3 Gründe warum eine Jahresplanung gerade für 2021 wichtig ist

Jahresplanung

Jahresplanung –> kurzgefasst

Ziel einer Jahresplanung:

Maßnahmen überlegen, wie du auf wahrscheinliche Entwicklungen reagieren kannst.

Aus diesen drei Gründen ist es wichtig eine Jahresplanung zu haben:

  1. Überblick über die derzeitige Lage.
  2. Vorbereitung, spiele gedankliche deine Möglichkeiten durch.
  3. Sicherheit, durch die Vorbereitung weißt du was zu unternehmen ist.

Durch die Planung hast du einen Plan B in der Schublade. Du kennst deine Optionen und kannst bei Bedarf darauf zurückgreifen. In ungewohnten Situationen ermöglicht es dir schneller zu handeln.

Eine Planung gibt dir den Freiraum gewohnte Handlungsabläufe zu überdenken. Betrachte das Unternehmen aus unterschiedlichen Perspektiven. Das sind natürlich die finanziellen Fragen, aber vielleicht kannst du dein Unternehmen auch durch Umweltschutz oder fairen Handel positionieren. Damit zeigst du deinen Kunden:innen deine Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein.

Jahresplanung in so ungewissen Zeiten? Ja, genau deshalb – und zwar aus diesen Gründen.

Für deine Jahresplanung nimmst du dir den Bilanzabschluss des letzten Jahres vor. Dein Steuerberater hat den Abschluss für 2020 fertig – eigentlich möchtest du die Papiere abheften und Schluss. Verständlich, aber du vergibst eine Chance. Aus diesen Gründen solltest du dir die Zeit nehmen, um dich auf 2021 vorzubereiten.

  1. Du verschaffst dir Überblick – Bei der Jahresplanung beschäftigst du dich auf einer abstrakten Ebene mit deinem Unternehmen. Du schaust dir an wo das Unternehmen steht. Lass dabei den Geschäftsalltag draußen.
  2. Du bist vorbereitet – Die Erfahrungen aus dem letzten Jahr waren vielfach hart. Versuche sie neutral zu bewerten. Es sind nun mal Tatsachen, darauf baust du jetzt deine Jahresplanung auf.
  3. Sie vermittelt dir Sicherheit – Wenn neue Situationen auftreten, verunsichert dies. Denn viele wissen zunächst nicht wie sie darauf reagieren sollen. Der Verstand reagiert mit Unbehagen oder Angst. Bei der Jahresplanung dagegen hast du dich gedanklich schon mal mit möglichen neuen Ereignissen auseinandergesetzt. Wenn sie eintreten, kennst du deine Optionen und triffst schneller Entscheidungen.

Jahresplanung, ok. Aber keiner kann wissen, was passieren wird.

Jede Wette! In keiner Jahresplanung kamen die Ereignisse des Jahres 2020 vor. Die Pandemie und der Shoutdown, keiner hatte sie so vorhergesehen. Auch 2021 wird es wohl noch nichts mit einem normalen Geschäftsjahr. Der Vorteil dieses zweiten Jahres, du weißt schon mehr über die Situation. Du hast jetzt erlebt, wie belastbar dein Geschäftsmodell ist, bist vielleicht sogar an seine Grenzen gekommen. Gerade deswegen ist es wichtig dir einen Plan für 2021 zu machen. Entwerfe darin den Weg, der dich sicher(er) durch die nächsten 12 Monate führt.

Nimm dir mindestens zwei Tage Auszeit und schalte alles ab, was dich mit dem Geschäftsalltag verbindet. Im Alltag steckst du kopfüber in den Problemen des laufenden (oder gerade geschlossenen) Betriebs. Für die Planung betrachtest du alles aus einer gewissen Entfernung. Wie bei Alice im Wunderland nimm einen „Iss mich“ Keks. Du wirst größer und betrachtest alles aus der Vogelperspektive. So untersuchst du dein Unternehmen aus jedem Blickwinkel heraus. Hier haben auch ungewöhnliche Ideen Platz, die dich vielleicht in eine neue Richtung steuern. Der Realitätscheck kommt noch am Ende der Planung.

So, wie gehst du die Jahresplanung an?

Das Ziel

Es geht ja nicht darum, genau zu wissen was passiert. Sondern darum dir mögliche Entwicklungen zu überlegen. Eine Kristallkugel, mit der du in die Zukunft siehst, brauchst du nicht. Du kannst bei Wissenschaftlern abgucken.
Beispielsweise verwendet die Klimaforschung Modelle. Damit veranschaulichen sie die oftmals komplexe Zusammenhänge.

Für die Jahresplanung brauchst du keine Kristallkugel.
Für die Jahresplanung brauchst du keine Kristallkugel.

Ähnlich kannst du vorgehen. Entwerfe für die Möglichkeiten einen Ereignispfad. Wie wahrscheinlich treten deiner Meinung nach die Ereignisse ein? Was bewirken sie in deinem Unternehmen? Ob du dir einen großen Bogen Papier vornimmst oder am Computer, zum Beispiel mit einer Mindmap oder Tabellenprogramm arbeitest, ist im Grunde egal. Hauptsache es funktioniert für dich.

Die Rahmenbedingungen

Beginne mit Ereignissen, von denen dein Unternehmen betroffen ist oder sein könnte. Überlege dir, wie sie sich auf das Geschäft und auf deine finanzielle Situation auswirken.

Hier sind für den Anfang zwei Prognosen von Wirtschaftsinstitutionen:

  • Das Ifo Institut geht in ihrer aktuellen Prognose (vom Dezember 2020) davon aus, dass die strengen Hygieneregelungen in Deutschland noch bis März anhalten. Erst danach sieht das Institut, dass sich die Beschränkungen schrittweise wieder lockern.
    Sie rechnen für das Jahr mit einer Erholung der deutschen Wirtschaft (BIP steigt wieder um 4,2 Prozent). BIP, kurz für Bruttoinlandsprodukt. Ein Blick in Gablers Wirtschaftslexikon: BIP ist die Wirtschaftsleistung, die letztlich im Land hängen bleibt. Theoretisch sollte sich dies auch im Geldbeutel durchschnittlich aller Bürger:innen zeigen.
  • Diese Erholung der Wirtschaft hängt wohl zunächst einmal an den Unternehmen in der Industrie. Darauf weist die Prognose der OECD, dem Zusammenschluss der Wirtschaftsstaaten hin. Sie rechnen damit, dass sich Dienstleistungen weitaus später erholen. Abstandsregeln und ähnliche Hygienemaßnahmen treffen diese Betriebe oftmals mit voller Wucht.

Dein Unternehmen ist entweder direkt betroffen oder vielleicht sind es deine Kunden:innen oder die Betriebe, bei denen du Ware einkaufst. Weitere Rahmenbedingen könnten zum Beispiel auch Lieferengpässe, Zölle oder strengere gesetzliche Auflagen sein.

Rahmenbedingung für die Jahresplanung. Wie die Krokusse sprießt die Wirtschaft nur langsam.
Rahmenbedingung für die Jahresplanung. Wie die Krokusse sprießt die Wirtschaft nur langsam.

Was passiert daraufhin in deinem Unternehmen?

Du hast die Rahmenbedingungen für dein Unternehmen abgesteckt.

Jetzt gehst du gedanklich durch alle Bereiche. Überlege dir, welche Auswirkungen sie für dein Unternehmen bedeuten. Einige Beispiele:

  • Umsatz – Die meisten Rahmenbedingen werden auf irgendeine Weise den Umsatz beeinflussen. Hier kommen die Modelle zum Einsatz. Du kannst zum Beispiel drei Varianten überlegen: Der Umsatz steigt, bleibt gleich oder sinkt zum Vorjahr.
  • Team – Du arbeitest mit anderen zusammen. Wie ist ihre Situation? Könnt ihr gemeinsam etwas ändern und so die Situation verbessern?
  • Finanzen – Wie ist deine finanzielle Situation. Hast du ausreichende Geldmittel? Gibt es langfristige Verpflichtungen, wie Lieferverträge oder Kredite. Diesen Punkt solltest du auf jeden Fall mit deinem Steuerberater:in besprechen. Er/Sie kann dir zu dem einen oder anderen Punkt deiner Jahresplanung wertvolle Hinweise geben.
  • Produkte – Kannst du deine Angebote an die Rahmenbedingungen anpassen? Du hast im letzten Jahr erlebt, was für dich funktioniert hat. Kannst du diese Bereiche weiter ausbauen? Vielleicht ergibt sich ja ein neues Geschäftsfeld oder Service für dich.
  • Marketing – Hier geht es um Möglichkeiten, wie du mit deinen Kund:innen in Kontakt kommst. Du kannst vielleicht neue Kanäle ausprobieren oder neue Angebote dort platzieren.
  • Fair und Umweltschutz – Nachdem du dein Unternehmen gerade bis in den hintersten Winkel durchleuchtet hast. Überlege dir, wo du ein Zeichen für Fairness und Umweltschutz setzten kannst. Einige Ideen, die du leicht umsetzen kannst.
    • Fairer Handel: fair gehandelter Kaffee im Büro. Kennst du den Ursprung deiner Waren? Entstehen sie unter fairen Bedingungen? Diese Fragen interessieren vielleicht deine Kunden:inen auch. Indem du die Antworten weißt, zeigst du Verantwortung für deine Produkte und kannst bei den Kunden punkten.
    • Umweltschutz: Stromsparen, energieeffiziente Elektrogeräte oder deinen Speicher in der Cloud schlank halten. Arbeiten die Provider mit Ökostrom oder kannst du auf Ökostrom umstellen. Plastik vermeiden, als Give aways brauchst du nicht, den gefühlt hunderttausenden Einwegkugelschreiber aus Plastik verteilen. Es gibt zum Beispiel Kugelschreiber aus recycelbaren Materialien oder verteile Bleistifte. Andere schnelle Ideen sind zum Beispiel Samenpapier mit dem Branding oder Stoffbeutel.

Bei der Jahresplanung ist der Finanzplan der ultimative Realitätscheck

Diese und ähnliche Fragen sind der Kern deiner Jahresplanung.
Mit einer Finanzplanung kannst du sie noch mal abklopfen. Besonders wenn du verschiedene Modelle entworfen hast, hilft dir der Finanzplan den Überblick zu behalten, welche Version(en) sich noch rechen. Die Zahlen sagen dir auch, ob die Ideen tragfähig für dein Unternehmen sind. Zum Beispiel: Du hast dir neue Angebote überlegt, für die du zunächst einmal Ausgaben hast. Kannst du die Zeit mit deinen Mitteln überbrücken, bis du hier Umsatz erzielst?

Du möchtest auch Fairness und Umweltschutz zu deinem Motto machen? Dann begleite mich auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen.

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