Worum geht es bei dem EU Lieferkettengesetz

EU Lieferkettengesetz

Worum geht es bei dem EU-Lieferkettengesetz —> kurz gefasst

Das EU-Lieferkettengesetz ist noch ein Vorschlag. Dem Entwurf stimmte die EU-Kommission zu, jetzt ist die Reihe an dem EU-Parlament.

Bei dem Vorschlag geht es darum, dass europäische Unternehmen Verantwortung für Menschenrechts- und Umweltstandards übernehmen. Für ihre Zulieferbetriebe im Ausland sowie entlang der Lieferkette.

Das EU-Lieferkettengesetz kann das deutsche Gesetz ergänzen

  • Es umfasst die gesamte Lieferkette
  • Haftungsklausel
  • Es beinhaltet auch Umwelt- und Klimaschutz

Kleine und mittelständische Unternehmen sind nicht oder nur indirekt betroffen

Trotzdem kannst du mithelfen und dich für faire Arbeitsbedingungen und Umweltschutz einsetzen. Indem du mit nachhaltigen Unternehmen zusammenarbeitest oder faire gehandelte Waren sowie Bio-Produkte verwendest.

EU-Lieferkettengesetz der Entwurf

Den Vorschlag für das EU-Lieferkettengesetz hat die Europäische Kommission Ende Februar angenommen. Das Gesetz soll die Rolle von Menschenrechten und Umweltschutz in der globalen Handelswelt stärken.

Der internationale Handel funktioniert eigentlich durch eine globale Arbeitsteilung. In der Theorie, ein Teamwork von gleichberechtigten Partnern. In der Praxis sieht das anders aus. Hier verteilen sich die Gewinne und damit die Machtverhältnisse nicht immer gleichmäßig. 

Das Lieferkettengesetz und die globalen Warenströme

Wenn wir die globalen Handelsverflechtungen mal aus einer Flughöhe von, na ja, 10.000 Metern betrachten. Dann lassen sich die Ungleichgewichte besser ausmachen:

  • In der einen Ecke – nämlich unserer, in den Industriestaaten – sammelt sich Geld durch Gewinnmargen und damit verbunden die Einkaufsmacht. Das bedeutet, dass die gewerblichen Einkäufer:innen aus den Industriestaaten, die Preise größtenteils diktieren können. Damit haben sie den Vorteil, ihre Marge zu optimieren. Außerdem finden hier die meisten Waren zu den Verbraucher:innen, der Abnehmermarkt. Ohne Zugang zu dem Abnehmermarkt bleiben die Fertigungsbetriebe auf ihren Waren sitzen.
  • In der entgegengesetzten Ecke – im sogenannten globalen Süden. Also dort, wo die Elektrogeräte, Textilien oder die Rohstoffe herkommen – Dort sammeln sich die Negativ-Punkte: Löhne, oftmals unter dem Existenzminimum, Kinderarbeit oder erzwungene Arbeit. Gefährdungen durch unzureichende Sicherheitsvorkehrungen der Menschen und der Umwelt.
Nachhaltig Wirtschaften ein Beispiel
Nachhaltig Wirtschaften ein Beispiel

Wie das aussieht, kannst du dir an einem Beispiel für ein T-Shirt anschauen. Die Daten zu der Berechnung hat Greenpeace recherchiert.

Lieferkette, was ist das überhaupt

Die Lieferkette bezeichnet die Kette von Betrieben, die alle an der Herstellung beteiligt sind. Am Beispiel von dem T-Shirt beginnt die Lieferkette auf den Baumwollfeldern. Baumwollspinnereien, Färberei, Näherei, dazwischen Transportunternehmen und einige Zwischenhändler. Bis schließlich das T-Shirt in einem Fashion-Store in den reichen Industriestaaten landet.

Das soll ein Lieferkettengesetz ändern

Im Kern weist das Lieferkettengesetz deshalb, denen die Verantwortung zu, die bislang den größten Nutzen von dem Arbeiten in „Billiglohnländern“ hatten.  Daher sollen sich die Unternehmen in der Europäischen Union ihrer Verantwortung, gegenüber ihren Zulieferbetrieben bewusst sein. Denn sie können etwas ändern. Sie besitzen die Möglichkeiten, Geld und Einkaufsmacht, sich für bessere Arbeitsbedingungen und Umweltschutz in der ganzen Lieferkette einzusetzen. 

Ziel Lieferkettengesetz
Ziel Lieferkettengesetz

Das Idealbild ist ein fairer Handel, der die Umwelt schützt.

Das EU-Lieferkettengesetz, so sieht der Vorschlag aus

Das EU-Lieferkettengesetz will Unternehmen dazu verpflichten, zu prüfen und zu dokumentieren, wo und wie die Waren hergestellt wurden. Außerdem sollen sie überprüfen, ob dabei ein Schaden für die Umwelt entsteht.

Das EU-Lieferkettengesetz, ein Entwurf für große Unternehmen!

Der Vorschlag teilt die Unternehmen in drei Gruppen ein. Für diese gilt dann zukünftig das neue EU-Lieferkettengesetz.

  • Gruppe 1 – EU-Gesellschaften mit beschränkter Haftung, ab 500 Beschäftigten und einem weltweiten Nettoumsatz ab 150 Millionen Euro.
  • Gruppe 2 – Für bestimmte Branchen, gilt das Gesetz schon ab 250 Mitarbeiter und einem weltweiten Nettoumsatz ab 40 Millionen Euro. Allerdings, erst ab einer verlängerten Übergangsfirst von zwei Jahren. Die Initiative von Menschenrechts- und Umweltorganisationen „Lieferkettengesetz“ erläutert, dass dies die Branchen, Textil, Landwirtschaft und Bergbau sind. Die Initiative kritisiert, dass weitere Risikobranchen, wie Transport, Bauwesen, Energie und Finanzen in der Definition der EU fehlen.
  • Gruppe 3 – Unternehmen aus Drittstaaten, die in der EU tätig sind und entweder die Umsätze aus Gruppe 1 oder 2 in der EU erwirtschaften.

Personenunternehmen sowie kleine und mittelständische Unternehmen sind von dem Lieferkettengesetz nicht betroffen. Das bedeutet, zum Beispiel, dass viele der Onlinehändler nicht unter das Gesetz fallen.

Die Initiative Lieferkettengesetz weist darauf hin, dass unter das neue Gesetz nur knapp ein Prozent der EU-Unternehmen fallen. Ihr Statement dazu: „Das reicht nicht“. Die Bundesregierung ist jetzt aufgerufen, sich im EU-Parlament für Nachbesserungen einzusetzen.

Das EU-Lieferkettengesetz, wie geht es jetzt weiter?

Nachdem die Europäische Kommissionen dem Vorschlag am 23. Februar zugestimmt hatte, ist nun das Europäische Parlament an der Reihe. Danach haben die einzelnen Mitgliedstaaten bis zu zwei Jahren Zeit, um die Richtlinie auch in ihren nationalen Gesetzen umzusetzen.

Das EU-Lieferkettengesetz im Vergleich zum Deutsche Gesetz

Das deutsche Lieferkettengesetz tritt 2023 in Kraft. Verbände kritisieren es als halbherzig. So titelte Germanwatch bei der Verabschiedung des Gesetzes: „Noch nicht am Ziel, aber am Start“. Das EU-Gesetz scheint ein paar Lücken des deutschen Gesetzes stopfen zu können. 

  • EU-Gesetz reicht tiefer in die Lieferkette – Anders als im deutschen Gesetz, ist hier wirklich die ganze Lieferkette zu erfassen. Das deutsche Lieferkettengesetz reicht im Grunde nicht weiter, als bis zum ersten Zulieferbetrieb. Darüber hinaus müssen Unternehmen nur Maßnahmen ergreifen, wenn sie nachweislich über Missstände informiert sind. Doch auch im EU-Lieferkettengesetz gibt es wohl Einschränkungen. Laut der Initiative Lieferkettengesetz heißt es in der Vorlage, „etablierte Geschäftsbeziehungen“. Die Initiative vermutet, dass sich mit einem häufigen Wechsel der Geschäftsbeziehungen das Gesetz aufweichen ließe.
  • Haftungsklausel – Im EU-Entwurf gibt es eine Klausel der Haftbarkeit, diese fehlt dem deutschen Gesetz. Der BUND erklärt, dass ohne eine zivilrechtliche Haftungsregelung das deutsche Gesetz zu wenig für die betroffenen Menschen leisten kann.
  • Umweltschutz entlang der Lieferkette – Darüber hinaus geht es im EU-Lieferkettengesetz auch um Umweltschutz. So sieht der Vorschlag vor, dass Unternehmen einen Umweltplan aufstellen. Das Ziel des Plans ist es, zu zeigen, welchen Beitrag das Unternehmen leistet, damit das Klimaziel zu erreichen ist. Das große gemeinsame Ziel ist es, die Erderwärmung auf einen Anstieg von 1,5 Grad Celsius zu verlangsamen.
Lieferkettengesetz
Das deutsche Lieferkettengesetz

Das EU-Lieferkettengesetz für die großen – was tust du als Selbstständige:r

Das EU-Lieferkettengesetz trifft nicht oder nur indirekt auf dich zu? Trotzdem hast auch du viele Möglichkeiten, dich für Menschenrechte und Umweltschutz einzusetzen. Hier sind ein paar nachhaltige Ideen:

  • Eigene Lieferkette checken – Interessiere dich, woher die Produkte kommen und wie die Herstellung abläuft. Frage nach, ob deine Zulieferbetriebe fair gehandelte Waren einsetzen oder sogar selbst zertifiziert sind. Große Unternehmen bereiten sich größtenteils schon jetzt auf die kommenden Lieferkettengesetze vor und können dir relativ schnell antworten.
  • Faire und Bio-Waren einkaufen – Prüfe, ob du nicht zu einem Zulieferbetrieb wechseln kannst, der schon nachhaltig wirtschaftet oder klimaneutral arbeitet.
  • Nachhaltig einkaufen – Nicht immer ist der billigste Import aus Asien auch das Produkt, das sich am besten rechnet. Gibt es regionale Alternativen? Du sparst an den Transportkosten und kannst den positiven Effekt von „regionalen Waren“ für dein Marketing nutzen. Übrigens, die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steigt. Positioniere dich in diesem zukunftsfähigen Segment.

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Der CO2-Fußabdruck fürs Online Business

CO2 Footprint im Online Business

Was dir der CO2-Fußabdruck übers Online Business alles verrät —> kurz gefasst

Der CO2-Fußabdruck ist eine Berechnung, die Treibhausgase aufspürt. Für ein Online Business ist das hauptsächlich der Stromverbrauch.

Den CO2-Fußabdruck um den Arbeitsplatz kannst du mit Online Rechner ermitteln. Für die Lieferkette geben dir die Ökobilanzen von Dienstleistern und Herstellern die nötigen Informationen. Damit kannst du für dich entscheiden, ob vielleicht ein klimafreundlicher Anbieter besser zu deiner nachhaltigen Unternehmensstrategie passt.

Was dir der CO2-Fußabdruck über dein Online Business verrät

Der CO2-Fußabdruck ist eine Größe, die du für dein Online Business auf dem Schirm haben solltest. Neben Umsatz, Gewinn und Liquidität hilft dir ein CO2-Fußabdruck dabei, Entscheidungen zu treffen, die dein Unternehmen fit für eine nachhaltige Zukunft machen.

Der CO2-Fußabdruck hilft dir auf dem Weg zur Klimaneutralität

Das Konzept, rund um den CO2-Fußabdruck spürt die Quellen der klimaschädlichen Treibhausgase auf. Zunächst einmal solche, die du direkt beeinflussen kannst.

Worum geht es bei den Treibhausgasen überhaupt?

Treibhausgase sind dafür verantwortlich, dass sich die Temperaturen an der Erdoberfläche aufheizen. Dadurch bewirken sie den Klimawandel mit seinen bedrohlichen Folgen, wie Hitzewellen oder Überschwemmungen. Um solche Folgen noch zu verhindern, muss alles klimaneutral funktionieren. Übrigens, das Ziel für Deutschland ist treibhausgasneutral bis 2045.

Das Öko-Institut verdeutlicht an einem Beispiel, was das bedeutet: Jede:r Einwohner:in in Deutschland ist im Durchschnitt für etwa 12 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr verantwortlich. Klimaverträglich wären allerdings nur 2 Tonnen pro Einwohner. Um das Klimaziel bis 2045 zu erreichen, müssen wir gemeinsam von den 12 Tonnen runterkommen. Dabei hilft der CO2-Fußabdruck.

Übrigens: Treibhausgase sind hauptsächlich Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan (CH4). Sie entstehen größtenteils dann, wenn der Mensch fossile Energien, wie Erdöl, Erdgas oder Kohle nutzt. Um daraus Energie zu gewinnen, müssen sie verbrennen und dabei entweicht Kohlenstoffdioxid. Doch auch Holz als Rohstoff für Papier, oder als Feuerholz ist eine Quelle für Treibhausgase.

Die durchschnittlichen CO2-Emissionen pro Kopf in Deutschland
Die durchschnittlichen CO2-Emissionen pro Kopf in Deutschland

Die 1. Stufe – Der CO2-Fußabdruck an deinem Arbeitsplatz

Die Treibhausgasemissionen, die direkt mit dem Arbeitsplatz zusammenhängen, lassen sich schnell identifizieren. Hier kannst du beginnen und gleich einige nachhaltige Akzente setzen. Zum Beispiel grünen Ökostrom verwenden, der von erneuerbaren Energien stammt.

Typische Quellen für Treibhausgase im Online Business

  • Stromverbrauch
  • Heizung
  • Papierverbrauch
  • Homeoffice oder Weg zum Arbeitsplatz?
    • Öffentlicher Verkehr oder privater PKW?
  • Dienstreisen
    • Privater PKW, Bahn oder Flugzeug?
CO2-Footprint im Online Business
CO2-Footprint im Online Business

Nachhaltigkeit im Online Business

Nachhaltigkeit im Online Business der Shops ist ein klarer Vorteil. Hier liest du, wie du richtig mit deinem Geschäft richtig durchstartest?

Den CO2-Fußabdruck mit online Rechnern ermitteln

Mit einem Online Rechner, zum Beispiel von der Organisation Klimaneutral-Handeln, lässt sich der CO2-Fußabdruck für den Arbeitsplatz leicht errechnen. Du benötigst dazu Angaben zu den oben genannten Punkten.

Beziehst du schon Ökostrom? Dann trage in dem Rechner eine große Null, für Zero-Emissionen ein.

Nach der Eingabe spuckt der Rechner die CO2-Menge aus, die der Arbeitsplatz im Jahr verursacht.

Was fängst du jetzt mit der Information an?

Bei ein paar Punkten kannst du mit kleinen Änderungen schon viel CO2-Emissionen einsparen. Dann gibt es Punkte, die sich nicht ändern lassen. Die hier anfallenden Treibhausgase zählen zu der Restmenge von Treibhausgasen, die sich nicht vermeiden lassen. Mit Spenden für Klimaprojekte kannst du sie beispielsweise kompensieren.

  • Strom sparen – Eine erste Sofortmaßnahme ist, den Stromverbrauch am Arbeitsplatz zu senken. Ein paar Dinge, wie energieeffiziente Geräte nutzen oder die Stand-by Funktionen deaktivieren, lassen sich leicht umsetzten.
  • Autofahrten einschränken – Gemeint sind hier Fahrzeuge, die mit Benzin oder Diesel fahren.
  • Papierverbrauch senken – Lass das papierlose Büro endlich Wirklichkeit werden.
  • Heizung? – Hier wird es schon schwieriger. Mal eben die Heizung austauschen, ist meist nicht realistisch.
Klimaneutralität im Online Business
Klimaneutralität im Online Business

Was Klimaneutralität fürs Online Business bedeutet

Klimaneutralität fürs Online Business. Auf diesem Weg kannst auch du mithelfen und uns vor den schlimmsten Folgen des Klimawandels bewahren.

Die 2. Stufe – Der CO2-Fußabdruck der Dienstleister im Online Business

Im zweiten Schritt überprüfst du, wie klimafreundlich deine Dienstleister schon arbeiten. Zum Beispiel ein grüner Webhoster oder klimaneutraler E-Mail Versand. Auf diesem Weg überprüfst du Schritt für Schritt alle Schnittstellen auf der Lieferkette.

Die CO2-Emissionen, die durch die Lieferkette entstehen

  • Plattformen, Provider, Hoster oder online Software – Sie speichern in der Regel deine Daten in ihren Rechenzentren. Die Bits und Bytes deiner Website liegen irgendwo bei deinem Hoster abgespeichert. Ebenso Programme oder Datenspeicher, die Cloud-Computing nutzen, zum Beispiel Google Docs oder Datensicherungen in der Cloud.
  • Netzwerkbetreiber – Zum Beispiel die Social-Media-Kanäle. Auch sie speichern deine Daten in ihren Rechenzentren.
  • Dein Handwerkszeug, Laptop und Co – Die elektrischen Geräte kommen schon mit einer (Umwelt-) Last von den Herstellern. Die Herstellung und der Transport verbraucht Rohstoffe und Energie. Das Öko-Institut gibt diesen Anteil der mitgebrachten CO2-Emissionen mit durchschnittlich 41 Prozent an – gerechnet auf alle Einwohner in Deutschland.

In der Lieferkette stecken die hauptsächlichen Quellen für Treibhausgase. Um einen CO2-Fußabdruck für ein Online Business zu ermitteln, sind es genau diese Schnittstellen, die entscheidend für seine Größe sind.

Mögliche CO2-Quellen im Online Business
Mögliche CO2-Quellen im Online Business

Lässt sich der CO2-Fußabdruck für die Lieferkette berechnen?

Eine Berechnung, wie mit einem online Rechner, sind für die Lieferkette nicht mehr möglich. Es gibt zwar Standards für die Berechnung, zum Beispiel das GHG-Protokoll, Scope 3. Doch das ist ein Prozess, der Selbstständige, wie dich und mich überfordern würde. Größere Unternehmen, wie es teilweise deine Dienstleister sind, erstellen oftmals schon ihre Klimabilanz. Diese Werte kannst du für dich nutzen.

Was du unternehmen kannst

Der CO2-Fußabdruck für die Lieferkette ist daher so etwas wie eine Inventur. Du notierst dir alle Dienstleister und schaust nach, ob sie schon klimaneutral sind. Mit dem Prozess schaffst du quasi eine Bestandsaufnahme über alle Schnittstellen.

Wüsstest du auf Anhieb, mit welchen Dienstleistern du überall zusammenarbeitest? Und wie nachhaltig diese schon sind?

Ein Beispiel: Facebook/Meta – Du nutzt wahrscheinlich mindestens eines der Netzwerke von Meta, Facebook, Instagram oder WhatsApp. Der Konzern strebt nach eigenen Aussagen an, bis 2030 zu komplett klimaneutral zu sein.

Tipp! Das Dokument, dass du hier erstellst, kannst du auch für andere Zwecke nutzen, wie bei Fragen zum Datenschutz. Denn auch hier geht es ja zum Teil um extern gespeicherte Daten.

Fazit – Das bringt dir der CO2-Fußabdruck für dein Online Business

  • Der CO2-Fußabdruck deckt auf, wo überall Treibhausgase entstehen.
  • Welcher, deiner Provider, Hoster und Co arbeiten schon klimaneutral.
  • Dadurch schaffst du Grundlagen, um dein Unternehmen selbst nachhaltiger aufzustellen. Du kannst entscheiden, mit welchen Dienstleistern du weiterhin zusammenarbeitest.

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Durch Importverbot zu mehr Nachhaltigkeit

Importverbot
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Durch Importverbot zu mehr Nachhaltigkeit —> kurz gefasst

Im November 2021 trafen sich Regierungsvertreter:innen in Glasgow zur Weltklimakonferenz (COP26). Aber auch bei der Europäischen Kommission steht der Wandel zur Nachhaltigkeit auf der Tagesordnung. Diesen sollen unter anderem Gesetzesentwürfe für Importverbote voran bringen.

  • Importverbot bei Verletzung der Menschenrechte – Für Waren, die durch Zwangs- oder Kinderarbeit entstehen.
  • Importverbot bei Rodung der Wälder – Der Gesetzesentwurf betrifft Lebensmittel, die auf extra dafür gerodeten Waldflächen wuchsen. Beispiel sind, Kaffee, Kakao oder Futtermittel wie Soja.

1. Geplantes Importverbot bei Verletzung der Menschenrechte

Genau soll es um Waren gehen, bei deren Herstellung in irgendeiner Form die Menschenrechte verletzt wurden. Das kann zum Beispiel durch eine moderne Form der Sklaverei oder durch Kinderarbeit geschehen. Der Import in die EU von solchen Güter wäre mit dem Gesetz dann verboten.

Das EU-Parlament erläuterte beispielsweise schon 2019 die Initiative für ein Importverbot zu prüfen. Dabei beziehen sie sich unter anderem auf eine frühere Resolution von 2012. Darin ging es um Kinderarbeit auf Kakao-Plantagen.

Im September 2021 verkündete die Präsidentin der EU-Kommision, Ursula von der Leyen nun konkretere Pläne. In ihrer Rede zur Lage sprach sie davon, dass Waren nicht auf Kosten von Menschenwürde und Freiheit entstehen dürfen. Es kann nicht akzeptabel sein, dass solche Produkte in den Verkaufsregalen europäischer Geschäfte stehen.

Die handelspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im EU-Parlament Anna Cavazzini ergänzt auf ihrer Website, dass wir hier in Europa die Verantwortung für die gesamte Lieferkette tragen. Zu einem globalen Handel gehört eben auch diese Verantwortung dazu. Dafür ist das neue Lieferkettengesetz schon ein wichtiger Schritt. Darin tragen zum Beispiel Händler die Verantwortung für die Zulieferbetriebe. Sie sollen bewirken, dass auch dort die Arbeiter:innen faire Löhne erhalten und Umweltschutz kein leeres Versprechen bleibt.

2. Geplantes Importverbot bei Rodung von Wäldern

Lebensmittel anbauen – ja! Aber nicht auf Kosten der Wälder. Die Zerstörung der Wälder bis 2030 zu stoppen, dazu verpflichteten sich auf der Weltklimakonferenz in Glasgow (COP26) mehr als 100 Staaten.

Der Europäischen Kommission liegt nun seit November 2021 ein Gesetzesentwurf vor, um diese Vereinbarung von Glasgow in EU-Recht umzusetzen. Das Importverbot könnte dann Nahrungsmittel betreffen, deren Anbau auf extra dafür gerodeten Waldflächen erfolgte. Die Fraktion der Grünen/ EFA im europäischen Parlament sehen in dem Gesetz eine Erweiterung der Sorgfaltspflicht entlang der Lieferkette.

Die Bäume , speichern im Laufe ihres Lebens Kohlenstoff. Laut WWF nimmt zum Beispiel der Regenwald etwa soviel Kohlenstoffdioxid (CO2) auf, wie in zehn Jahren auf der Erde entstehen.

Stattdessen verliert der Wald und vor allem die Regenwälder immer mehr an Fläche. Die alten Baumgiganten fallen und es entstehen auf den Rodungen Plantagen eben für Kaffee, Kakao, Palmöl oder Futtermittel wie Soja und Mais. Rinder weiden jetzt dort wo noch vor kurzem der Lebensraum Wald viele Tier- und Pflanzenarten beherbergte. Der WWF weist darauf hin, dass durchschnittlich 43.700 Hektar Wald Jährlich allein durch solche Importe nach Deutschland verschwinden.

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Lieferkettengesetz kommt 2023

Lieferkettengesetz

Es gilt für Unternehmen ab 3.000 Beschäftigten. Im folgenden Jahr soll es ab 1.000 Beschäftigten gelten. Unternehmen in dieser Größenordnung sind gerade mal ein Prozent der Betriebe in Deutschland.

Diese Story hat Tipps was die restlichen 99 Prozent für die Menschenrechte tun können.

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Entwurf für das Lieferkettengesetz – Pro und Contra

Lieferkettengesetz

Das Lieferkettengesetz, Pro und Contra zum Entwurf –> kurz gefasst:

Das deutsche Lieferkettengesetz regelt die Sorgfaltspflicht deutscher Großunternehmen in der Lieferkette. Hier geht es zum Artikel über den EU-Vorschlag. Das Gesetz richtet sich gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben.

Pro:

  • Das Gesetz ist ein erster Schritt in Richtung fairer Welthandel.
  • Großunternehmen übernehmen Verantwortung für Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben im Ausland.

Contra:

  • Der Entwurf reicht nicht über die gesamte Lieferkette. Es verpflichtet nur zur Prüfung des direkten Zulieferbetriebes.
  • Vermutlich hoher Bürokratieaufwand, der sich nachteilig für deutsche Unternehmen auswirken könnte. Es gibt keine Haftung für Unternehmen.

Im Entwurf steht das neue Lieferkettengesetz schon mal!

In zwei Jahren kommt ein Lieferkettengesetz. Im Vorfeld gab es heiße Diskussionen mit vielem Pro und Contra. Die Bundesregierung stellte nun Anfang 2021 den Entwurf vor. Dieser sorgte wieder für einigen Wirbel. Aber wahrscheinlich betreffen dich als Kleinunternehmer die neuen gesetzlichen Regelungen gar nicht. Warum?

  • Das Lieferkettengesetz gilt im ersten Jahr, 2023 nur für Unternehmen ab 3.000 Beschäftigten!
  • Im folgenden Jahr, 2024 soll es dann regulär ab 1.000 Beschäftigten gelten.

Halt Stopp! Jetzt nicht weiter klicken! In dem Gesetz geht es um die Menschenrechte – Und die gehen jede:n an. Auch du kannst dich beteiligen. Einige nachhaltige Tipps gebe ich dir hier in meinem Artikel. Oder schaue gleich hier in die Story rein.

Aber zunächst einmal – Das Lieferkettengesetz, worum geht es?

Ein Gesetz zum Schutz der Menschenrechte entlang der Lieferkette

Die Bundesregierung erklärt, in dem Gesetz geht es um den Schutz der Menschenrechte. Besonderen Schutz genießen dadurch Menschen, die sich nicht auf deutsche Gesetze berufen können. Also Menschen im Ausland, die zum Beispiel Rohstoffe fördern oder Waren für deutsche Unternehmen fertigen – Besonders zielt das Gesetz jedoch auf diejenigen ab, die auf der Südhalbkugel leben. Politisch korrekt ausgedrückt der globale Süden. Denn es geht um den globalen Handel und seine mit unter fatalen Folgen. Ein Bündnis von Menschenrechtsorganisationen, wie Oxfam oder Germanwatch machten sich im Vorfeld für die Gesetzesinitiative mit stark. Über 222 Tausend Unterschriften reichte die Initiative Lieferkettengesetz bei der Regierung ein. Das Motto ihrer Petition lautete: „Gegen Gewinne ohne Gewissen hilft nur noch ein gesetzlicher Rahmen.“

Das steht im Entwurf für das Lieferkettengesetz

Lieferkettengesetz
Lieferkettengesetz – Infografik DIWAN.blog

Das Lieferkettengesetz nimmt deutsche Großunternehmen in die Sorgfaltspflicht. Sie tragen nicht nur eine moralische, ethische, sondern nun auch eine gesetzliche Verantwortung für die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferbetrieben. Oxfam hat einige Beispiele für menschenunwürdige Zustände zusammengetragen. Wenn …

  • … in der Textilfabrik Kinder arbeiten oder Baumwolle pflücken, damit Discounter ein T-Shirt für wenige Euros verkaufen können. Einiges hat sich in der Fashion Industrie schon getan. Initiativen wie beispielsweise die Fashion Revolution Week machen immer wieder auf die Missstände aufmerksam.
  • … Arbeiter:innen mit Chemikalien hantieren müssen ohne ausreichenden Schutz. Sie Mittel verwenden, die in Europa inzwischen verboten sind. Wie zum Beispiel Pestizide, die vermutlich krebserregend sind.
  • … Rohstoffe für Elektrogeräte aus Bergwerken stammen, in denen lebensbedrohliche Bedingungen herrschen.
  • … Menschen ihren Besitz verlassen müssen, damit dort Großplantagen oder Bergwerke Platz finden. Oftmals sind es Minderheiten oder Mitglieder der indigenen Bevölkerung, die von dieser Enteignung betroffen sind.

Organisationen geht der Gesetzesentwurf nicht weit genug

Germanwatch nimmt zu dem Gesetzesentwurf Stellung. Die Organisation weist auf große Schwachstellen hin und fordert daher die Regierung zur Nachbesserung auf. Unter anderem bei diesen Punkten:

  • Gesamte Lieferkette – Die gesetzlichen Sorgfaltspflichten reichen in den wenigsten Fällen bis zum Beginn der Lieferkette. Also dort wo Kinder in Minen schuften, giftige Chemikalien in Plantagen zum Einsatz kommen oder Kleinbauern enteignet werden. Germanwatch weist darauf hin, dass der Entwurf so möglicherweise nicht im Einklang mit den UN-Leitlinen für Menschenrechte steht. Denn das Gesetz schreibt nur eine Prüfung für den direkten Zulieferbetrieb vor. Für dessen Lieferant:innen nennt das Gesetz eine anlassbezogene Überprüfung. Was anlassbezogen bedeutet, erklärt das Entwicklungsministerium in seinen Fragen und Antworten. Hört ein Unternehmen von Verstößen bei solchen mittelbaren Zulieferbetrieben, hat es darauf zu reagieren. Es muss also nur handeln, wenn es erwiesen ist, dass ein Konzern von Missständen in vorgelagerten Zulieferbetrieben wusste.
  • Verstöße gegen die Umwelt – Sie fallen nur unter das Gesetz, wenn auch Menschen gefährdet sind. Das heißt: Kippt ein Betrieb beispielsweise Chemikalien ins Wasser, greift das Lieferkettengesetz erst, wenn Menschen das vergiftete Wasser trinken und Schaden nehmen. Denn der entstehende Schaden für die Umwelt steht auf einem anderen Blatt.
  • Klagemöglichkeit – Das Gesetz sieht keine Haftung vor. Aus diesem Grunde brauchen Unternehmen keine Klagen befürchten – Allerdings Bußgelder. Das Gesetz kann für Verstöße Geldstrafen verhängen.

Bringt das Lieferkettengesetz dann überhaupt etwas? Pro und Contra

Ein Blick auf die Statistik der Mitarbeiterzahlen in deutschen Unternehmen zeigt mir, mehr als 99 Prozent der deutschen Unternehmen beschäftigen weniger als 1.000 Menschen. Das Lieferkettengesetz gilt im derzeitigen Entwurf also nur für rund ein Prozent der Unternehmen.

99 Prozent sind kleine Unternehmen
99 Prozent sind kleine Unternehmen

Pro Lieferkettengesetz – Die Argumente dafür:

Die Hans-Böckler-Stiftung sagt, es ist ein Anfang. Ein Schritt in Richtung fairer Handel. Trotzdem sich das Gesetz auf knapp ein Prozent der deutschen Unternehmen bezieht, können diese mit ihrer Einkaufsmacht einen Unterschied bewirken. Die zuliefernden Betriebe, vor allem auf der Südhalbkugel sind oftmals kleine Familienunternehmen. Bei der Verhandlung von Lieferverträgen sind sie gegen Großkonzernen meist chancenlos. Das ist unter anderem ein Grund, warum Transparenz und fairer Handel in der globalen Welt wichtig sind. Dadurch erhalten solche Kleinbetriebe eine faire Chance auf gerechte Bezahlung.

Contra Lieferkettengesetz – Die Gegenargumente

Die Befürchtungen gehen in Richtung Bürokratieaufbau ohne wirklichen Nutzen.

Das Fachmagazin Beschaffung aktuell führt dazu an, dass Lieferkettengesetz könnte die Wettbewerbsposition deutscher Unternehmen schwächen. Prüfen, dokumentieren und kontrollieren, das alles könnte die Abläufe bremsen. Damit baut sich voraussichtlich ein Aufwand auf, den Unternehmen vielleicht nicht mehr selbst auf sich nehmen. Einkauf und Lieferverhandlungen könnten sie spezialisierten Unternehmen überlassen.

Die Hans-Böckler-Stiftung äußert die Bedenken, dass sich Unternehmen nun mit politischen Themen befassen müssen. Wie zum Beispiel grundsätzliche Menschenrechtsverletzungen in Staaten oder die Todesstrafe.

Das Lieferkettengesetz, betrifft mich nicht, aber …

Auch du kannst dich informieren, wie es bei deinen ausländischen Geschäftsbeziehungen mit den Arbeitsbedingungen steht. Eine freundliche, interessierte Nachfrage sollte das Geschäft nicht belasten. Es zeigt, dass du an fairen Beziehungen interessiert bist. Denn auch die 99 Prozent haben zusammen eine Einkaufsmacht!

Wenn du die Möglichkeit hast, beziehe zertifizierte Waren oder Rohstoffe aus fairem Handel. Das sind zum Beispiel WFTO die Wold Fair Trade Dachorganisation, Fair Band der Bundesverband für fairen Import, Fair Trade oder Weltladen.

Solche Informationen und Zertifikate kannst du unter anderem in deiner Werbung einbauen. Damit hast du ein Verkaufsargument, mit dem du bei deinen Kund:innen punkten kannst. Nachhaltigkeit ist ein Thema, es ist bei den Verbraucher:innen angekommen. Du positionierst dich als Experte:in und zeigt Verantwortung.

Das Lieferkettengesetz soll den fairen Handel fördern.
Das Lieferkettengesetz soll den fairen Handel fördern. Infografik DIWAN.blog

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Titelbild: Download CC0/pixabay/Cleverpix – Bearbeitung Diwan.blog

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