Entwurf für das Lieferkettengesetz – Pro und Contra

Lieferkettengesetz

Das Lieferkettengesetz, Pro und Contra zum Entwurf –> kurz gefasst:

Das deutsche Lieferkettengesetz regelt die Sorgfaltspflicht deutscher Großunternehmen in der Lieferkette. Hier geht es zum Artikel über den EU-Vorschlag. Das Gesetz richtet sich gegen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben.

Pro:

  • Das Gesetz ist ein erster Schritt in Richtung fairer Welthandel.
  • Großunternehmen übernehmen Verantwortung für Arbeitsbedingungen in Zulieferbetrieben im Ausland.

Contra:

  • Der Entwurf reicht nicht über die gesamte Lieferkette. Es verpflichtet nur zur Prüfung des direkten Zulieferbetriebes.
  • Vermutlich hoher Bürokratieaufwand, der sich nachteilig für deutsche Unternehmen auswirken könnte. Es gibt keine Haftung für Unternehmen.

Im Entwurf steht das neue Lieferkettengesetz schon mal!

In zwei Jahren kommt ein Lieferkettengesetz. Im Vorfeld gab es heiße Diskussionen mit vielem Pro und Contra. Die Bundesregierung stellte nun Anfang 2021 den Entwurf vor. Dieser sorgte wieder für einigen Wirbel. Aber wahrscheinlich betreffen dich als Kleinunternehmer die neuen gesetzlichen Regelungen gar nicht. Warum?

  • Das Lieferkettengesetz gilt im ersten Jahr, 2023 nur für Unternehmen ab 3.000 Beschäftigten!
  • Im folgenden Jahr, 2024 soll es dann regulär ab 1.000 Beschäftigten gelten.

Halt Stopp! Jetzt nicht weiter klicken! In dem Gesetz geht es um die Menschenrechte – Und die gehen jede:n an. Auch du kannst dich beteiligen. Einige nachhaltige Tipps gebe ich dir hier in meinem Artikel. Oder schaue gleich hier in die Story rein.

Lieferkettengesetz

Aber zunächst einmal – Das Lieferkettengesetz, worum geht es?

Ein Gesetz zum Schutz der Menschenrechte entlang der Lieferkette

Die Bundesregierung erklärt, in dem Gesetz geht es um den Schutz der Menschenrechte. Besonderen Schutz genießen dadurch Menschen, die sich nicht auf deutsche Gesetze berufen können. Also Menschen im Ausland, die zum Beispiel Rohstoffe fördern oder Waren für deutsche Unternehmen fertigen – Besonders zielt das Gesetz jedoch auf diejenigen ab, die auf der Südhalbkugel leben. Politisch korrekt ausgedrückt der globale Süden. Denn es geht um den globalen Handel und seine mit unter fatalen Folgen. Ein Bündnis von Menschenrechtsorganisationen, wie Oxfam oder Germanwatch machten sich im Vorfeld für die Gesetzesinitiative mit stark. Über 222 Tausend Unterschriften reichte die Initiative Lieferkettengesetz bei der Regierung ein. Das Motto ihrer Petition lautete: „Gegen Gewinne ohne Gewissen hilft nur noch ein gesetzlicher Rahmen.“

Das steht im Entwurf für das Lieferkettengesetz

Lieferkettengesetz
Lieferkettengesetz – Infografik DIWAN.blog

Das Lieferkettengesetz nimmt deutsche Großunternehmen in die Sorgfaltspflicht. Sie tragen nicht nur eine moralische, ethische, sondern nun auch eine gesetzliche Verantwortung für die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferbetrieben. Oxfam hat einige Beispiele für menschenunwürdige Zustände zusammengetragen. Wenn …

  • … in der Textilfabrik Kinder arbeiten oder Baumwolle pflücken, damit Discounter ein T-Shirt für wenige Euros verkaufen können. Einiges hat sich in der Fashion Industrie schon getan. Initiativen wie beispielsweise die Fashion Revolution Week machen immer wieder auf die Missstände aufmerksam.
  • … Arbeiter:innen mit Chemikalien hantieren müssen ohne ausreichenden Schutz. Sie Mittel verwenden, die in Europa inzwischen verboten sind. Wie zum Beispiel Pestizide, die vermutlich krebserregend sind.
  • … Rohstoffe für Elektrogeräte aus Bergwerken stammen, in denen lebensbedrohliche Bedingungen herrschen.
  • … Menschen ihren Besitz verlassen müssen, damit dort Großplantagen oder Bergwerke Platz finden. Oftmals sind es Minderheiten oder Mitglieder der indigenen Bevölkerung, die von dieser Enteignung betroffen sind.

Organisationen geht der Gesetzesentwurf nicht weit genug

Germanwatch nimmt zu dem Gesetzesentwurf Stellung. Die Organisation weist auf große Schwachstellen hin und fordert daher die Regierung zur Nachbesserung auf. Unter anderem bei diesen Punkten:

  • Gesamte Lieferkette – Die gesetzlichen Sorgfaltspflichten reichen in den wenigsten Fällen bis zum Beginn der Lieferkette. Also dort wo Kinder in Minen schuften, giftige Chemikalien in Plantagen zum Einsatz kommen oder Kleinbauern enteignet werden. Germanwatch weist darauf hin, dass der Entwurf so möglicherweise nicht im Einklang mit den UN-Leitlinen für Menschenrechte steht. Denn das Gesetz schreibt nur eine Prüfung für den direkten Zulieferbetrieb vor. Für dessen Lieferant:innen nennt das Gesetz eine anlassbezogene Überprüfung. Was anlassbezogen bedeutet, erklärt das Entwicklungsministerium in seinen Fragen und Antworten. Hört ein Unternehmen von Verstößen bei solchen mittelbaren Zulieferbetrieben, hat es darauf zu reagieren. Es muss also nur handeln, wenn es erwiesen ist, dass ein Konzern von Missständen in vorgelagerten Zulieferbetrieben wusste.
  • Verstöße gegen die Umwelt – Sie fallen nur unter das Gesetz, wenn auch Menschen gefährdet sind. Das heißt: Kippt ein Betrieb beispielsweise Chemikalien ins Wasser, greift das Lieferkettengesetz erst, wenn Menschen das vergiftete Wasser trinken und Schaden nehmen. Denn der entstehende Schaden für die Umwelt steht auf einem anderen Blatt.
  • Klagemöglichkeit – Das Gesetz sieht keine Haftung vor. Aus diesem Grunde brauchen Unternehmen keine Klagen befürchten – Allerdings Bußgelder. Das Gesetz kann für Verstöße Geldstrafen verhängen.

Bringt das Lieferkettengesetz dann überhaupt etwas? Pro und Contra

Ein Blick auf die Statistik der Mitarbeiterzahlen in deutschen Unternehmen zeigt mir, mehr als 99 Prozent der deutschen Unternehmen beschäftigen weniger als 1.000 Menschen. Das Lieferkettengesetz gilt im derzeitigen Entwurf also nur für rund ein Prozent der Unternehmen.

99 Prozent sind kleine Unternehmen
99 Prozent sind kleine Unternehmen

Pro Lieferkettengesetz – Die Argumente dafür:

Die Hans-Böckler-Stiftung sagt, es ist ein Anfang. Ein Schritt in Richtung fairer Handel. Trotzdem sich das Gesetz auf knapp ein Prozent der deutschen Unternehmen bezieht, können diese mit ihrer Einkaufsmacht einen Unterschied bewirken. Die zuliefernden Betriebe, vor allem auf der Südhalbkugel sind oftmals kleine Familienunternehmen. Bei der Verhandlung von Lieferverträgen sind sie gegen Großkonzernen meist chancenlos. Das ist unter anderem ein Grund, warum Transparenz und fairer Handel in der globalen Welt wichtig sind. Dadurch erhalten solche Kleinbetriebe eine faire Chance auf gerechte Bezahlung.

Contra Lieferkettengesetz – Die Gegenargumente

Die Befürchtungen gehen in Richtung Bürokratieaufbau ohne wirklichen Nutzen.

Das Fachmagazin Beschaffung aktuell führt dazu an, dass Lieferkettengesetz könnte die Wettbewerbsposition deutscher Unternehmen schwächen. Prüfen, dokumentieren und kontrollieren, das alles könnte die Abläufe bremsen. Damit baut sich voraussichtlich ein Aufwand auf, den Unternehmen vielleicht nicht mehr selbst auf sich nehmen. Einkauf und Lieferverhandlungen könnten sie spezialisierten Unternehmen überlassen.

Die Hans-Böckler-Stiftung äußert die Bedenken, dass sich Unternehmen nun mit politischen Themen befassen müssen. Wie zum Beispiel grundsätzliche Menschenrechtsverletzungen in Staaten oder die Todesstrafe.

Das Lieferkettengesetz, betrifft mich nicht, aber …

Auch du kannst dich informieren, wie es bei deinen ausländischen Geschäftsbeziehungen mit den Arbeitsbedingungen steht. Eine freundliche, interessierte Nachfrage sollte das Geschäft nicht belasten. Es zeigt, dass du an fairen Beziehungen interessiert bist. Denn auch die 99 Prozent haben zusammen eine Einkaufsmacht!

Wenn du die Möglichkeit hast, beziehe zertifizierte Waren oder Rohstoffe aus fairem Handel. Das sind zum Beispiel WFTO die Wold Fair Trade Dachorganisation, Fair Band der Bundesverband für fairen Import, Fair Trade oder Weltladen.

Solche Informationen und Zertifikate kannst du unter anderem in deiner Werbung einbauen. Damit hast du ein Verkaufsargument, mit dem du bei deinen Kund:innen punkten kannst. Nachhaltigkeit ist ein Thema, es ist bei den Verbraucher:innen angekommen. Du positionierst dich als Experte:in und zeigt Verantwortung.

Das Lieferkettengesetz soll den fairen Handel fördern.
Das Lieferkettengesetz soll den fairen Handel fördern. Infografik DIWAN.blog

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Titelbild: Download CC0/pixabay/Cleverpix – Bearbeitung Diwan.blog

Erst Corona und dann? Wie geht es für Selbstständige weiter?

Selbstständige nach Corona Krise

Nachhaltiges Finanzmanagement für Selbstständige nach der Krise –> kurz gefasst:

Die Herausforderung

Die Kosten der aktuellen Corona-Krise brauchte bei vielen Selbstständigen die finanziellen Rücklagen auf – Laufende Kosten, zusätzlicher Aufwand durch Hygienemaßnahmen und Ausgaben, wie für Onlineaktivitäten. Sie tragen dazu bei, dass der Kontostand bedenklich sinkt. Trotzdem brauchst du gerade jetzt Geld, um dein Unternehmen krisenfest auszubauen.

Der nachhaltige Weg

Das Ziel ist es diese gegensätzlichen Vorhaben zu vereinen. Zum einen, ein solides finanzielles Polster aufzubauen und zum anderen sinnvoll investieren zu können. Dabei hilft dir ein nachhaltiges Finanzmanagement: Sein Ansatz ist es: Langfristig planen und umsichtig investieren.

Selbstständig in der Corona-Pandemie – Was für ein Jahr!

Die Corona-Pandemie hat wahrscheinlich viele Selbstständige an den Rand der Belastungsgrenze gebracht. Überhaupt, war überall auf der Welt plötzlich alles anders. Die schnelle Ausbreitung des Virus sollte sich verlangsamen. Darum hatten unter anderen Geschäfte, Restaurants Kultur oder Sporteinrichtungen zurückzustecken.

Auch für 2021 bleibt der Ausblick ungewiss: Unsicherheit, das ist vermutlich ein Gefühl, das du in den letzten zwölf Monaten auch durchlebt hast. Die deutsche Förderbank KfW nennt in ihrer Marktanalyse daher auch Ungewissheit als eine der größten Herausforderungen. Vermutlich ist es diese Unsicherheit, die auch noch nach der Corona-Krise zurückbleibt – Vor allem für Selbstständige und kleine Unternehmen stellt sich die finanzielle Frage. Der lange Lockdown führte dazu, dass viele Selbstständige ihre Rücklagen aufbrauchten. Wahrscheinlich hast auch du dein Bankkonto belastet oder auch Kredite aufgenommen, um Herausforderungen wie diese zu stemmen:

  • Finanzierung der laufenden Kosten – Hast du auch, wie viele Selbstständige die monatlichen Kosten über Kredite finanziert oder den Dispokredit ausgeschöpft?
  • Zusätzlicher Aufwand – Beispielsweise um die Hygienekonzepte umzusetzen oder Maßnahmen, um damit die Kontaktbeschränkungen einzuhalten.
  • Ausgaben für Digitalisierung – In den Zeiten von Kontaktbeschränkungen verlagerte sich alles, was möglich war ins Internet. Die Onlinekanäle ermöglichten vielen Selbstständigen doch noch ihr Geschäft weiterzuführen. Die Pandemie hat die Welt im „fast forward Modus“ ins digitale Zeitalter geführt.

Das bedeutet jedoch für dich als Unternehmer, dass du mit diesen extra Kosten startest, wenn das Geschäft wieder anläuft.

Ein Weg für Selbstständige nach der Corona-Krise – nachhaltiges Finanzmanagement

Dieses Jahr mit Corona verlangt jetzt von vielen Selbstständigen einen finanziellen Balanceakt:

  • Auf der einen Seite das Unternehmen krisenfest ausbauen. Das heißt, du stockst deine finanziellen Polster wieder auf. Doch das geht nicht ohne Gewinne. Also heißt „sparen“ die Devise?
  • Auf der anderen Seite schiebst du noch die höheren Kosten aus der Corona-Krise vor dir her. Beim nächsten Mal möchtest du vorbereitet sein, also warten wahrscheinlich auch Investitionen auf dich.
Ein nachhaltiges Finanzmanagement hilft Selbständigen aus der Corona-Krise.
Eine nachhaltige Finanzstrategie balanciert die Unternehmensfinanzen aus.

Wie lassen sich also diese widersprüchlichen Ziele unter einen Hut bringen? Mit einem nachhaltigen Finanzmanagement kann der Spagat gelingen.

Dieses Konzept ist auf das große Ziel Sicherheit ausgerichtet und setzt nur die Mittel ein, die wirklich nötig sind. Dieser ganzheitliche Unternehmensansatz kann Selbstständige nach Corona wieder zu einer finanziell tragfähigen Basis verhelfen. Denn Nachhaltigkeit in Unternehmen kann mehr als die Umwelt schützen. Es geht dabei immer um drei Stränge, die zusammengehören.

  • Den achtsamen Umgang mit Geld
  • Schutz der Rohstoffe der Erde
  • Fairness gegenüber Menschen

Nachhaltigkeit in der Wirtschaft ist damit auch das Gegenteil von Turbo-Kapitalismus. Der Duden sagt dazu, dass der Begriff für eine rücksichtslose Profitmaximierung steht.

Was bringt dir eine nachhaltige Strategie?

Die Philosophie bei der Nachhaltigkeit ist, dass du jetzt deine Mittel bewusst einsetzt. Doch gleichzeitig hast du schon die künftige Entwicklung mit notwendigen Investitionen im Blick. Dabei hilft dir eine gute Planung den Überblick zu behalten. Arbeitest du regelmäßig mit deinem Business Case oder erstellst eine Jahresplanung, hast du die meiste Arbeit sowie schon erledigt. Einige Vorteile der Planung:

  • Sie zeigt Abhängigkeiten auf – Ein Beispiel: Damit du mit einem Produkt bessere Gewinne erzielst, benötigst du eine neue Maschine oder Software. Du musst erst Geld reinstecken, um am Ende höhere Gewinne zu erzielen.
  • Die Reihenfolge, in der du investierst – Vielleicht brauchst du nicht gleich eine komplette Lösung, sondern kannst schon mal mit einer einfacheren Version starten. Die damit erzielten Gewinnen helfen dir bei dem weiteren Ausbau.

So organisierst du als Selbstständige:r auch nach Corona deine Finanzen nachhaltig:

  1. Das große Ziel, auf das du hinarbeitest – Schritt für Schritt wieder Kapitalrücklagen aufbauen und dadurch Sicherheit erlangen. Für die buchhalterischen und steuerlichen Fragen besprichst du dein Ziel am besten mit deiner Steuerkanzlei. In der Buchhaltung funktioniert es im Großen und Ganzen so:
    • Bei einer GmbH bleibt der Gewinn in der Unternehmung. Du stellst den versteuerten Gewinn in der Bilanz in die Kapitalrücklagen ein.
    • Als Einzelunternehmer:in läuft es ähnlich. Der Unterschied ist, dass die Buchhaltungssysteme meist nur ein Sammelkonto für das Eigenkapital verwenden. Ein gesondertes Buchhaltungskonto für diese Rücklagen ist meist nicht vorgesehen.
  2. Für dies Ziel, benötigst du natürlich einen Gewinn unterm Strich – Was sich so banal liest, hat es in sich. Vor der Corona-Krise kanntest du deine Produkte und konntest rentabel wirtschaften. Du wusstest, welche sich am besten verkaufen, wo du die größte Gewinnspanne hast – aber ist das jetzt auch noch so? Es lohnt sich auf jeden Fall, dir daraufhin noch mal deine Kennzahlen aus dem letzten Jahr anzuschauen. Kennst du deine aktuellen Kosten und was sie dir über dein Unternehmen verraten?
  3. Keine Investitionen mehr? – Nein, dass soll es auf keinen Fall heißen. Aber plane zusätzliche Ausgaben vorher. Überlege dir, was du dir davon erwartest. Am Ende sollte sich eine Investition rechen, also dir einen Gewinn einbringen. Ein Beispiel: du möchtest dein Geschäft besser online präsentieren.
    • Rechnen sich die Ausgaben dafür? Als Faustregel gilt: Je schneller du die Ausgaben durch zusätzlichen Umsatz rein gewirtschaftet hast, umso sicherer und besser ist die Investition. Dauert es dagegen mehrere Jahre oder du benötigst viel Mehrumsatz, steigt auch das Risiko. Damit ist die Investition weniger geeignet, dein großes Ziel – Kapital aufzubauen zu unterstützen.
    • Finanzierung über Kredit: In dem Fall benötigst du entsprechend der höheren Kosten auch mehr Umsatz. Die Zinsen und Tilgung musst du mitverdienen.
Die Corona-Krise arbeitet als Beschleuniger für eine nachhaltige Wirtschaft.
Die Corona-Krise als Beschleuniger für mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen.

Die Corona-Pandemie als Beschleuniger für mehr Nachhaltigkeit

Die KFW sieht die Corona-Krise als Katalysator zu mehr Nachhaltigkeit. Die Wirtschaft muss klimaneutral funktionieren, um der weltweiten Bedrohung durch den Klimawandel entgegenzutreten. Das bedeutet, keine Treibhausgase freisetzten, die Pflanzen nicht speichern können. Pflanzen nehmen CO2 auf und speichern den Kohlenstoff. Das Weltwirtschaftsforum sieht daher ein Versagen beim Klimaschutz als eines der Top-Risiken für die Gesellschaft. Die weltweite Corona-Krise macht jedoch auch Mut. Sie hat vorgemacht, wie schnell sich eingespielte Verhaltensweisen verändern können. Das zeigt eindrucksvoll das boomende Onlinegeschäft.

Als ich mich vor knapp drei Jahren entschied, online von unterwegs aus zu arbeiten, steckte digitale Welt noch in einer kleinen Nische. Viele der virtuellen Dienstleistungen waren nicht denkbar – Heute sind Zoom Coachings oder virtuelle Assistent:innen im Alltag angekommen.

Übrigens! Auch die World Trade Organisation (WTO) sieht eine digitalisierte Wirtschaft als Voraussetzung für die nachhaltige Entwicklung der Welt. Internationale Kontakte sind möglich auch ohne Geschäftsreisen. Das spart unter anderem klimaschädliche Treibhausgase der Flugzeuge. Neue Arbeitsplätze entstehen oder die Handelsbeziehungen gestalten sich transparenter und dadurch vielleicht fairer.

Selbstständige, wie du, mit einem kleinen Unternehmen sind bei solchen Veränderungen im Vorteil. Du kannst schneller auf die Herausforderungen reagieren und dich anpassen.

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3 Gründe warum eine Jahresplanung gerade für 2021 wichtig ist

Jahresplanung

Jahresplanung –> kurzgefasst

Ziel einer Jahresplanung:

Maßnahmen überlegen, wie du auf wahrscheinliche Entwicklungen reagieren kannst.

Aus diesen drei Gründen ist es wichtig eine Jahresplanung zu haben:

  1. Überblick über die derzeitige Lage.
  2. Vorbereitung, spiele gedankliche deine Möglichkeiten durch.
  3. Sicherheit, durch die Vorbereitung weißt du was zu unternehmen ist.

Durch die Planung hast du einen Plan B in der Schublade. Du kennst deine Optionen und kannst bei Bedarf darauf zurückgreifen. In ungewohnten Situationen ermöglicht es dir schneller zu handeln.

Eine Planung gibt dir den Freiraum gewohnte Handlungsabläufe zu überdenken. Betrachte das Unternehmen aus unterschiedlichen Perspektiven. Das sind natürlich die finanziellen Fragen, aber vielleicht kannst du dein Unternehmen auch durch Umweltschutz oder fairen Handel positionieren. Damit zeigst du deinen Kunden:innen deine Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein.

Jahresplanung in so ungewissen Zeiten? Ja, genau deshalb – und zwar aus diesen Gründen.

Für deine Jahresplanung nimmst du dir den Bilanzabschluss des letzten Jahres vor. Dein Steuerberater hat den Abschluss für 2020 fertig – eigentlich möchtest du die Papiere abheften und Schluss. Verständlich, aber du vergibst eine Chance. Aus diesen Gründen solltest du dir die Zeit nehmen, um dich auf 2021 vorzubereiten.

  1. Du verschaffst dir Überblick – Bei der Jahresplanung beschäftigst du dich auf einer abstrakten Ebene mit deinem Unternehmen. Du schaust dir an wo das Unternehmen steht. Lass dabei den Geschäftsalltag draußen.
  2. Du bist vorbereitet – Die Erfahrungen aus dem letzten Jahr waren vielfach hart. Versuche sie neutral zu bewerten. Es sind nun mal Tatsachen, darauf baust du jetzt deine Jahresplanung auf.
  3. Sie vermittelt dir Sicherheit – Wenn neue Situationen auftreten, verunsichert dies. Denn viele wissen zunächst nicht wie sie darauf reagieren sollen. Der Verstand reagiert mit Unbehagen oder Angst. Bei der Jahresplanung dagegen hast du dich gedanklich schon mal mit möglichen neuen Ereignissen auseinandergesetzt. Wenn sie eintreten, kennst du deine Optionen und triffst schneller Entscheidungen.

Jahresplanung, ok. Aber keiner kann wissen, was passieren wird.

Jede Wette! In keiner Jahresplanung kamen die Ereignisse des Jahres 2020 vor. Die Pandemie und der Shoutdown, keiner hatte sie so vorhergesehen. Auch 2021 wird es wohl noch nichts mit einem normalen Geschäftsjahr. Der Vorteil dieses zweiten Jahres, du weißt schon mehr über die Situation. Du hast jetzt erlebt, wie belastbar dein Geschäftsmodell ist, bist vielleicht sogar an seine Grenzen gekommen. Gerade deswegen ist es wichtig dir einen Plan für 2021 zu machen. Entwerfe darin den Weg, der dich sicher(er) durch die nächsten 12 Monate führt.

Nimm dir mindestens zwei Tage Auszeit und schalte alles ab, was dich mit dem Geschäftsalltag verbindet. Im Alltag steckst du kopfüber in den Problemen des laufenden (oder gerade geschlossenen) Betriebs. Für die Planung betrachtest du alles aus einer gewissen Entfernung. Wie bei Alice im Wunderland nimm einen „Iss mich“ Keks. Du wirst größer und betrachtest alles aus der Vogelperspektive. So untersuchst du dein Unternehmen aus jedem Blickwinkel heraus. Hier haben auch ungewöhnliche Ideen Platz, die dich vielleicht in eine neue Richtung steuern. Der Realitätscheck kommt noch am Ende der Planung.

So, wie gehst du die Jahresplanung an?

Das Ziel

Es geht ja nicht darum, genau zu wissen was passiert. Sondern darum dir mögliche Entwicklungen zu überlegen. Eine Kristallkugel, mit der du in die Zukunft siehst, brauchst du nicht. Du kannst bei Wissenschaftlern abgucken.
Beispielsweise verwendet die Klimaforschung Modelle. Damit veranschaulichen sie die oftmals komplexe Zusammenhänge.

Für die Jahresplanung brauchst du keine Kristallkugel.
Für die Jahresplanung brauchst du keine Kristallkugel.

Ähnlich kannst du vorgehen. Entwerfe für die Möglichkeiten einen Ereignispfad. Wie wahrscheinlich treten deiner Meinung nach die Ereignisse ein? Was bewirken sie in deinem Unternehmen? Ob du dir einen großen Bogen Papier vornimmst oder am Computer, zum Beispiel mit einer Mindmap oder Tabellenprogramm arbeitest, ist im Grunde egal. Hauptsache es funktioniert für dich.

Die Rahmenbedingungen

Beginne mit Ereignissen, von denen dein Unternehmen betroffen ist oder sein könnte. Überlege dir, wie sie sich auf das Geschäft und auf deine finanzielle Situation auswirken.

Hier sind für den Anfang zwei Prognosen von Wirtschaftsinstitutionen:

  • Das Ifo Institut geht in ihrer aktuellen Prognose (vom Dezember 2020) davon aus, dass die strengen Hygieneregelungen in Deutschland noch bis März anhalten. Erst danach sieht das Institut, dass sich die Beschränkungen schrittweise wieder lockern.
    Sie rechnen für das Jahr mit einer Erholung der deutschen Wirtschaft (BIP steigt wieder um 4,2 Prozent). BIP, kurz für Bruttoinlandsprodukt. Ein Blick in Gablers Wirtschaftslexikon: BIP ist die Wirtschaftsleistung, die letztlich im Land hängen bleibt. Theoretisch sollte sich dies auch im Geldbeutel durchschnittlich aller Bürger:innen zeigen.
  • Diese Erholung der Wirtschaft hängt wohl zunächst einmal an den Unternehmen in der Industrie. Darauf weist die Prognose der OECD, dem Zusammenschluss der Wirtschaftsstaaten hin. Sie rechnen damit, dass sich Dienstleistungen weitaus später erholen. Abstandsregeln und ähnliche Hygienemaßnahmen treffen diese Betriebe oftmals mit voller Wucht.

Dein Unternehmen ist entweder direkt betroffen oder vielleicht sind es deine Kunden:innen oder die Betriebe, bei denen du Ware einkaufst. Weitere Rahmenbedingen könnten zum Beispiel auch Lieferengpässe, Zölle oder strengere gesetzliche Auflagen sein.

Rahmenbedingung für die Jahresplanung. Wie die Krokusse sprießt die Wirtschaft nur langsam.
Rahmenbedingung für die Jahresplanung. Wie die Krokusse sprießt die Wirtschaft nur langsam.

Was passiert daraufhin in deinem Unternehmen?

Du hast die Rahmenbedingungen für dein Unternehmen abgesteckt.

Jetzt gehst du gedanklich durch alle Bereiche. Überlege dir, welche Auswirkungen sie für dein Unternehmen bedeuten. Einige Beispiele:

  • Umsatz – Die meisten Rahmenbedingen werden auf irgendeine Weise den Umsatz beeinflussen. Hier kommen die Modelle zum Einsatz. Du kannst zum Beispiel drei Varianten überlegen: Der Umsatz steigt, bleibt gleich oder sinkt zum Vorjahr.
  • Team – Du arbeitest mit anderen zusammen. Wie ist ihre Situation? Könnt ihr gemeinsam etwas ändern und so die Situation verbessern?
  • Finanzen – Wie ist deine finanzielle Situation. Hast du ausreichende Geldmittel? Gibt es langfristige Verpflichtungen, wie Lieferverträge oder Kredite. Diesen Punkt solltest du auf jeden Fall mit deinem Steuerberater:in besprechen. Er/Sie kann dir zu dem einen oder anderen Punkt deiner Jahresplanung wertvolle Hinweise geben.
  • Produkte – Kannst du deine Angebote an die Rahmenbedingungen anpassen? Du hast im letzten Jahr erlebt, was für dich funktioniert hat. Kannst du diese Bereiche weiter ausbauen? Vielleicht ergibt sich ja ein neues Geschäftsfeld oder Service für dich.
  • Marketing – Hier geht es um Möglichkeiten, wie du mit deinen Kund:innen in Kontakt kommst. Du kannst vielleicht neue Kanäle ausprobieren oder neue Angebote dort platzieren.
  • Fair und Umweltschutz – Nachdem du dein Unternehmen gerade bis in den hintersten Winkel durchleuchtet hast. Überlege dir, wo du ein Zeichen für Fairness und Umweltschutz setzten kannst. Einige Ideen, die du leicht umsetzen kannst.
    • Fairer Handel: fair gehandelter Kaffee im Büro. Kennst du den Ursprung deiner Waren? Entstehen sie unter fairen Bedingungen? Diese Fragen interessieren vielleicht deine Kunden:inen auch. Indem du die Antworten weißt, zeigst du Verantwortung für deine Produkte und kannst bei den Kunden punkten.
    • Umweltschutz: Stromsparen, energieeffiziente Elektrogeräte oder deinen Speicher in der Cloud schlank halten. Arbeiten die Provider mit Ökostrom oder kannst du auf Ökostrom umstellen. Plastik vermeiden, als Give aways brauchst du nicht, den gefühlt hunderttausenden Einwegkugelschreiber aus Plastik verteilen. Es gibt zum Beispiel Kugelschreiber aus recycelbaren Materialien oder verteile Bleistifte. Andere schnelle Ideen sind zum Beispiel Samenpapier mit dem Branding oder Stoffbeutel.

Bei der Jahresplanung ist der Finanzplan der ultimative Realitätscheck

Diese und ähnliche Fragen sind der Kern deiner Jahresplanung.
Mit einer Finanzplanung kannst du sie noch mal abklopfen. Besonders wenn du verschiedene Modelle entworfen hast, hilft dir der Finanzplan den Überblick zu behalten, welche Version(en) sich noch rechen. Die Zahlen sagen dir auch, ob die Ideen tragfähig für dein Unternehmen sind. Zum Beispiel: Du hast dir neue Angebote überlegt, für die du zunächst einmal Ausgaben hast. Kannst du die Zeit mit deinen Mitteln überbrücken, bis du hier Umsatz erzielst?

Du möchtest auch Fairness und Umweltschutz zu deinem Motto machen? Dann begleite mich auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen.

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