Black Friday? 3 grüne Alternativen in der Übersicht

Black Friday, die Alternativen

Black Friday muss nicht schwarz sein. Drei grüne Alternativen in der Übersicht —> kurzgefasst

Black Friday und seine Rabatt-Deals stehen weltweit für den Überkonsum. Das verstärkt am Ende Probleme wie das Müllproblem und den (Über-) Verbrauch der Rohstoffe.

Alles Probleme, die für Alternativen sprechen, wie:

  1. Der Green-Friday – Die nachhaltige Version der Rabatt-Tage. Die Aktion bringt so nachhaltige Produkte ins Bewusstsein einer Vielzahl von Käufer:innen.
  2. Spenden – Einen Teil der Black Friday Einnahmen spenden für den Klimaschutz- oder soziale Projekte.
  3. Boykott des Black Fridays – Einige große Unternehmen, wie Patagonia oder Ikea machen es vor. Sie nutzen den Tag, um ihren Kund:innen nachhaltige Alternativen, anstatt Neukauf zu bieten.

Black Friday Deals? Die Alternative heißt Grün…

Black Friday, Cyber Monday oder doch schon gleich eine ganze Cyber Week. Wie siehst‘s bei dir aus? Bist du im Team Black Friday und gehst selbst auf Shopping Tour? Warte, du hast wahrscheinlich nach Alternativen gesucht. Vielleicht geht dir ja auch der ganze Rabatt-Rummel auf die Nerven und du suchst nachhaltigere Möglichkeiten.

Der Hype um die Rabatt-Saison ist schon längst von der Fashion Industrie, über Elektrogeräte und zur Software Branche übergeschwappt. Das Online Business ist ebenfalls auf den Zug der Cyber-Sales aufgesprungen. Trainings und Online Kurse, alles gefühlt nur zu einen Bruchteil der regulären Preise.

Aber das muss nicht sein. Hier sind drei Ideen, wie du den Trend wenden kannst. Du setzt damit ein Statement für Umwelt und Fairness, während sich die anderen noch in die Rabbatt-Schlacht stürzen:

1) Alternative – Green Friday

Aus Großbritannien kommt die Green Friday Bewegung. Sie setzt sich mit dem Slogan „Go Green for Black Friday“ für das Shoppen von nachhaltigen Produkten ein.  Es ist damit die nachhaltigere Black-Friday Alternative.

Wie funktioniert das? Du bringst durch die Rabatt-Aktion nachhaltige Produkte in das Bewusstsein deiner Kund:innen. Ganz nebenbei kannst du so auf die Vorteile für Umwelt und Arbeiter:innen hinweisen.

Das billige Textilien wenig mit fairen Löhnen zu tun haben, zeige ich dir an dem Beispiel eines T-Shirts.

2) Alternative – Spenden

Einen Teil des Umsatzes spendest du für Umweltorganisationen oder soziale Zwecke. Diese Black Friday Alternative setzt somit ein Zeichen gegen die Folgen des Überkonsums. Du kannst zum Beispiel die Transportkosten für Klimaschutzprojekte spenden. Das sind die, die zu fast 100 Prozent zu den klimaschädlichen CO2-Emissionen beitragen. Auch als reines Online-Business ist die Websites mit an den Treibhausgasen beteiligt. Der Stromverbrauch für die Server, auf denen die Website läuft, ist oftmals noch nicht mit Ökostrom betrieben. Deinen Stromverbrauch und damit die entstehenden Treibhausgase kannst du zum Beispiel mit Spenden für Klimaprojekten kompensieren.

Übrigens, aufgrund der Spende, kann der Rabatt dann geringer ausfallen. Den Anteil für die Spende schlägst du in der Kalkulation auf den Rabattpreis drauf. Wie du Preise richtig kalkulierst, zeige ich dir in der Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

3) Alternative – Boykott oder der Kauf-Nix-Tag

Anstatt Kund:innen zum Kauf zu animieren, ruf zum Boykott auf. Das ist radikal? Ja, soll es auch sein, um so einen Wandel in den Gewohnheiten zu provozieren. Du begibst jedoch in gute Gesellschaft bei dieser Black Friday Alternative:

  • Patagonia – Die Outdoormarke ruft auf, ihre kaputten Kleidungstücke lieber zu reparieren, als zu entsorgen. In Videos zeigen sie auch gleich es geht. Die Aktion macht bewusst, dass es auch Alternativen zum Neukauf gibt. Denn länger nutzen ist eines der Rezepte für den nachhaltigen Konsum. Die Einnahmen von weltweit 10 Millionen US-Dollar an den Sales-Tagen spendete das Unternehmen komplett für den Umweltschutz.
  • Ikea – Das Möbelhaus gibt 20 Prozent Rabatt auf ein neues Stück, wenn du gebrauchte Ikea-Möbel zurückgibst. Diese warten dann in der Fundgrube auf neue Besitzer:innen. Auch hier steht die Weiterverwendung der Stück im Vordergrund.
  • Deciem – Die Beautymarke macht erst und nimmt am Black Friday ihre Websites offline.
  • Ecoalf – Die nachhaltige Fashionmarke wirbt damit, dass sie am Black Friday Null Prozent Rabatt gibt – Der Umwelt zuliebe.

Den Kauf-Nix-Tag lobt übrigens das Umweltbundesamt als Gegenentwurf zum Konsumrausch.

Die geballte Kauflust der Black Friday Deals hinterlässt unschöne Spuren

Flüsse –  die in den Trendfarben der Saison leuchten – eine Folge des Konsumwahns der Fast Fashion Industrie. In Asien, an den Standorten der Textilfabriken keine Seltenheit. Greenpeace weist im Rahmen ihrer Detox Kampagne auf die giftigen Substanzen hin, die nicht selten im Trinkwasser landen. Rückstände von Färbemitteln, Weichmachern und anderen bedenklichen Chemikalien gelangen über unzureichende Filteranlagen direkt von den Textilfabriken in die Flüsse. Oftmals haben die Anwohner:innen keine anderen Trinkwasserquellen, als eben diese Gewässer. 

MüllhaldenGreenpeace zeigt auf, dass beim Transport, Produktion und Verbrauch von Lebensmitteln, Energie, Industrie- und Konsumgütern riesige Mengen an Abfall entstehen. In einem anderen Bericht verdeutlicht Greenpeace die Zusammenhänge mit der Aussage, dass die Fashion Trends von heute der Müll von morgen ist. Die oftmals schlechte Qualität der Textilien läßt keinen weiteren Gebrauch als Second Hand Kleidung zu. Wie die Organisation berichtet, sind ebenfalls echte Recycling Methoden für die Altkleider noch nicht ausgereift. Bis die Techniken so weit sind: Hilft nur, weniger kaufen und länger tragen.

Nicht besser sieht es bei den Elektrogeräten aus. Immer kürzere Nutzungsdauern sorgen dafür, dass sie schneller als nötig auf dem Abstellgleis landen. Genauer gesagt auf den Schrottplätzen rund um den Globus. Eine Studie von Greenpeace deckte auf, dass Staaten teilweise illegal den Computerschrott nach Asien und Afrika verfrachten. Die Platinen, enthalten nicht nur wertvolle Rohstoffe, sondern auch giftige Schwermetalle, wie Cadmium oder Blei. In Hinterhofbetrieben sortieren die dortigen Arbeiter:innen die Metalle aus. Dabei sind sie den Giften meist ungeschützt ausgesetzt.

Mega-Konsum verbraucht mega viel Ressourcen

Der Konsum verbraucht die Ressourcen der Erde. Die Organisation Overshotday berechnete, dass für 2021 der Earth-overshot-Day am 29. Juli 2021 war. In gut dem ersten halben Jahr verbrauchten wir somit alle die Rohstoffe, die rechnerischen für ein Jahr ausreichten, müssten. Das heißt also, die zweite Hälfte geht auf Kredit der nächsten Jahre.  Würden allerdings alle so konsumieren und produzieren wie in Deutschland, dann müssten wir noch mehr Kredit aufnehmen. Der deutsche Earth-overshot-Day war 2021 bereits am 5. Mai.

Black Friday, zusätzlicher Umsatz oder nur Verschiebungen?

Den Umsatz, den die Aktionen in die Kassen spülen, kann sich sehen lassen. Von allem die Online-Branche berichtet von Mega-Umsätzen mit vielen Stellen vor dem Komma. So zeigt die Statistik des Handelsverband Deutschland (HDE)  rund 3.1 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2019. Aus den Statistiken wird aber auch klar, dass gut die Hälfte der Einkäufe unter dem Weihnachtsbaum liegen werden. Damit fehlen dann die Kauflustigen im Dezember. Die vielleicht zum regulären Preis gekauft hätten? Also eher eine teilweise Verschiebung anstatt zusätzlicher Verkäufe.

Aussagen über den Gewinn/Erfolg der Aktionen? Vielleicht ist es Zufall, aber über den Gewinn der Black Fridays und Cyber Mondays gibt es so gut wie keine Informationen. Das Fachmagazin der Textilunternehmen Fashionunited rät Händlern, die Rabatte gezielt einzusetzen und pauschale Preisnachlässe, wie „30 Prozent auf alles“ zu vermeiden.

Mehr darüber, wie du sinnvoll Rabatt gibst, liest du hier, im Diwan.

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Bilder: DIWAN.blog

Rabatt nachhaltig berechnen – Alles was du dazu wissen musst

Rabatte berechnen

Rabatt berechnen —> kurzgefasst

Bevor du daran gehst den Rabatt zu berechnen, gibt es ein paar Dinge zu beachten:

  • Der Rabatt ist ein Preisnachlass auf den regulären Nettoverkaufspreis. Der Prozentsatz, um den du den Preis senkst, ist aus der Sicht der Kund:innen zu berechnen.
  • Die Umsatzsteuer berechnest du, nachdem der Rabatt abgezogen ist.
  • Ein Rabatt ist eine Aktion, die zeitlich begrenzt ist.
  • Auf den Belegen für die Kund:innen weist du den Rabatt aus.

Den Rabatt berechnest du mit dem Dreisatz. Dabei ist der Basiswert der Nettoverkaufspreis.

In der Preiskalkulation rechnest du einen möglichen Rabatt schon mit ein. Achtung! Hier bezieht sich der Prozentsatz auf die Summe der gesamten Kosten. Lass dich nicht verwirren. Durch die jeweils unterschiedlichen Basiswerte der zwei Berechnungen unterschiedet sich der Prozentsatz, obwohl der gleiche Betrag damit gemeint ist.

Mit einer Nachkalkulation ermittelst du, ob dir die Aktion etwas gebracht hat. Sinnvoll sind vor allem Rabatt-Aktionen, wenn du Lagerware unter die Leute bringen möchtest. Bespiele sind Schlussverkauf bei Textilien, Räumungsverkauf oder die Backwaren, die Bäckereien Abends billiger abgeben.

Rabatt geben und den Preisnachlass sinnvoll für dein Geschäft nutzen

Hier geht es darum Rabatte zu berechnen, die ein Preisnachlass auf den regulären Verkaufspreis sind. Die Gutscheine, Rabattkarten, Geschenke oder Zugaben sind bei der Preiskalkulation oder auch steuerlich und rechtlich ein anderes Thema.

Der Rabatt senkt den Verkaufspreis um einen bestimmten Prozentsatz. In der Regel wirbst du für die Aktion mit einem Prozentsatz, um den der Preis reduziert ist.

Wichtig ist, dass die Aktion zeitlich begrenzt ist, allerdings sollte die Begrenzung keinen Druck ausüben und Kund:innen Zeit lassen sich zu informieren. Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) sagt in Paragraf 5 unter anderem, dass Rabatte, die nur für einen unangemessenen kurzen Zeitraum gelten irreführend sind.

Die Rabatt-Aktion und ihre Gründe sollte für die Kund:innen transparent sein. Du spielst mit offenen Karten und behandelst die Kund:innen fair. Den Rabatt vermerkst du dann auch auf der Rechnung oder dem Kassenbeleg.

Beispiele für Rabatte:

Räumungsverkauf, wenn du Platz schaffen möchtest, oder der Ausverkauf von Waren, die nicht mehr ganz so aktuell sind und rausmüssen – Wie bei der Bademode im Herbst. Rabatte, kannst du auf das gesamte Sortiment, bestimmte Warengruppe oder einzelnen Produkte geben.

Du kannst an bestimmten Tagen Rabatt geben, wie bei einem Jubiläumsrabatt. Auch die Happy Hour ist ein Rabatt oder der Bäcker, der Abends die Backwaren zum halben Preis verkauft.

Die Frage, ob und wann du Rabatt gibst, hängt mit den Zielen zusammen. Bevor du den Preis senkst, überlege dir genau, was du von der Aktion realistisch erwartest. Die Rabatt-Aktion sollte zu deiner Unternehmung passen. Aktionen starten, bloß weil es gerade angesagt ist, bringt meist wenig nachhaltigen Erfolg. Rabatte sind ein Teil der Preisstrategie in der Marketingplanung.
An den Beispielen oben erkennst du schon – Abverkauf von Ware, ist einer der sinnvollsten Gründe für Rabatt. Es ist für deine Kund:innen nachvollziehbar, warum du den Preis senkst – Schnäppchenjägern nimmst so schon mal etwas den Wind aus den Segeln. Weiterhin sparst du dir mit unter Umständen zusätzliche Kosten, indem du „Ladenhüter“ rausschaffst.

Den Rabatt berechnen – so gehst du vor

Diese Kennzahlen aus der Buchhaltung benötigst du

Um den Rabatt zu berechnen, brauchst du deine Kosten und dabei vor allem die Stückkosten der Produkte. Wie du zu Stückkosten kommst, erkläre ich dir in der Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Preiskalkulation.

Idealerweise hast du dir bei der Preiskalkulation schon einen möglichen Preisnachlass überlegt. Dadurch hast du die Informationen vor dir, wie viel Prozent Rabatt das Geschäft verträgt. Ansonsten gehst du so, wie in dem folgenden Beispiel vor.

Übrigens, die Umsatzsteuer schlägst du auf den reduzierten Preis auf. Daher rechne ich in dem Beispiel mit Nettopreisen.

Beispiel: Rabatt berechnen – Die Kalkulation

Dein Produkt verkaufst du normalerweise mit 100 Euro. Deine Stückkosten betragen 80 Euro. Dir bleiben also 20 Euro Gewinn, oder 20 Prozent Gewinnmarge.

Achtung! In deiner Preiskalkulation, bei der du von den Kosten aufwärts rechnest, entsprechen die 20 Euro Gewinnmarge 25 Prozent. Der Basiswert bei dieser Kalkulation sind die Gesamtkosten von 80 Euro. Du möchtest ja den Verkaufspreis ermitteln und kennst noch nicht den Betrag. Daher rechnest du mit einem Aufschlag auf die Kosten.

Das ist der Unterschied zwischen einer Aufwärts-Kalkulation, um die Verkaufspreise zu ermitteln und einer abwärts, vom Umsatz aus gerechneten Marge. Dabei gehts du den Weg anders herum und beginnst mit dem Verkaufspreis. Die 20 Euro entsprechen dann 20 Prozent, von dem Verkaufspreis, von den 100 Euro aus gerechnet. In der folgenden Grafik zeigen das die Pfeile an.

Diese Abwärts-Kalkulation benutzt du auch, um den Rabatt zu ermitteln. Deinen Kund:innen gewährst du einen Rabatt, der auf den Verkaufspreis – 100 Euro – als Basis gerechnet ist. Du kannst also bis knapp 20 Prozent Rabatt geben – und nicht bis 25 Prozent! Mit einem Rabatt unter 20 Prozent, bleibst du noch in der Gewinnzone und deckst deine Kosten. Bei Rabatten über 20 Prozent kratzt du an der Gewinnzone und läufst Gefahr einen Verlust einzufahren.
Du entscheidest dich beispielsweise 10 Prozent Rabatt zu geben.

Kosten Schema
Kosten Schema

Mit dieser Formel berechnest du den Rabatt

Die Formel, mit der du den Rabatt dann ausrechnest, ist ein Dreisatz. Vielen vielleicht noch leidig aus der Schule bekannt.

Kurz zur Erinnerung: Du benötigst drei Werte. Einen Basiswert, den du gleich 100 Prozent setzt. Dazu noch einen dritten Wert, der mit dem gesuchten in Zusammenhang steht.

In dem Beispiel ist der gesuchte Wert, der neue Verkaufspreis. Dieser ist um 10 Prozent reduziert. Damit entspricht er 90 Prozent des regulären Preises.

Dreisatz
Dreisatz
  • Regulärer NettoVK: 100 Euro
  • Rabatt: 10% oder 10 Euro
  • Neuer VK: 90 Euro
  • Umsatzsteuer: 19% auf 90 Euro = 107,10

Die Abkürzung VK steht für Verkaufspreis.

Was hat der Rabatt nun bewirkt?

Das zeige ich dir weiter an dem Beispiel mit 10 Prozent Rabatt.

  • In einem durchschnittlichen Monat verkaufst du 10 Stück zum Preis von 100 Euro. Also 1.000 Euro Umsatz – Dein Gewinn abzüglich der Kosten von 800 Euro (10 St. x 80 Euro) sind dann 200 Euro für den Monat.
  • Mit der Aktion gibst 10 Prozent Rabatt. Dadurch verkaufst du im Monat beispielsweise doppelt so viele Produkte.

So jetzt rechnen wir mal nach, wie hoch dein Umsatz dann ausfällt.

  • 10 Prozent auf 100 Euro sind 90 Euro.
  • Du verkaufst 20 Stück a 90 Euro – ergibt 1.800 Euro.
  • Die Aktion hat dir ein Umsatzplus von 800 Euro eingebracht.

Über den Erfolg der Rabatt-Aktion entscheidet jedoch nicht der Umsatz!

Entscheidend ist die Menge, du du zusätzlich verkaufst. Das ist die große Unbekannte in deiner Rechnung. Mit der Menge steht und fällt der Erfolg der Aktion. Ein weiterer Hacken: Du kennst sie erst, wenn die Aktion abgeschlossen ist. Du hast also kaum eine Möglichkeit, sie vorher sicher zu berechnen. Es sind und bleiben Annahmen, die eintreffen können oder eben auch nicht.

Rabattkalkulation
Rabattkalkulation

Im Beispiel ist das also eine Steigerung von 100 Prozent, anstatt 10 Stück hat dir die Aktion nochmal 10 Stück zusätzlich gebracht. Erzielst du keine zusätzlichen Verkäufe, es bleibt also bei den 10 Stück, hast du weniger Umsatz und weniger Gewinn durch die Aktion.

Das begründet auch schon, warum sich Rabatte bei Waren so gut rechnen, die du los werden möchtest, wie bei einem Schlussverkauf. Die Sommerwaren sollen aus dem Lager, damit Platz für die Winterkollektion ist. Eine Rabatt-Aktion würde dir wenig bringen, wenn du dann in den folgenden Monaten umso weniger verkaufst. Beispielsweise, wenn sich deine Kund:innen bei der Aktion eindecken und in der nächsten Zeit nicht wieder kaufen. Dann geht deine gesamte Kostenkalkulation nicht auf und die Aktion kann sich als Verlust erweisen. Worauf es bei einer gewinnbringenden Rabatt-Aktion noch ankommt zeige ich dir hier gleich unten.

Den Gewinn der Rabatt-Aktion berechnen


Zusätzlichen Gewinn bringt dir die Aktion, wenn deine laufenden Kosten schon gedeckt sind. Den Gewinn ermittelst du mit einer Nachkalkulation, am besten zum Jahresende. Dabei wirkt dann die Magie der fixen Kosten.

Weil die fixen Kosten eben gleich bleiben, verbesserst du deinen Gewinn, wenn du zusätzlichen Umsatz erwirtschaftest – bei produktbezogenen Kosten ist das nicht der Fall. Kaufst du mehr Ware ein, fällt eben auch die Rechnung der Zulieferbetriebe höher aus. Je höher der Anteil der variablen Kosten ist, umso weniger kannst du durch mehr Umsatz deine prozentuale Gewinnmarge vergrößern. Es macht grundsätzlich weniger Sinn, extra Waren für eine Rabatt-Aktion zu ordnen.

Zurück zum Beispiel: Die ursprünglich kalkulierten 80 Euro für die Kosten setzten sich aus produktbezogenen Kosten und laufenden Kosten für den Geschäftsbetrieb zusammen.

  • Für das Produkt fallen 50 Euro variable Kosten an und 30 Euro muss es zusätzlich erwirtschaften, um die laufenden, also fixen Kosten zu decken.
  • Bei deiner Preiskalkulation planst mit durchschnittlich 10 Stück im Monat. Anteilig soll das Produkt 300 Euro der laufenden Kosten decken. Bei 10 Stück ergibt dies eben die 30 Euro.
  • In der Nachkalkulation rechnest du jetzt weiter mit den anteiligen 300 Euro. Die Höhe der fixen Kosten ändert sich fast nie, ganz egal, ob du 10, 20 oder 100 Stück verkaufst. Der Vermieter erhöht deswegen nicht die Ladenmiete oder die Versicherungen berechnen in der Regel keine höheren Prämien.
  • Deine Kosten betragen bei 20 verkauften Produkten 1.000 (20*50) var. Kosten + 300 fixe Kosten ergibt 1.300 Euro.
  • Dein Gewinn beträgt also bei 1.800 Euro Umsatz 500 Euro. Vorsicht! Die Voraussetzung dafür ist, das alle anderen Produkte und die übrigen Monate nach Plan gelaufen sind. Fehlen dir nach der Rabatt-Aktion dann später Umsätze, geht die Rechnung nicht auf.

Alle Daten des Beispiels, hier im KPI-Dashbord oder Key-Performance-Indicator.

Rabatt KPI
Rabatt KPI

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Header-Bild: CC0/pixabay/Kavowo – bearbeitet und Grafiken von DIWAN.blog

Kosten – mal einfach erklärt. Was dir die Kosten über Umsatz und Gewinn verraten

Kosten mehr als nur ein notwendiges Übel

„Kosten – ist das nicht der Stapel Rechnungen, der noch zum Steuerberater muss?“ Sind diese Rechnungen alle bezahlt, ist das, was übrig bleibt doch der Gewinn. So einfach, oder? Stimmt im Großen und Ganzen. Die Höhe der Kosten entscheidet, wie viel vom Umsatz übrig bleibt. Allerdings, wenn du deine Kosten kennst, weißt du wie viel Umsatz du benötigst. Mit dem Wissen arbeitest du zielgerichteter, nachhaltiger und vielleicht auch etwas entspannter.

Ein zweiter Blick auf die Kosten lohnt


Das Ziel, wenn du dich mit den Kosten beschäftigst: Vorher zu wissen, wie sich die Kosten auf das Ergebnis auswirken.

Der Blick auf die Struktur der Kosten, gibt dir Hinweise, wie es um die Erfolgsaussichten deines Unternehmens steht. Damit hast du die Möglichkeit einzugreifen, bevor etwas schiefläuft. 

Variable Kosten und fixe Kosten

Kosten funktionieren im Grunde nach zwei unterschiedlichen Mustern. Entsprechend anders beeinflussen sie das Ergebnis. 
Variable Kosten: Das ist zum Beispiel der Einkaufspreis für Material, das du für deine Produkte benötigst. Bei Händlern sind das die Preise, zu dem sie die Waren beziehen. Variable Kosten entstehen erst, wenn etwas hergestellt, geklickt, verkauft ist oder im Lager liegt. Erst ab dem ersten Produkt entstehen variable Kosten. Bei zwei Produkten zweimal so viele und so geht es weiter. Mathematisch ausgedrückt, steigen variable Kosten im gleichen Verhältnis zu der Menge an Produkten. Erzielst du gerade super Umsätze, steigen parallel dazu auch die variablen Kosten an. In ihrem Verhältnis zueinander, verändern sich Umsatz, variable Kosten und Ergebnis, durch den zusätzlichen Umsatz nicht wirklich. 
Fixe Kosten: sind zum Beispiel Versicherungen, Möbel und Geräte sowie Gehälter. Dies sind Kosten, um das Geschäft am Laufen zu halten. Sie fallen an, unabhängig davon, ob du etwas herstellt oder verkaufst. Das bedeutet, die Höhe der fixen Kosten ändert sich nicht, wenn du mehr Produkte verkaufst. Das hat Einfluss auf den Gewinn, du hast nicht nur mehr Geld in der Kasse, sondern hast auch den Gewinnanteil vergrößert.

Variable Kosten und fixe Kosten – ein Beispiel

Du zahlst 1.000 Euro Miete und die variablen Kosten der Produkte liegen bei 10 Prozent vom Umsatz. (Das ist etwas vereinfacht und setzt voraus, dass alle eingekauften Waren sofort verkauft sind, es gibt keinen Lagerbestand oder ähnliche Komplikationen.) Bei einem monatlichen Umsatz von 8.000 Euro, nach Abzug der Miete und variablen Kosten – hier 800 Euro, bleiben 6.200 Euro für andere Ausgaben und Gewinn. Der Anteil der fixen Kosten beträgt 12,5 Prozent vom Umsatz.

Nimmst du dagegen 15.000 Euro ein, steigen die variablen Kosten auf 1.500 Euro an. Die Miete bleibt bei 1.000. Dir bleiben also 12.500 Euro übrig. Der Anteil der variablen Kosten beträgt immer noch 10 Prozent, aber die fixen Kosten machen nur noch 6,7 Prozent vom Umsatz aus.

Variable Kosten und fixe Kosten – in der Praxis

Was hilft dir diese Erkenntnis? Das wird an zwei Beispielen aus verschiedenen Geschäftsmodellen etwas klarer.

Kostenbeispiel im Handel

Du verkaufst in deinem Laden Produkte, die du bei Großhändlern einkaufst. Diese Einkaufspreise sind ein großer Kostenblock – der variable ist. Vielleicht machen die Einkaufspreise sogar 70 Prozent vom deinem Verkaufspreis aus. Die Ladenmiete ist dagegen fix bei 3.000 Euro. Das heißt, du musst mindestens Ware im Wert von 10.000 Euro verkaufen, um auch die fixen Kosten der Ladenmiete zu bezahlen.

Die Berechnungen dazu:
  • Umsatz 10.000 Euro: Bei Waren im Wert von 10.000 Euro entstehen 7.000 Euro variable Kosten, es bleiben genau 3.000 Euro für die Miete übrig.
  • Umsatz 30.000 Euro: Beträgt dein Umsatz allerdings 30.000 Euro, bleiben nach Abzug von variablen Kosten, 21.000 Euro und der Miete von 3.000 Euro noch 6.000 Euro übrig.
Kostenbeispiel bei Dienstleistungen

Anders sieht es zum Beispiel aus, wenn du einen Service oder Dienstleistung anbietest. Hier entstehen in der Regel nur wenig variable Kosten, die durch die Serviceprodukte entstehen. Zum Beispiel rechnen wir mit 10 Prozent. Dagegen können bei solchen Geschäftsmodellen die fixen Kosten höher liegen. Da sind beispielsweise Lizenzgebühren oder Beiträge, Kosten für Websites an den Provider, du benötigst Anschaffungen, wie Computer oder Drucker. In Summe, kommen hier monatlich ebenfalls 3.000 Euro zusammen.

Die Berechnungen dazu:
  • Umsatz 3.333 Euro: Der monatliche Umsatz, mit dem du diese Kosten deckst, beträgt nun 3.333 Euro. 3.000 Euro für die fixen Kosten und 333 Euro variable Kosten.
  • Umsatz 10.000 Euro: Verdienst du dagegen 10.000 Euro, bleiben nach Abzug von variablen Kosten – 1.000 Euro und fixen Kosten – 3.000 Euro auch 6.000 Euro übrig.

Fazit!

Du siehst, der Anteil, den du für variable Kosten aufwenden musst, machen einen Unterschied. Ist der Anteil hoch, wie im ersten Beispiel, brauchst du mehr Umsatz, um dann die fixen Kosten decken zu können? Im zweiten Beispiel, mit niedrigerem Anteil an variablen Kosten reichen geringere Umsätze aus. 

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