energieeffizienz mitbringen. Betreibst du sie dann noch mit Ökostrom, ist das Gerät schon ein gutes Stück grüner.
  • Nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen – Die Geräte sollten sich reparieren lassen. Achte darauf, dass sich die üblichen Verschleißteile leicht austauschen lassen. Bei Laptop und Smartphone sind das zum Beispiel Akku, Netzteil oder die Grafikkarte. Übrigens, bei meinem Smartphone habe ich gerade den Akku austauschen lassen, jetzt kann ich mein fast fünf Jahre altes Gerät noch locker weiter nutzen.
  • Gefährliche Chemikalien im Inneren – die Menge an gesundheitsschädlichen Stoffen sollte die Hersteller möglichst gering halten.

Der Bericht von Greenpeace ist leider schon von 2017: Darin bewerten sie die Hersteller von Telekommunikationsgeräten danach, wie erst diese den Umweltschutz nehmen. Trotzdem, hier zur Inspiration und völlig werbefrei die Marken, die Greenpeace noch als grün bewertet: Fairphone, Apple, HP und Dell.

Ökolabel eher nur für Laptop und PC

Du kannst dich auch an den Ökolabeln orientieren. Das Umweltbundesamt nennt zum Beispiel:

Laptop oder Smartphone gebraucht kaufen

Eine andere Möglichkeit, die jetzt immer populärer wird, sind gebrauchte Geräte. Damit ermöglichst du die weitere Nutzung und schonst so die Umwelt und deinen Geldbeutel.

Laptops oder Smartphone so richtig nachhaltig

Nachhaltig, ist auf jeden Fall das Gerät, welches du gerade nutzt. Und deshalb bleibe möglichst lange dabei. Alle zwei Jahre einen neuen Laptop oder Smartphone?

Setzte doch ein nachhaltiges Statement, indem es nicht das neueste Modell ist!

Laptop und Smartphone Nachhaltig
Laptop und Smartphone lange benutzen, dann wird es nachhaltig

Das Umweltbundesamt empfiehlt übrigens immer, zu prüfen, ob eine Reparatur oder Upgrade dein Stück noch vor der Entsorgung retten kann.

Laptop und Smartphone nachhaltig entsorgen

Ok, wenn also wirklich nichts mehr geht, dann lass den Laptop oder Smartphone fachmännisch entsorgen.

Zurückgeben

Händler und auch Onlinehändler sind in den meisten Fällen zur Rücknahme verpflichtet. Du kannst kostenfrei die alten Geräte, bei den Händlern zurückgeben.

Das steht so im Elektrogesetz (ElektroG). Es regelt, dass Händler, die alten Geräte in den meisten Fällen zurücknehmen müssen. Das gilt für alle Geschäfte, die Elektrogeräte verkaufen und über eine Ladenfläche von 400 Quadratmetern verfügen.

Die Regelung ist unabhängig davon, ob sie das Gerät verkauft haben. Dir als Kund:innen darf kein Kaufzwang entstehen oder sonstige Kosten.

Seit 2022 gab es einige grüne Neuerungen bei den Gesetzen. Auch für das ElektroG, es schließt jetzt auch viele der Onlinehändler mit ein. Sie müssen eine kundennahe Sammelstelle angeben, für Computer und kleine Geräte oder große Elektrogeräte abholen.

Wertstoffhof

Die andere Wahl ist immer der Wertstoffhof. Die meisten haben eine gesonderte Sammelstelle für Elektrogeräte.

Die Entsorgung von Laptop und Smartphone ist wichtig

Die Geräte, die entweder über das Händlernetz oder die Wertstoffhöfe zusammenkommen, können dann entweder ordnungsgemäß gelagert oder recycelt werden.

Genau hier sieht die EU noch Verbesserungsbedarf. Ihre Statistik von 2017 zeigt, dass EU-weit das Recycling der alten Elektrogeräte weniger als 40 Prozent beträgt. Um wirklich die Metalle und Edelmetalle wiederzuverwenden, will die EU hier mehr tun.

Eine Studie auf der Research-Plattform MDPI hat die Probleme, die bei der illegalen Entsorgung von Elektrogeräten entstehen können, sehr plakativ beschrieben.

Sie vergleichen es mit „the Good, the Bad and the Ugly. Das ist eigentlich der internationale Titel eines Italowestern von Regisseur Sergio Leone. In Deutschland lief der Streifen unter dem Titel „Zwei glorreiche Halunken“. Doch ich finde, es trifft die Problematik haargenau.

The Good – das Gute daran, es entstehen Arbeitsplätze. Meist wieder im globalen Süden. Die, in den Industrieländern verbrauchten Elektrogeräte finden dann, größtenteils illegal exportiert, ihren Weg zu den Betrieben nach Afrika, Asien oder Süd- und Mittelamerika. Dort schlachten die Arbeiter:innen die Geräte aus und recyceln die Edelmetalle und Metalle wie Gold oder Kupfer.

The Bad – das Schlechte ist, die Umwelt nimmt Schaden. Das Recycling soll eigentlich die Rohstoffe der Erde schonen. Stattdessen gelangen die giftigen Inhalte in die Umwelt. Sie treten als giftige Dämpfe aus, sickern in den Boden und damit können sie ins Trinkwasser gelangen.

The Ugly – das Hässliche daran ist, dass Menschen ihre Gesundheit dabei ruinieren. Die Arbeiter:innen sowie die Menschen, die in der Umgebung leben. Die WHO warnt, dass weltweit 12,9 Millionen Frauen in dem grauen Markt der Recyclingbetriebe arbeiten. Sie gefährden damit nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Kinder. Die Schäden können schon vor der Geburt entstehen. Die WHO berichtet weiter, dass in diesem grauen Sektor auch häufig Kinder arbeiten. 

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Gesetze in 2022 – Wie grün ist der Start ins neue Jahr?

Gesetze 2022

Nachhaltige Gesetze in 2022 —> kurzgefasst

Im Gepäck für das kommende Jahr sind einige neue Gesetze oder Änderungen. Sie betreffen so nachhaltige Themen, wie Energie, Mobilität und Abfall sowie soziale Gerechtigkeit.

  • Energie – Um CO?-Emissionen zu sparen, brauchen wir mehr erneuerbare Energien. Neue Regelungen gibt es für die EEG-Umlage.
  • Mobilität – Für den Ausbau klimafreundlicher Möglichkeiten von A nach B zu gelangen, gibt es den weiteren Ausbau von Ladesäulen für die E-Autos.
  • Abfall – Die Erde erstickt in unserem Müll. Neue Bestimmungen drehen sich daher um Elektroschrott, Verwertung von Batterien und das Plastiktütenverbot.
  • Faire Löhne – Über höhere Mindestlöhne können sich einige Branchen freuen.

Neue Gesetze in 2022 – jetzt gehts doch endlich los! Oder?

Die Liste der nachhaltigen Gesetze beginnt mit einem Hammer. Vorweg zwei bahnbrechende Gesetzte – Also, ich bin Optimist, aber dass diese Gesetzte mal kommen würden – Hut ab! Hoffentlich bleiben uns die Gesetze erhalten.

1. Atomaustieg

Spätestens bis Ende 2022 gehen die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz. Warum Atomenergie und Umweltschutz nicht zusammenpassen? Da gibt es für mich nur das Stichwort Endlager. Bisher haben alle klugen Köpfe noch nichts gefunden, wo der radioaktive Müll sicher lagern soll.

Das Magazin Spektrum berichtet über dieses besondere Müllproblem. Ein gesuchtes Endlager muss zuverlässig und sicher den Atommüll vor der Umwelt verschließen. Vor allem das stark strahlende Plutonium sollte für 1 Million Jahre! weggeschlossen bleiben. Übrigens gibt es auch Forscher:innen, die sich damit beschäftigen, auf welche Art sie das der Nachwelt erklären sollen. Wer weiß heute, welche Sprachen es dann gibt oder ob die Menschen von einer anderen intelligenten Spezies verdrängt wurden? Wie sollen sie nun der Nachwelt erklären, dass, bitte schön, die Türen fest geschlossen bleiben sollen.

2. Verbot männliche Hühnerküken zu töten

Die Brüder der Legehennen dürfen ab dem 1. Januar 2022 am Leben bleiben.

Mit diesen neuen Gesetzen startet das Jahr 2022 nachhaltig.

Diese neuen Gesetze und Änderungen bereiten den nachhaltigen Wandel vor. Große Änderungen sind noch nicht so wirklich zu erkennen. Aber die Richtung, hin zum großen Ziel, stimmt schon mal. Deutschland will oder besser muss bis 2045, also in 23 Jahren klimaneutral sein – gesetzlich verankert im Klimaschutzgesetz (Änderungen von 2021). Für 2022 geht es um die drei großen Themen:

  • Energie
  • Mobilität
  • Abfall

Neue Gesetzte in 2022 rund um grüne Energie

EEG-Umlage – Die Abgabe zur Finanzierung der Energiewende sinkt 2022, und zwar auf 3,723 Eurocent je verbrauchter Kilowatt Stunde Strom.

Das Bundeswirtschaftsministerium, rechnet gleich vor: Die Senkung beträgt damit 43 Prozent gegenüber 2020. Seit rund 10 Jahren fiel die Abgabe nicht so niedrig aus. Dabei nimmt der Anteil der zu fördernden erneuerbaren Energien zu. Wie haben sie das hin bekommen? 

  • Sinkende Stromkosten – Zum einen, sinken die Stromkosten an der Strombörse. Also quasi die Einkaufspreise für die Energieversorger.
  • CO2-Steuer – Zum anderen, steigen die Zuzahlungen des Bundes durch die CO2-Besteuerung. Wer zum Beispiel seinen Benziner oder das Dieselfahrzeug betankt, zahlt die CO2-Steuer. Aus den Auspuffen der Wagen kommen ja auch die schädlichen Treibhausgase. In der Theorie und im Idealfall sinken für jede:n entsprechend die Stromkosten zum Ausgleich. Bist du allerdings schon klimaschonend unterwegs, mit Rad oder E-Auto? Dann kannst du dich über eine echte Kostensenkung freuen. 
  • Kontoausgleich – Zu guter Letzt, gab es einen Überschuss aus vergangenen Jahren, die sie dann im neuen Jahr verrechnen.

Neue Gesetze in 2022, für klimafreundliche Mobilität

Das neue Ladensäulengestz – Es soll den Ladevorgang vereinfachen. Damit wird es dann möglich sein, an öffentlichen Ladestationen mit Kreditkarte oder Debitkarte zu bezahlen! Allerdings gilt das erst ab 1. Juli 2023. Bislang sind noch Bezahlverfahren wie Ladekarten diverser Anbieter, App oder QR-Code gefragt. 

Übrigens: Die Förderungen für E-Fahrzeuge bleiben bestehen. Du kannst also bis zu 9.000 Euro Förderung für ein neues E-Auto erhalten. Die Förderung gibt es auch für Dienstfahrzeuge oder Leasingverträge.

Neue Gesetze 2022 –  Abfall

Hier gibt es einige Neuerungen, die auf das große Ziel der Kreislaufwirtschaft abzielen. Was bedeutet das:

  • Wie läuft es bisher? Produzieren – Verwenden – Wegwerfen. Das Resultat, die Erde erstickt im Müll.
  • Wie gehts besser? Produzieren – so lange wie möglich verwenden – reparieren oder upcyclen – Rohstoffe recyceln – daraus wieder neue Waren herstellen. Ein Kreislauf der Rohstoffe. Dadurch landet weniger Material auf dem Müll und es schont die Rohstoffvorkommen der Erde.

Elektrogesetz

Regelungen gibt es hier, unter anderem für die Rücknahme von Altgeräten. Verbraucher:innen sollen ihre gebrauchten Elektrogeräte kostenfrei zurückgeben können. Das gilt jetzt auch für:

  • Onlinehändler oder Fulfillment-Dienste – Bislang betraf dies nur (Online-) Händler mit Flächen (Verkauf oder Lager) von über 400 Quadratmetern.
  • Lebensmittelhändler – wenn sie regelmäßig Elektrogeräte im Angebot haben.

Bei kleinen Geräten (Seitenlänge von max. 25 Zentimetern) darf die Rücknahme des Gebrauchten nicht mit einem Neukauf gekoppelt sein. Onlinehändler müssen bis zu drei Altgeräte auf einmal kostenfrei zurücknehmen.

Aus dem Kreislaufwirtschaftsgesetz besteht schon eine sogenannte Obhutspflicht für Händler. Diese verbietet Retouren, auch Elektrogeräte, per se zu vernichten. Vielmehr steht die Reparatur oder Wiederaufbereitung an erster Stelle.

Die Hersteller der Geräte sind gefragt, Rücknahmekonzepte vorzustellen. Zugelassen für den Verkauf sind generell nur Elektrogeräte, die bei der Stiftung EAR registriert sind.

Batterien

Außerdem gibt es eine Hinweispflicht für Batterien. Die Hersteller sollen unter anderem den Typ und die verwendeten chemischen Substanzen angeben. Batterien und Akkus sollen künftig problemlos zu entnehmen oder auszutauschen sein.

Plastiktütenverbot

Ab Januar 2022 sind nun auch dünne Plastiktüten verboten. Dies betrifft zum Beispiel die Tüten an der Obst-und Gemüsetheke in Supermärkten.

Was gibt es sonst noch für Gesetzesänderungen?

  • Bonpflicht – Im Dezember 2022 läuft die Übergangszeit für Kleinunternehmen:innen aus. Zum Ende des Jahres sollten alle Ladenkassen durch elektronische Kassensysteme ersetzt sein. Für diese Systeme besteht schon eine Belegausgabepflicht. Das heißt, du musst den Kassenbon ausdrucken. Ob ihn die Kund:innen dann mitnehmen oder nicht, ist dafür egal.
  • Aufbewahrungsfrist für Datenverarbeitungssysteme – Bislang galt bei einem Wechsel des Datenverarbeitungssystems oder einer Datenauslagerung die 10 Jahres Frist. Diese verkürzt sich jetzt auf fünf Jahre.
  • Mindestlöhne – 2022 steigt der Mindestlohn zunächst auf 9,82 Euro und ab 01.Juli 2022 auf 10,45 Euro.

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Black Friday? 3 grüne Alternativen in der Übersicht

Black Friday, die Alternativen

Black Friday muss nicht schwarz sein. Drei grüne Alternativen in der Übersicht —> kurzgefasst

Black Friday und seine Rabatt-Deals stehen weltweit für den Überkonsum. Das verstärkt am Ende Probleme wie das Müllproblem und den (Über-) Verbrauch der Rohstoffe.

Alles Probleme, die für Alternativen sprechen, wie:

  1. Der Green-Friday – Die nachhaltige Version der Rabatt-Tage. Die Aktion bringt so nachhaltige Produkte ins Bewusstsein einer Vielzahl von Käufer:innen.
  2. Spenden – Einen Teil der Black Friday Einnahmen spenden für den Klimaschutz- oder soziale Projekte.
  3. Boykott des Black Fridays – Einige große Unternehmen, wie Patagonia oder Ikea machen es vor. Sie nutzen den Tag, um ihren Kund:innen nachhaltige Alternativen, anstatt Neukauf zu bieten.

Black Friday Deals? Die Alternative heißt Grün…

Black Friday, Cyber Monday oder doch schon gleich eine ganze Cyber Week. Wie siehst‘s bei dir aus? Bist du im Team Black Friday und gehst selbst auf Shopping Tour? Warte, du hast wahrscheinlich nach Alternativen gesucht. Vielleicht geht dir ja auch der ganze Rabatt-Rummel auf die Nerven und du suchst nachhaltigere Möglichkeiten.

Der Hype um die Rabatt-Saison ist schon längst von der Fashion Industrie, über Elektrogeräte und zur Software Branche übergeschwappt. Das Online Business ist ebenfalls auf den Zug der Cyber-Sales aufgesprungen. Trainings und Online Kurse, alles gefühlt nur zu einen Bruchteil der regulären Preise.

Aber das muss nicht sein. Hier sind drei Ideen, wie du den Trend wenden kannst. Du setzt damit ein Statement für Umwelt und Fairness, während sich die anderen noch in die Rabbatt-Schlacht stürzen:

1) Alternative – Green Friday

Aus Großbritannien kommt die Green Friday Bewegung. Sie setzt sich mit dem Slogan „Go Green for Black Friday“ für das Shoppen von nachhaltigen Produkten ein.  Es ist damit die nachhaltigere Black-Friday Alternative.

Wie funktioniert das? Du bringst durch die Rabatt-Aktion nachhaltige Produkte in das Bewusstsein deiner Kund:innen. Ganz nebenbei kannst du so auf die Vorteile für Umwelt und Arbeiter:innen hinweisen.

Das billige Textilien wenig mit fairen Löhnen zu tun haben, zeige ich dir an dem Beispiel eines T-Shirts.

2) Alternative – Spenden

Einen Teil des Umsatzes spendest du für Umweltorganisationen oder soziale Zwecke. Diese Black Friday Alternative setzt somit ein Zeichen gegen die Folgen des Überkonsums. Du kannst zum Beispiel die Transportkosten für Klimaschutzprojekte spenden. Das sind die, die zu fast 100 Prozent zu den klimaschädlichen CO2-Emissionen beitragen. Auch als reines Online-Business ist die Websites mit an den Treibhausgasen beteiligt. Der Stromverbrauch für die Server, auf denen die Website läuft, ist oftmals noch nicht mit Ökostrom betrieben. Deinen Stromverbrauch und damit die entstehenden Treibhausgase kannst du zum Beispiel mit Spenden für Klimaprojekten kompensieren.

Übrigens, aufgrund der Spende, kann der Rabatt dann geringer ausfallen. Den Anteil für die Spende schlägst du in der Kalkulation auf den Rabattpreis drauf. Wie du Preise richtig kalkulierst, zeige ich dir in der Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

3) Alternative – Boykott oder der Kauf-Nix-Tag

Anstatt Kund:innen zum Kauf zu animieren, ruf zum Boykott auf. Das ist radikal? Ja, soll es auch sein, um so einen Wandel in den Gewohnheiten zu provozieren. Du begibst jedoch in gute Gesellschaft bei dieser Black Friday Alternative:

  • Patagonia – Die Outdoormarke ruft auf, ihre kaputten Kleidungstücke lieber zu reparieren, als zu entsorgen. In Videos zeigen sie auch gleich es geht. Die Aktion macht bewusst, dass es auch Alternativen zum Neukauf gibt. Denn länger nutzen ist eines der Rezepte für den nachhaltigen Konsum. Die Einnahmen von weltweit 10 Millionen US-Dollar an den Sales-Tagen spendete das Unternehmen komplett für den Umweltschutz.
  • Ikea – Das Möbelhaus gibt 20 Prozent Rabatt auf ein neues Stück, wenn du gebrauchte Ikea-Möbel zurückgibst. Diese warten dann in der Fundgrube auf neue Besitzer:innen. Auch hier steht die Weiterverwendung der Stück im Vordergrund.
  • Deciem – Die Beautymarke macht erst und nimmt am Black Friday ihre Websites offline.
  • Ecoalf – Die nachhaltige Fashionmarke wirbt damit, dass sie am Black Friday Null Prozent Rabatt gibt – Der Umwelt zuliebe.

Den Kauf-Nix-Tag lobt übrigens das Umweltbundesamt als Gegenentwurf zum Konsumrausch.

Die geballte Kauflust der Black Friday Deals hinterlässt unschöne Spuren

Flüsse –  die in den Trendfarben der Saison leuchten – eine Folge des Konsumwahns der Fast Fashion Industrie. In Asien, an den Standorten der Textilfabriken keine Seltenheit. Greenpeace weist im Rahmen ihrer Detox Kampagne auf die giftigen Substanzen hin, die nicht selten im Trinkwasser landen. Rückstände von Färbemitteln, Weichmachern und anderen bedenklichen Chemikalien gelangen über unzureichende Filteranlagen direkt von den Textilfabriken in die Flüsse. Oftmals haben die Anwohner:innen keine anderen Trinkwasserquellen, als eben diese Gewässer. 

MüllhaldenGreenpeace zeigt auf, dass beim Transport, Produktion und Verbrauch von Lebensmitteln, Energie, Industrie- und Konsumgütern riesige Mengen an Abfall entstehen. In einem anderen Bericht verdeutlicht Greenpeace die Zusammenhänge mit der Aussage, dass die Fashion Trends von heute der Müll von morgen ist. Die oftmals schlechte Qualität der Textilien läßt keinen weiteren Gebrauch als Second Hand Kleidung zu. Wie die Organisation berichtet, sind ebenfalls echte Recycling Methoden für die Altkleider noch nicht ausgereift. Bis die Techniken so weit sind: Hilft nur, weniger kaufen und länger tragen.

Nicht besser sieht es bei den Elektrogeräten aus. Immer kürzere Nutzungsdauern sorgen dafür, dass sie schneller als nötig auf dem Abstellgleis landen. Genauer gesagt auf den Schrottplätzen rund um den Globus. Eine Studie von Greenpeace deckte auf, dass Staaten teilweise illegal den Computerschrott nach Asien und Afrika verfrachten. Die Platinen, enthalten nicht nur wertvolle Rohstoffe, sondern auch giftige Schwermetalle, wie Cadmium oder Blei. In Hinterhofbetrieben sortieren die dortigen Arbeiter:innen die Metalle aus. Dabei sind sie den Giften meist ungeschützt ausgesetzt.

Mega-Konsum verbraucht mega viel Ressourcen

Der Konsum verbraucht die Ressourcen der Erde. Die Organisation Overshotday berechnete, dass für 2021 der Earth-overshot-Day am 29. Juli 2021 war. In gut dem ersten halben Jahr verbrauchten wir somit alle die Rohstoffe, die rechnerischen für ein Jahr ausreichten, müssten. Das heißt also, die zweite Hälfte geht auf Kredit der nächsten Jahre.  Würden allerdings alle so konsumieren und produzieren wie in Deutschland, dann müssten wir noch mehr Kredit aufnehmen. Der deutsche Earth-overshot-Day war 2021 bereits am 5. Mai.

Black Friday, zusätzlicher Umsatz oder nur Verschiebungen?

Den Umsatz, den die Aktionen in die Kassen spülen, kann sich sehen lassen. Von allem die Online-Branche berichtet von Mega-Umsätzen mit vielen Stellen vor dem Komma. So zeigt die Statistik des Handelsverband Deutschland (HDE)  rund 3.1 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2019. Aus den Statistiken wird aber auch klar, dass gut die Hälfte der Einkäufe unter dem Weihnachtsbaum liegen werden. Damit fehlen dann die Kauflustigen im Dezember. Die vielleicht zum regulären Preis gekauft hätten? Also eher eine teilweise Verschiebung anstatt zusätzlicher Verkäufe.

Aussagen über den Gewinn/Erfolg der Aktionen? Vielleicht ist es Zufall, aber über den Gewinn der Black Fridays und Cyber Mondays gibt es so gut wie keine Informationen. Das Fachmagazin der Textilunternehmen Fashionunited rät Händlern, die Rabatte gezielt einzusetzen und pauschale Preisnachlässe, wie „30 Prozent auf alles“ zu vermeiden.

Mehr darüber, wie du sinnvoll Rabatt gibst, liest du hier, im Diwan.

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Rabatt geben! Aber richtig und damit nachhaltig

rabatt geben
Hintergrund Einleitung

Rabatt geben, aber richtig und damit nachhaltig –> kurzgefasst:

Rabatt geben ist eine Strategie, die das Geschäft voranbringen kann. Um sie erfolgreich einzusetzen, kläre die folgenden Punkte ab.

  • Wie viel Rabatt verträgt dein Geschäft.
  • Klare Ziele für den Nutzen der Aktion definieren.
  • Den richtigen Zeitpunkt wählen.

Denn Mythen, wie Rabatte pushen den Umsatz, können langfristig ins Gegenteil umschlagen. Du verlierst oftmals mehr, als dass du durch die Aktion gewinnst.

Ebenfalls, gar nicht nachhaltig sind Rabatt-Aktionen wie Black Friday oder ähnliche Rabatt-Tage. Die teilweise extra dafür produzierten Waren, haben meist nur ein Ziel: billig zu sein. Damit verschärfen sie die Probleme für die Umwelt und fördern das Lohndumping. Für dein Unternehmen springt meist nur ein kurzfristiger Erfolg heraus. Dir fehlen am Ende Umsätze zu den regulären Preisen.

Um Ziele zu erreichen, wie Kunden gewinnen oder Werbung für dein Geschäft zu machen – dafür gibt es andere Möglichkeiten. Zum Beispiel kleine Geschenke für die Kunden:innen oder Aktion, um dich kennenzulernen.

Was sonst noch alles für Nachhaltigkeit im Unternehmen wichtig ist, das liest du hier oder weiter im Diwan.blog.

Rabatt geben mit der richtigen Strategie

Richtig Rabatt geben kann dein Geschäft nachhaltig stärken – Dagegen verpufft die Wirkung des Preisnachlasses, wenn du die Strategie falsch einsetzt – schlimmstenfalls führt dies sogar zur Geschäftsaufgabe. Das erfuhr beispielsweise 2013 die Baumarktkette Praktiker. Ihre Rabatt-Strategie, mit dem Slogan: „20 Prozent auf alles, außer Tiernahrung“ war hauptsächlich für ihre Insolvenz verantwortlich.

Wie kannst du Rabatte „Gewinnbringend“ einsetzten?

Vor allem, wenn zum Jahresende überall die Preise fallen. Solltest du dich fragen, ob du jetzt dabei mitmachen musst? Der November ist der Monat von Black Friday, Cyber Monday oder ähnlichen Aktionen für Schnäppchenjäger. In dem ganzen lauten Marketing-Geschrei ist dann deine Aktion eine von vielen. Mehr positive Aufmerksamkeit erreichst du, indem du dich bewusst gegen die Rabatt-Schlacht stellst. Einen Kauf-Nix-Tag kannst du beispielsweise nutzen, um deine Kund:innen auf die negativen Folgen für die Umwelt und die sozialen Probleme solcher Rabatt-Tage aufmerksam zu machen. Das Umweltbundesamt nennt den Kauf-Nix-Tag einen Gegenentwurf zu den Shopping-Aufforderungen der ganzen Rabatt-Aktionen.

Bist du der Meinung, zum Abschluss des Jahres „muss man“ noch mal mit Rabatten so richtig Gas geben? Dann beantworte dir einige Fragen, ob es für dein Geschäft überhaupt sinnvoll ist.
Bevor du dich also ins Rennen stützt, leg einen kurzen Stopp ein. Mach es dir gemütlich. Dann nimm dir deinen letzten Buchhaltungsberichten und Papier und Bleistift vor – ein Notebook tut es auch.

Diese Überlegungen zu den folgenden Fragen zeigen dir, ob und wie du eine Rabatt-Aktion nachhaltig einsetzt:

  1. Rabatte berechnen – Wie viel Rabatt verträgt dein Geschäft. Die Aktion soll ja dein Geschäft stärken.
  2. Dein Nutzen – Du solltest dir darüber klar sein, welchen echten Nutzen die Aktion bringt. Beispielsweise, hast du saisonale Produkte, die rausmüssen – Der Klassiker schlechthin. Vom guten alten Sommer- und Winterschlussverkauf zum heutigen Season Sale.
  3. Wann Rabatte geben – Und damit kommen wir zum richtigen Zeitpunkt. Zu welchem Zeitpunkt nutzen dir Rabatte etwas? Denn Rabatt ist eine Maßnahme, die du gut dosiert einsetzten solltest. Ansonsten können sie das Geschäft vergiften.

1) Rabatt berechnen – Wie viel Rabatt kannst du geben?

Wichtiger als der Umsatz ist, dass unterm Strich der Gewinn stimmt. Ohne Gewinn, kann die Sache auch nach hinten losgehen, wie das Beispiel vom Praktiker Baumarkt gezeigt hat. Kurzfristig kommt mehr Umsatz herein, aber

  • … dafür vielleicht aber mehr Aufwand. Durch Werbung für die Aktion, höhere Lagerkosten oder einfach mehr Arbeit. Dies wirkt sich wiederum auf die Höhe der Kosten aus und steht einem Mehrgewinn im Weg.
  • … du erziehst deine Kunden zu Schnäppchenjägern. Erst, wenn du mit einem Preisnachlass kommst, kaufen sie. Zwar dann in größeren Mengen, aber über das Jahr gesehen war es kein Plus. Weder bei der Menge noch bei dem Umsatz.

Entscheidend für den Erfolg von Rabatten, ist es, dass du die Art der Kosten genau kennst und weißt, wie du mit ihnen strategisch umgehst. Dafür brauchst du die Stückkosten aufgeteilt in die produktbezogenen, variablen Kosten sowie deine laufenden Kosten für den Geschäftsbetrieb, also die fixen Kosten. Wie du zu Stückkosten kommst, erkläre ich dir in der Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Preiskalkulation. Ganz grob kannst du bei hohen variablen Kosten weniger großzügig Rabatt gewähren. Händler tun sich deshalb schwerer, so astronomische Rabatte von 50 Prozent aufwärts zu geben, wie es beispielsweise einem Online-Business möglich ist. Für diese Online Dienstleistungen oder auch Software sind durchaus 90-prozentige Rabatte keine Seltenheit. Klar, rechnerisch lässt sich so eine Preissenkung machen – dank der niedrigen variablen Kosten. Allerdings gehören zu einer tragfähigen Preisstrategie auch psychologische Aspekte, wie Glaubwürdigkeit und Vertrauen der Kund:innen.

Ein Beispiel, wie du Rabatte berechnest – Die Kosten

Dein Produkt verkaufst du normalerweise mit 100 Euro. Deine Stückkosten betragen 80 Euro. Dir bleiben also 20 Euro als Gewinn, oder 20 Prozent Gewinnmarge (logisch: Der Verkaufspreis ist hier, um es einfach zu halten, ohne Umsatzsteuer gerechnet).
Du kannst also bis knapp an die 20 Prozent Rabatt geben. Damit bleibst du noch in der Gewinnzone und deckst deine Kosten.

Alles über 20 Prozent Rabatt – damit läufst du Gefahr, dass du einen Verlust einfährst. Gibst du zu hohe Rabatte, wie zum Beispiel die genannten 90 Prozent Rabatt, besteht die Gefahr, dass du deinen Ruf als seriöser Anbieter einbüßt. Bestenfalls kaufen Kund:innen nur zu den reduzierten Preisen und werfen dir so deine Kostenkalkulation über den Haufen. Hier erfährst du, wie das mit der Formel genau funktioniert – Rabatte berechnen.

Rabatte – die Ausnahmen

Es gibt Ausnahmen, bei denen du mit dem Rabatt tiefer gehen kannst. Und zwar kannst du bis zu den Kosten runtergehen, die durch das Produkt verursacht sind – also die variablen Kosten. Das ist zum Beispiel, wenn dir die Ware das Lager zustellt und du den Platz benötigst. Dann heißt es „Alles muss raus, weil…“, aber eben nicht „alles zum halben Preis“!

Übrigens, eine Preissenkung der Zulieferbetriebe oder Änderungen im Steuersatz sind keine Rabatte, sondern erfordern eine neue Preiskalkulation.

Rabatte berechnen Skizze
Rabatte berechnen Skizze

2) Dein Nutzen – Rabatt geben, hat es sich gelohnt?

Für die Antwort auf diese Frage sind deine eigentlichen Beweggründe wichtig. Warum hast du den Rabatt gegeben? Setze dir konkrete Ziele für die Aktion, die du später nachprüfen kannst.

1. Du hast Ware auf Lager, die du loswerden möchtest.

  • Passt, du hast in einem Monat mehr verkauft, als üblich. Vielleicht hast du damit dein Lager geräumt und Platz für die neue Ware.

2. Du wolltest neue Kund:innen gewinnen.

  • Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Um das festzustellen, lohnt ein Blick in ein CRM System (Customer Management System oder Kundendatenbank). Oder du kennst deine Kund:innen eben. Problematisch dabei, wenn diese Neukunden:innen nun immer wieder die niedrigeren Preise verlangen.

3. Du möchtest Kund:innen an dich binden.

  • Hier gibt es viele Möglichkeiten Rabatte zu geben, ohne die Preise direkt zu senken. Einige Beispiele:
  • Rabattkarten – der Zehnte soundso ist frei.
  • Rabatt für Großeinkäufe – Das können kleine Geschenke sein, zusätzlich zum Einkauf. Ein Nebenprodukt, das gut zu der gekauften Ware passt. Zum Beispiel Pflege für Textilien, Haushalt, Haut oder Haare.
  • Proben – Du kannst auf neuen Produkte aufmerksam machen. Das klassische Beispiel hierfür ist die Parfümprobe. Achtung, es gibt auch „Pröbchenjäger“ unter den Kund:innen.

Du siehst, mit etwas Kreativität gibt es viele „Rabatte“ – ohne die Preise zu senken.

4. Du möchtest auf dein Geschäft aufmerksam machen.

  • Ja, du bekommst wahrscheinlich durch die Rabatt-Aktion Aufmerksamkeit. Bleibt nur die Frage, ob es auch deine Traumkund:innen sind. Über Aktionen, wie „Tag der offenen Tür“ – geht übrigens auch online – weckst du das Interesse für deine Angebote. Die nachhaltigste Werbung ist und bleibt immer noch die Mund-zu-Mund-Propaganda. Sind dein Service, Produkt und Preis stimmig, empfehlen dich zufriedene Kund:innen gerne weiter.

Der Zeitpunkt – wann ist es sinnvoll Rabatt zu geben?

Der beste Zeitpunkt für einen Preisnachlass ist immer dann, wenn du die Ware schon hast und sie dir ansonsten zusätzliche Kosten verursacht. Zum Beispiel durch Lagerkosten. Du kannst Rabatt geben, um „Ladenhüter“ unter die Leute zu bringen, Auslaufmodelle oder eben das klassische Beispiel von saisonalen Ausverkauf.

Deine Gründe für den Rabatt sollten auch für deine Kunden:innen transparent sein. Auf diese Weise können sie das Angebot einordnen und verstehen, warum du den Preis senkst. Durch die offene Kommunikation nimmst du Schnäppchenjägern etwas den Wind aus den Segeln. Du hast nachvollziehbare Argumente, warum du beim nächsten Mal eben nicht den Preis senkst.

Der Mythos, mit Rabatt den Umsatz pushen, funktioniert nur, bedingt. Nur zum Jahresende die Preise senken, um noch die Zahlen für das Jahr zu tunen verschiebt meist ein Problem in das nächste Jahr. An dessen Ende kommt wieder eine Aktion und so weiter und so fort. Du siehst, worauf es hinausläuft.

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Header-Bild: CC0/pixabay/distelAPPrath – bearbeitet von DIWAN.blog – Grafiken von Diwan.blog

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